Gesundheit am Arbeitsplatz

Ergonomie: Damit die Maus nicht zum Graus wird

Verspannter Nacken, Rückenschmerzen, Kopfweh oder Augenbrennen – darüber klagen viele, die täglich am Bildschirm tätig sind. Das muss nicht sein: Wer seinen Arbeitsplatz optimal auf sich anpasst, kann ohne Beschwerden auch längere Zeit mit dem Computer arbeiten. Wir zeigen Ihnen, worauf zu achten ist.

Täglich führen Benutzerinnen und Benutzer von Bildschirmgeräten hunderte von Mausklicks aus und hauen tausendfach in die Tasten. Das kann ganz schön anstrengend sein. Wer dazu noch Tisch und Stuhl falsch eingestellt und die Arbeitsmittel unkorrekt platziert hat, bei dem sind Beschwerden vorprogrammiert.

Arbeitsmittel und Mobiliar richtig einstellen

Die häufigsten Ursachen für Beschwerden bei der Bildschirmarbeit sind ergonomisch mangelhaft gestaltete Arbeitsplätze und unsachgemässe Anwendung und Anordnung der Arbeitsmittel. Es braucht in den seltensten Fällen neue oder zusätzliche Arbeitsmittel, um die Gesundheit zu schützen.

Oft sind die Stuhl- und Tischhöhe nicht optimal aufeinander und auf die Körpergrösse abgestimmt. Dies führt zu Fehlhaltungen und in der Folge zu Verspannungen. Hier hilft die «Ellbogenregel»: Bei lockeren Schultern und 90° angewinkelten Ellbogen soll die Tischhöhe der Distanz vom Boden zu den Ellbogen entsprechen.

Eine unkorrekte Position von Tastatur, Maus und Dokumenten zwingt ebenfalls zu einer unnatürlichen Haltung und kann zu lästigen Beschwerden führen. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn sich Tastatur und Maus direkt vor dem Bildschirm befinden und nur vorgebeugt und mit gestreckten Armen zu erreichen sind. Ein einfacher Trick besteht darin, die Dokumente zwischen Tastatur und Bildschirm zu legen, z.B. auf einer geneigten Dokumentenauflage, und die Maus näher bei der Tastatur positionieren. 



Die Maus richtig auswählen und optimal einstellen

Immer wieder wird die Frage nach dem Sinn sogenannter «ergonomischer Mäuse» gestellt. Mäuse mit speziellen Formen sollen in erster Linie eine natürliche Hand- und Handgelenkstellung ermöglichen. Oft geraten solche Spezialmäuse etwas zu gross, so dass die Hand bei der Bedienung keinen Kontakt zum Tisch mehr hat. Dadurch erfolgt die Bewegung aus der Schulter heraus, was mit der Zeit sehr mühsam und anstrengend wird. Mäuse sind ergonomisch, wenn sie zur Handgrösse passen und sich sowohl mit der rechten als auch der linken Hand bedienen lassen.

Die Geschwindigkeit des Zeigers kann grossen Einfluss auf Handgelenksbeschwerden haben. Ist sie zu langsam eingestellt, muss man unnötig viele Handbewegungen ausführen. Diese wiederholten kleinen Bewegungen belasten Muskeln, Sehnen, Nerven und Gelenke, so dass sie schneller ermüden und auch erkranken können. Die Lösung besteht darin, die Zeigergeschwindigkeit auf das Maximum einzustellen: Um mit dem Mauszeiger horizontal von einem Bildschirmrand zum gegenüberliegenden zu gelangen, sollte die Maus höchstens fünf Zentimeter bewegt werden müssen.

«Wissen» als entscheidendes Element

Ein ergonomisch mangelhaft gestalteter Arbeitsplatz ist oft die Folge von mangelnder Information und Instruktion. Bei Betriebsbesuchen fällt vielfach auf, dass die Mitarbeitenden nicht wissen, wie man mit den vorhandenen Arbeitsmitteln richtig umgeht. Ein Versäumnis mit Folgen: Jahrelanges Arbeiten auf falscher Höhe, mit hochgezogenen Schultern oder gebeugtem Rücken, führt zu Beschwerden.

Auf www.suva.ch/ergonomie können Interessierte lesen, welche Massnahmen müde Augen verhindern, wie Maus und Tastatur ergonomisch korrekt zu bedienen sind und vieles mehr. Wer sich die Ergonomie-Tipps zu Herzen nimmt, ermüdet weniger schnell, kann konzentrierter arbeiten und schützt sein Wohlbefinden. Ergonomie lohnt sich also in jeder Hinsicht.

 

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Fabia Dell'Era ist Spezialistin für Ergonomie am Arbeitsplatz bei der Suva.

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