Heft Nr. 10/2015: Im Gespräch

Exportschlager Berufsbildung

Franz Probst ist Gründer von SkillSonics. Seine Firma exportiert seit 
2012 die Schweizer Berufslehre ins Ausland. Ein Gespräch über die Hintergründe.

Herr Probst, wie muss man sich Ihr Geschäftsmodell vorstellen?

Franz Probst: Viele Schweizer Unternehmen haben Probleme, im Ausland geeignete Arbeitskräfte zu finden. So entstand die Idee, vor Ort Berufsbildung anzubieten. Heute bieten wir Ausbildungen auf Basis des dualen Berufsbildungssystems der Schweiz an. Dabei stellen wir Unternehmen und Berufsschulen Lehrpläne, Kursinhalte und Ausbildungsmittel zur Verfügung, überwachen die Einhaltung von Schweizer Vorgaben und sorgen zusammen mit unseren Partnern für die Zertifizierung und Qualitätssicherung.

Wo sind Sie zur Zeit aktiv?

Heute sind wir in Indien tätig, wo wir 
bis jetzt über 4000 jungen Menschen eine qualitativ hochstehende Ausbildung ermöglicht haben. Das Interesse an unseren Dienstleistungen ist gross. Wir stehen in Verhandlungen mit Unternehmen und Organisationen in Bangladesch, Brasilien und Südafrika.     

Welche Berufsausbildungen bieten Sie an?

Wir bieten insgesamt über 100 Kurse im Bereich der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie an, also etwa die Ausbildung zum Produktions- und Wartungsmechaniker. Diese sind zum Beispiel durch den Branchenverband Swissmem zertifiziert. 

Wer profitiert primär vom Export?

Den jungen Menschen im Ausland ermöglichen wir einen beruflichen und sozialen Aufstieg. Auch lokale und Schweizer Firmen in Indien profitieren von den gut ausgebildeten Fachleuten.

Inwiefern profitiert die Schweiz?

Durch die Steigerung der Qualität der Berufsbildung im Ausland legen wir die Basis für einen wachsenden wirtschaftlichen Austausch mit diesen Ländern. Schlussendlich profitiert die Schweizer Wirtschaft. Durch die Steigerung der Bekanntheit der Schweizer Berufsbildung gewinnt diese auch international an Ansehen.

Kommentieren 0 Kommentare HR Cosmos

Andreas Meister

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