HR Today Nr. 12/2020: FHNW-Studie

Flexible Workforce in Schweizer Unternehmen

Der Einsatz von Flexworkern in Schweizer Unternehmen nimmt tendenziell zu. Das zeigen die ersten Resultate einer Studie, die HR Today in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Wirtschaft FHNW durchgeführt hat.

Die Flexwork-Studie widmet sich der Frage, inwiefern Schweizer Unternehmen auf Flexworker wie Temporär­mitarbeitende, Freelancer und online vermitteltes Personal wie Gig- und Crowdworker setzen und wofür sie besagte ­Arbeitskräfte einsetzen. Weiter beleuchtet sie die Rolle der HR-Abteilungen im Zusammenhang mit dem Flexwork-Management – Antworten für die Studie lieferten sowohl KMU (47 Prozent) als auch Grossunternehmen (53 Prozent).

Die ersten Resultate zeigen, dass Unternehmen mit einer Flexible Workforce ihre flexiblen Arbeitskräfte häufiger bei komplexen (78 Prozent) als bei einfachen Aufgaben (57 Prozent) einsetzen. In den meisten Fällen erledigt die Flexible Workforce Spezialaufgaben (77 Prozent), gefolgt von saisonalen Aufgaben (48 Prozent) und Interim-Management (37 Prozent). In 58 Prozent der befragten Unternehmen ­bilden Flexworker gar einen kontinuierlichen Anteil der ­Belegschaft. Die Zusammenarbeit zwischen Flexworkern und festangestellten Mitarbeitenden bewerten 91 Prozent der befragten Personen als gut.

Der Anteil an Flexworkern ist in den meisten Unternehmen eher tief. Bei drei Viertel beträgt er gemessen an der Gesamtbelegschaft gerade einmal 10 Prozent oder weniger. Rekrutiert werden Flexworker zu 57 Prozent über Personalvermittler wie beispielsweise Adecco oder Randstad. Etwa die Hälfte der Befragten gibt zudem an, dass im Unternehmen eine Art «interner Pool» von ehemaligen Mitarbeitenden existiert, auf den bei Bedarf zugegriffen werden kann. Auch über herkömmliche Kanäle (36 Prozent) und Subunternehmen (32 Prozent) werden Flexworker häufig rekrutiert.

Die Daten zeigen zudem, dass in den Unternehmen betreffend Flexwork noch Luft nach oben besteht: Insbesondere bei der strategischen Verankerung von Flexwork, der Beurteilung der Einsätze von Flexworkern, der spezifischen Schulung von Führungspersonen sowie der Sicherung des Wissens, das Flexworker in ein Unternehmen bringen.

Welche neuen Aufgaben in diesem Zusammenhang auf die HR-Abteilungen zukommen, wie sich die Rolle von HR als «FlexManager» gestalten könnte und wie es künftig gelingen kann, einen optimalen Flexworker-Einsatz in Organisationen zu etablieren, wird an der Studienpräsentation am 19. Januar 2021 in Olten diskutiert.

Studienpräsentation

Die Präsentation der Flexwork-Studie findet am Dienstag, 19. Januar 2021, ab 17:30 an der FHNW in Olten statt. Die Studienergebnisse werden im ­Anschluss mit Expertinnen und Experten aus ­Wirtschaft, Beratung und der FHNW im Rahmen ­einer Podiumsdiskussion diskutiert.
Anmeldung: fhnw.ch/hrtoday-flexwork (Allfällige Änderungen werden jeweils auf dieser Seite kommuniziert.)

 

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Christoph Vogel (M.Sc.) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Personalmanagement und Organisation (PMO) und Studiengangleiter des CAS Integriertes Personalmanagement in kleinen Unternehmen an der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW.

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