«Gute Talent Manager sind ihrem Unternehmen ideell und emotional verbunden»
Susanne Kleinhenz ist Coach und Buchautorin. Sie plädiert für mehr Mentoring in den Führungsetagen, um Talente zu fördern und den wirtschaftlichen Erfolg zu stärken.
Susanne Kleinhenz (Foto: zVg)
Wie bringen Führungskräfte ihre Mitarbeitenden zu Höchstleistungen, die für das Unternehmen den grössten ökonomischen Nutzen haben?
Susanne Kleinhenz: Führungskräfte, die sich mit ihrem Unternehmen emotional und ideell identifizieren und ihre Stärken und Schwächen kennen, schaffen es, ihre Mitarbeitenden zu Höchstleistungen zu motivieren. Denn Menschen werden getrieben von inneren Überzeugungen, und diese dienen als Verstärker, die bestimmte Verhaltensmerkmale fördern oder unterdrücken.
Um Talente optimal zu fördern und einzusetzen, braucht es Führungskräfte, die sich als Mentoren sehen. Was heisst das genau?
Unter Mentoren verstehe ich Führungskräfte, die an die Talente ihrer Mitarbeitenden glauben und diese dazu befähigen, die anvisierten Ziele zu erreichen, und die auch den Mut haben, Mitarbeiter zu fördern, die eines Tages stärker sein werden als sie selbst.
Über welche Fähigkeiten müssen die Führungskräfte verfügen, um diesem Mentorenbild zu entsprechen?
Sie sollten sich über ihre Stärken und Schwächen sowie ihre eigenen Talente im Klaren sein. Denn das ist Voraussetzung dafür, andere Menschen wirklich zu erkennen. Sie brauchen zudem ein gewisses psychologisches Grundverständnis, Geduld und die innere Einstellung, eine Unternehmenswelt schaffen zu wollen, der Menschen als Mitarbeiter gerne angehören möchten.
Und welche Unternehmenskultur braucht es, um die Führungsprinzipien leben zu können, für die Sie sich einsetzen?
Die Kultur sollte sowohl Kreativität als auch Fehler zulassen. Das Talent Management sollte eng mit der Unternehmensstrategie verknüpft sein und vorwiegend intern betrieben werden. Das funktioniert am besten dann, wenn das Unternehmen den Mitarbeitenden genügend Raum und Möglichkeiten gibt, sich und ihr Know-how weiterzuentwickeln.