«HR-Arbeit sichtbar machen»
HR ist meist unsichtbar. Das soll der erstmals am 20. Mai 2021 in der Schweiz stattfindende internationale HR-Tag ändern. Ein Gespräch mit HR Swiss-Präsidentin Nicole B. Stucki und Vindou Duc, Vorstandsmitglied von HR Vaud.
Wozu braucht es einen «HR-Feiertag»?
Nicole B. Stucki: Der Internationale HR-Tag gibt uns die Möglichkeit, die Arbeit der HR-Spezialistinnen und -Spezialisten sichtbar zu machen. Am 20. Mai zeigen wir, was HR als Berufsgattung tut und welchen positiven Einfluss es auf nationaler und internationaler Ebene auf Individuen und Organisationen hat. Der Tag des HR ist zudem eine Gelegenheit, sich bezüglich HR auszutauschen, seine HR-Fachkompetenz zu erweitern, sich inspirieren zu lassen und eine globale HR-Perspektive einzunehmen.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen?
Vindou Duc: Begonnen hat alles mit Mary Connaughton in Irland. Sie hat mit der Organisation EAPM (European Association for People Management) diesen Tag ins Leben gerufen. Das hat mich so begeistert, dass ich diesen in die Schweiz bringen wollte. Der Tag des HR findet hierzulande nun das erste Mal statt.
Was möchten Sie mit dem «International HR Day» bewirken?
Stucki: Ein internationaler HR-Tag ist die Gelegenheit, das HR-Image positiv zu besetzen, indem wir agieren und aufzeigen, dass die HR-Themen in jedem Land grundlegend gleich sind. Beispielsweise meinen wir alle unsere Mitarbeitenden, wenn wir von einem Kundenerlebnis sprechen. Auch unsere Talente sind international gleichermassen mobil.
Inwiefern könnte ein solcher Tag den Status des HR in Unternehmen verändern?
Duc: Der internationale HR-Tag wird den Status der HR-Funktion nicht verändern, er ist aber eine Etappe auf dem Weg zur Transformation, die vor einigen Jahren begonnen hat. Heute gehört das HR zwar vielfach der Geschäftsleitung an, aber wurde sein Beitrag auch verstanden und anerkannt? Um auf Gehör zu stossen, muss sich das HR neu positionieren.
Ihre Vision für das HR?
Stucki: HR ist in laufenden Transformationsprojekten bereits involviert. Der Druck auf das HR wird aber noch weiter zunehmen, denn es geht nicht nur um die Begleitung bei Veränderungen, sondern auch darum, vorauszudenken, anstehende Themen mit der Geschäftsleitung durchzudenken und umzusetzen und die dafür erforderlichen Kompetenzen bereitzustellen. Deshalb werden für HR-Fachkräfte das Projektmanagement, eine IT-Affinität und ökonomisches Denken wichtiger.
Schält man die Daseinsberechtigung des HR heraus, besteht sie darin, administrative Tätigkeiten zu automatisieren, das operative Personalmanagement durch die Linie abzudecken, dafür zu sorgen, dass die kulturellen Werte gelebt werden und dass das Unternehmen seine Geschäftsziele erreicht. HR ist somit die Stimme der Geschäftsleitung wie auch der Angestellten. Es muss eine objektive Rolle einnehmen und trotzdem Empathie zeigen.
Worauf kann man sich dieses Jahr schon freuen?
Stucki: Mit dem ersten internationalen HR-Tag legen wir die Basis mit den HR Swiss Regionalgesellschaften und Partnern wie HR Campus und HR Today. Weitere Informationen und alle Aktivitäten werden auf der Webseite publiziert.
Internationaler HR-Tag
Der internationale HR-Tag findet am 20. Mai 2021 zum ersten Mal unter dem Motto «HR shaping the new future» statt. Damit soll die Rolle des HR unterstrichen werden – als Change Leader zu einer Arbeitswelt, die mehr inklusiv, flexibel und partizipativ ist und von der Arbeitnehmende, Organisationen und die Gesellschaft gleichermassen profitieren. Getragen wird der HR-Tag von HR Today, HR Campus und weiteren Partnern. Anlässlich der Erstausgabe finden verschiedene Anlässe in ganz Europa statt: eapm.org/ihrd