HR-Tech Club: Cloudbasierte Lösungen

HR in den Wolken

Cloud-basierte HR-Systeme wurden in den letzten Jahren immer beliebter. Diese Technologie bietet viele Vorteile, bringt aber auch Herausforderungen mit sich.

Zu den Vorteilen der Cloud -Technologie gehört, dass sie ­Benutzern ermöglicht, jederzeit und von überall auf erforderliche Informationen zuzugreifen. Das erleichtert auch die Remote-Arbeit. Zudem arbeiten Teams mit Cloud-Lösungen effektiver zusammen. Daneben können Benutzer gleichzeitig auf dieselben Daten zugreifen und diese ändern. Das verringert das Fehlerrisiko, die Nicht-Kompatibilität von Dokumenten und verbessert die Gesamtqualität der Arbeit.

Die Cloud kann auch die Employee Experience verbessern. So ist es beispielsweise für Mitarbeitende einfacher, via Self-­Service-Portale oder mobilen Anwendungen auf HR-Informationen zuzugreifen, Ferientage einzugeben oder persönliche Informationen zu aktualisieren. Ausserdem verringern cloudbasierte HR-Systeme die Notwendigkeit einer eigenen Server-Infrastruktur. Somit sinken mit einer solchen Lösung auch die IT-Infrastruktur-Kosten.

Da die Cloud-Technologie auf der Verfügbarkeit einer Internetverbindung basiert, können Benutzer bei einem Verbindungsunterbruch möglicherweise jedoch nicht auf ihre Systeme oder Daten zugreifen. Geschieht das, kann das auch die HR-Arbeit beeinträchtigen. Befindet sich der Lieferant zudem in einer ­anderen Zeitzone oder gibt es sprachliche Barrieren, wird die Zusammenarbeit schwierig.

Darüber hinaus ist die Qualität cloudbasierter HR-Systeme von der Infrastruktur und dem Service eines Dienstleisters abhängig. Diese Abhängigkeit vom Lieferanten bringt auch ein Ungleichgewicht der Macht mit sich. Sobald ein Dienstanbieter die Kontrolle über Anwendungen, Daten und Infrastrukturen erlangt hat, befindet er sich bei Vertragsverhandlungen in einer erheblichen Position der Stärke.

Integrationsschwierigkeiten bewältigen

Die Integration cloudbasierter HR-Technologien mit bestehenden Systemen kann Firmen mit komplexen IT-Infrastruktur Schwierigkeiten bereiten. Daher ist es wichtig, das bestehende System zu evaluieren, um Probleme und Daten-Inkompatibilitäten im Vorfeld zu erkennen und anzugehen.

Die weitaus grössten Herausforderungen bei der Cloud-Verwendung ist jedoch die Datensicherheit. Bei HR-Services, die sensible persönliche Informationen beinhalten, kann jeder Sicherheitsverstoss schwerwiegende Konsequenzen haben. Organisationen müssen daher sicherstellen, dass ihre Cloud-Lieferanten Datenvertraulichkeit Vorschriften (z. B. LPD, RGPD) einhalten.

Eine letzte Herausforderung besteht bei Cloud-Lösungen darin, dass sie mit der Wahrnehmung ihrer Umweltauswirkungen verbunden sind. Verfügt ein lokaler Server über keine physikalische Materialität und keinen messbaren CO2-Fussabdruck, kann die Cloud -Speicherung den Anschein erwecken, sie hätte keine Umweltauswirkungen.

Fazit: Die Cloud hat einen eindeutigen Einfluss auf die Funktionstüchtigkeit von HR-Diensten. Sie ermöglicht Fachleuten, auf neue Tools zuzugreifen und ihre HR-Dienstleistungen zu verbessern. Obschon es im Zusammenhang mit der Cloud Herausforderungen gibt, sind diese bewältigbar, wenn sie bekannt sind und angegangen werden. Da sich die Cloud zudem entwickelt, wird sie auch für das HR immer wichtiger.

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Justine Dima

Justine Dima ist ­Associate Professor an der Hochschule of Engineering and ­Management des Kantons Vaud (Heig-VD).

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Bertrand Audrin est professeur assistant à l’EHL Hospitality Business School. Ses thématiques de recherche portent sur la digitalisation et les transformations qu’elle occasionne pour les organisations, la fonction RH et les collaborateurs. Il est responsable du Module «Digitalisation RH» du MAS Management, ressources humaines et carrière (MRHC).

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