Über die Punkte in Abbildung 2 hinaus stehen auf der «Wunschliste» der Personalisten, dass sich die Software für individuelle Anforderungen anpassen lässt, sie eine einheitliche und optisch klare Benutzeroberfläche aufweist, alle HR-Module integriert sind und sie flexibel im Einrichten der Oberfläche ist, dass also die Personalisten zum Beispiel individuelle Felder kreieren und nach Bedarf verschieben können.
Unternehmen sind bereit, weiter in Software zu investieren
Personaler verlangen nach massgeschneiderten Lösungen. Deshalb sind sie bereit, auch in Zukunft in eine effiziente Software zu investieren. Auch wenn die eingesetzte HR-Software nicht immer alle Wünsche der Personaler erfüllt, ist die Zufriedenheit unter den Personalverantwortlichen doch sehr hoch: Vier von fünf Studienteilnehmern bekunden, dass sie mit der bestehenden HR-Software «zufrieden» oder sogar «sehr zufrieden» sind. Dies sind allerdings etwas weniger als im Jahr zuvor. Folglich stieg die Zahl der unzufriedenen Softwarekunden um 3 Prozentpunkte.
Dementsprechend planen 9 Prozent (2011: 7 Prozent) einen Anbieterwechsel in den kommenden zwölf Monaten. 20 Prozent haben sich dafür noch nicht endgültig entschieden und denken über einen Wechsel noch nach.
Mit einem Anbieter- beziehungsweise Softwarewechsel hoffen die Studienteilnehmer vor allem auf eine einfachere Bedienbarkeit, eine stärkere Usability und einen besseren Service und Support.
Viele Unternehmen wollen auch heuer in Softwarelösungen investieren, geben sich laut HR-Software-Report 2012 aber insgesamt etwas sparsamer als noch im vergangenen Jahr: Etwa ein Drittel der befragten Unternehmen (35 Prozent; 2011: 45 Prozent) plant, in den kommenden zwölf Monaten ihr Softwaresystem auszubauen. 27 Prozent werden dafür die Budgets für HR-Software erweitern (2011: ebenfalls 27 Prozent), 62 Prozent halten ihre Ausgaben stabil (2011: 60 Prozent), 11 Prozent investieren weniger als im Jahr zuvor (2011: 13 Prozent).
Nicht in jedem Fall funktioniert die Software wunschgemäss
Ohne HR-Software auszukommen, ist für viele Personaler kaum vorstellbar. Zu stark hat sich das Human Resources Management in den letzten Jahren verändert. Zu sehr nimmt die Beschäftigung mit Themen wie dem demografischen Wandel, Diversity, betrieblichem Gesundheitsmanagement oder Employer Branding zu, als dass HR-Fachpersonen diese Aufgaben ohne IT-Lösungen erfüllen könnten.
Hinzu kommen neue Strategien im Recruiting, um über alternative Kanäle die richtigen Mitarbeiter zu finden. Mobile Recruiting und Social Media führen zwar noch ein Schattendasein in den meisten Personalabteilungen, doch einige Unternehmen haben die Wirkungen der neuen Medien bereits erkannt und sich auch im Softwarebereich dementsprechend aufgestellt.
Aber auch das Halten der bestehenden Mitarbeiter wird angesichts des herrschenden Fachkräftemangels immer wichtiger und damit einhergehend auch die Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter, um sie fachlich auf den neuesten Stand zu bringen. Die Frage «Wer benötigt wann welche Weiterbildung?» kann mit dem Einsatz der entsprechenden Software leichter beantwortet werden.
In der schönen neuen HR-Software-Welt lassen sich alle gewünschten (Mitarbeiter-)Daten per Mausklick und Tastendruck jederzeit und an jedem Ort anzeigen. Dass die Software leider nicht immer funktioniert, zeigen die Ergebnisse des HR-Software-Reports 2012: Bis die Unzufriedenheit der User gänzlich verschwunden ist, wird noch einige Zeit ins Land gehen. Die Softwareanbieter haben in der Funktionalität und der Usability noch einige Baustellen offen.
* Für den «HR-Software-Report 2012» befragte das Magazin «Personal Manager» gemeinsam mit den Netzwerkportalen HRM-Austria.at, HRM.de und HRM.ch Personalverantwortliche aus Österreich, Deutschland und der Schweiz.