Jobplattform speziell für Mütter

Die neue Plattform jobsfürmama.ch entstand aus einer Not heraus: Die beiden Gründerinnen Nanette Steiner (37) und Jill Altenburger Soblik (32) sind gut ausgebildet, haben einen Universitätsabschluss und einen herausfordernden Job. Bis sie Mütter werden. Dann stellen sie fest, dass es alles andere als einfach ist, mit Kindern eine gute, anspruchsvolle Arbeit zu finden. Deshalb gründen sie die Jobplattform jobsfürmama.ch. Seit gestern Donnerstag ist die Seite offiziell in Betrieb.

Flexible Anstellungsbedingungen als Wettbewerbsvorteil

In Zeiten des Fachkräftemangels können Stellensuchende unter verschiedenen Unternehmen auswählen. Sie entscheiden sich für die Organisation, die am besten auf ihre Bedürfnisse eingeht. Flexible Anstellungsbedingungen können somit der entscheidende Wettbewerbsvorteil sein. «Unternehmen, die dies erkannt haben, möchten wir mit unserer Plattform ansprechen», sagt Nanette Steiner. Flexible Arbeitszeitmodelle gewinnen zunehmend an Bedeutung. Dies gilt nicht nur für Mütter, sondern beispielsweise auch für Mitarbeiter, welche die eigenen Eltern oder andere Angehörige pflegen müssen.

Firmen können auf jobsfürmama.ch nicht nur inserieren, sondern in einem Talentpool auch nach geeigneten Mitarbeitern suchen. Ferner haben sie die Möglichkeit, Employer Branding zu betreiben und sich als attraktives Unternehmen darzustellen. Die ersten acht Wochen sind die Inserate noch gratis, danach kosten sie 300 Franken. Mütter auf Jobsuche zahlen nichts. Neben Jobs finden sie auf dem Portal auch Informationen zu Themen rund um den Wiedereinstieg, zum Beispiel über Versicherungen der verschiedenen Arbeitszeitmodelle oder Notfall-Nannys.

Mütter wichtige Fachkräfte

Für Nanette Steiner liegen die Vorteile von jobsfürmama.ch für Unternehmen auf der Hand: «Mütter sind häufig erfahren, gut ausgebildet und topmotiviert, zudem belastbar, teamfähig, speditiv und sehr gut organisiert.» Dennoch sei es für Mamas oft nicht einfach, einen qualifizierten Job zu finden. «In unserer heutigen digitalen Welt ist es problemlos möglich, von zu Hause aus zu arbeiten. Doch in den Köpfen vieler Manager steht immer noch die Präsenzzeit im Vordergrund», erläutert Nanette Steiner.

Mütter würden auch nicht ewig in einem kleinen Pensum arbeiten, sondern dieses später oft erhöhen. Zudem seien Mütter wichtige Fachkräfte, auf die Unternehmen je länger je weniger verzichten können. «Mehr Frauen als Männer machen einen Universitätsabschluss. Es wäre sinnlos, dieses Potenzial brach liegen zu lassen», findet Nanette Steiner.

Sie appelliert aber auch an das Selbstvertrauen der Mütter: «Sie sind oft zu wenig frech und zu wenig selbstbewusst, weil sie wegen der Babypause mehrere Monate nicht im Büro waren.» Dabei hätten sie viel mehr zu bieten, als sie oft meinen.

www.jobsfuermama.ch