Für wen macht E-Learning Sinn?

Keine Angst vor E-Learning!

Nicht jeder ist zum Selbst-Lernen geboren, nicht jedes Thema eignet sich für E-Learning. Damit E-Learning-Projekte erfolgreich sind, gilt es deshalb einige Punkte zu beachten.

Steht mal wieder ein Software-Update an? Zu schön, wenn sich alles Wissenswerte darüber am Morgen auf die PCs aller Mitarbeitenden schieben liesse und diese es am gleichen Tag noch umsetzten. Die Realität sieht ganz anders aus: Während die einen sich förmlich auf die Neuigkeiten stürzen, schieben die anderen die Auseinandersetzung damit tagelang vor sich her. Der eine hat sich längst eigenhändig orientiert, die andere beherrscht noch nicht einmal den letzten Update. Auch die modernen E-Learning-Methoden sind einem uralten Gesetz des Lernens unterworfen: Wenn auch das Lernziel möglicherweise für alle dasselbe ist – der Weg dorthin ist für alle unterschiedlich.

Eines der wesentlichen Merkmale von E-Learning ist aber zumindest die Möglichkeit des selbstverantwortlichen Lernens. Wer will, kann die Ziele, Inhalte und zeitlichen Abläufe seines Lernprozesses bestimmen. Für die einen ist dies ein unschlagbares Feature, für die anderen aber Anlass zur Sorge: Werde ich mit der Technik klarkommen? Bringe ich genügend Vorwissen mit? Wer beantwortet meine Fragen? Entsprechend unterschiedlich fällt oft der Erfolg von E-Learning-Projekten aus. So verführerisch die Devise «Learning on Demand» ja klingen mag – eine Instant-Methode ist es nicht. Die folgenden Punkte können den Projekterfolg begünstigen.

Die Verantwortlichen des Lernprojekts sollten…

…eine Strategie erstellen
Was soll überhaupt gelernt werden und wozu? In welchem Zeitraum? Von wem? Wie viel Budget ist dafür vorhanden? Wie sehen die Bildungsziele der Firma langfristig aus?

…das geeignete Umfeld einrichten
Zur gewählten Bildungsmassnahme müssen alle Ja sagen – von der Geschäftsführung über die Vorgesetzten bis zu den Mitarbeitenden. Einigkeit und Klarheit muss darüber herrschen, wo, zu welchen Zeiten und an welchen Arbeitsplätzen gelernt werden soll.

…die Bildungsinhalte definieren und kontrollieren
Es lohnt sich, Empfänger von Bildungsmassnahmen und ihre Vorgesetzten frühzeitig zu beteiligen – sie kennen ihre Wissens- oder Kompetenzlücken schliesslich am besten. Am Schluss der Evaluation sollen die Bildungsziele allen bekannt sein. Die Vorgesetzten prüfen nach der Massnahme, ob die Erkenntnisse im Arbeitsalltag umgesetzt werden.

Die Mitarbeitenden brauchen…

…umfassende Kommunikation
Bei der Einführung eines E-Learning-Projekts sollten nicht nur seine Features und Vorteile thematisiert werden, sondern auch Ängste und Probleme, die daraus entstehen könnten.

…lerntypengerechte Lösungen
Eine gute Mischung aus Präsenz- und E-Learning-Methoden respektiert die Tatsache, dass es verschiedene Lerntypen gibt. Ein modularer Aufbau des Trainings erlaubt, dass sich die Mitarbeitenden je nach Wissens- und/oder Kompetenzstand das für sie Wesentliche heraussuchen können.

…zuverlässige Systeme und Ansprechpartner
Mit Abstand das grösste Ärgernis für Lernende in E-Learning-Projekten sind instabile IT-Infrastrukturen. Ein Ansprechpartner für technische Probleme und eventuell auch ein Tele-Tutor für inhaltliche Fragen sollte benannt und bekannt sein. Personen mit besonders grossen Berührungsängsten vor neuen Lernformen finden in einer Lerngruppe Rückhalt.

…attraktive Anreize
E-Learning sollte nicht verordnet, sondern durch Anreize attraktiv gemacht werden. Wenn bei erfolgreichem Abschluss einer E-Zertifizierung ein Wettbewerb, eine kleine Anerkennung oder sogar die Aussicht auf Beförderung oder Lohnanstieg winken, ist die Motivation grösser.

Kommentieren 0 Kommentare HR Cosmos
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