Kommunikationstypen: So klappt die Arbeit im Team
Gute Kommunikation sorgt für Zufriedenheit im Team und erleichtert effizientes Arbeiten. Wer sich eine bessere Zusammenarbeit im Arbeitsalltag wünscht, sollte sich mit den verschiedenen Kommunikationsstilen bekanntmachen.
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Am Arbeitsplatz treffen unterschiedliche Persönlichkeiten mit verschiedenen Rollen, Eigenschaften und Erfahrungen aufeinander. Missverständnisse im Arbeitsalltag sind somit keine Seltenheit. Eine Forbes-Studie zeigt: 42 Prozent der Arbeitenden verspüren mehr Stress, weil die Kommunikation in ihren Teams nicht effektiv ist. Das führt zu Frustration und bremst die Produktivität.
In Schweizer Unternehmen zeigt sich ein ähnliches Bild: Die Unzufriedenheit der Mitarbeitenden wächst, und nur etwa die Hälfte fühlt sich in ihrem Job zufrieden, wie eine aktuelle Gallup-Studie belegt. Dennoch bleibt die Fluktuation niedrig, da nur 20 Prozent aktiv nach neuen Möglichkeiten suchen. Dies deutet darauf hin, dass mangelhafte Kommunikation und fehlendes Engagement dazu führen, dass Mitarbeitende in unbefriedigenden Positionen verharren.
Um solche Herausforderungen zu meistern, ist es wichtig, die Kommunikationsstile seiner Kolleginnen und Kollegen zu erkennen. Die vier Kommunikationsstile nach Murphy – analytisch, intuitiv, funktional und persönlich – helfen, Botschaften passgenau auf die Empfangenden abzustimmen und die Zusammenarbeit zu stärken.
Es ist wichtig zu wissen, dass diese Stile in einem Spektrum liegen – es ist also möglich, sich und seine Teammitglieder in mehr als einer Kategorie wiederzuerkennen.
Analytische Kommunikationstypen – Daten und Logik im Fokus
Analytische Personen bevorzugen Daten und Fakten. Ihre Sprache ist präzise und spezifisch – ideal für Positionen, die ein hohes logisches Verständnis und analytische Fähigkeiten erfordern. Analytische Kommunikationstypen sind häufig in datengetriebenen HR-Rollen tätig.
Tipps für die Zusammenarbeit:
- Zahlen sprechen lassen: Während manche Menschen eine allgemeine Übersicht über Fortschritte oder Aufgaben favorisieren, erwarten analytische Kommunikationstypen konkrete Daten. Spezifische Zahlen verdeutlichen den Mehrwert der Arbeit: Bei einer Senkung der Fluktuationsrate oder vielen Absenztagen hilft ein Vergleich zu früheren Zeiträumen.
- Logik statt Emotionen: Analytische Kommunikationstypen betrachten Situationen objektiv und logisch. Wichtige Entscheidungen im Projekt sollten für sie nicht auf einem Bauchgefühl, sondern auf soliden Daten beruhen.
- Fokus auf das Wesentliche: Statt auf Small Talk setzen analytische Kommunikationstypen auf präzise Informationen und Klartext: Eine kurze E-Mail mit einem erklärenden Diagramm ist oft effektiver als ein langes Meeting.
Intuitive Kommunikationstypen – Visionen und das grosse Ganze
Intuitive Kommunikatoren haben ein Gesamtbild im Kopf und kommen direkt zum Punkt. Sie mögen innovative Ansätze und meiden Details. Häufig sind sie in kreativen Leitungsfunktionen, im Branding, Change Management oder in der Organisationsentwicklung tätig.
Tipps für die Zusammenarbeit:
- Anweisungen kurz und präzise halten: Intuitive Kommunikationstypen bevorzugen eine grobe Übersicht statt detaillierter Anweisungen. Wichtig ist der Fokus auf das Wesentliche und das «Warum» hinter einer Idee.
- Ideen ernst nehmen: Diese Teammitglieder entwickeln gerne grosse Ideen und neue Lösungsansätze. Sie finden es gut, verschiedene Ansichten in Gruppendiskussionen oder im direkten Austausch zu präsentieren.
- Visuelle Hilfsmittel nutzen: Mindmaps bieten intuitiven Kommunikationstypen eine gute Möglichkeit, ihre Gedanken zu visualisieren und Ideen zu strukturieren. Prozessdiagramme helfen, die Arbeitsschritte zu planen und die Ideen konkret umzusetzen.
Funktionale Kommunikationstypen – Prozesse im Mittelpunkt
Personen, die funktional kommunizieren, legen Wert auf detaillierte Abläufe und sorgfältige Planung. Sie finden sich oft in Rollen wie Personaladministration, Compliance oder Schulungsplanung, die Struktur und Genauigkeit verlangen.
Tipps für die Zusammenarbeit:
- Den gesamten Prozess abbilden: Funktionale Kommunikationstypen schätzen durchdachte Pläne und Prozesse. Ein Flussdiagramm mit klaren Zuständigkeiten, Zeitplänen und weiteren relevanten Dokumenten kann helfen, den nötigen Kontext bereitzustellen.
- Auf Fragen vorbereitet sein: Diese Kommunikationstypen legen Wert auf Details. Sie fühlen sich wohler, wenn alle ihre Fragen zu Fristen, Notfallplänen und mehr beantwortet sind.
- Dokumentation fördern: Funktionale Kommunikationstypen profitieren davon, ihre Prozesse, Pläne und Entscheidungen zu dokumentieren. Dies stärkt ihre Fähigkeiten und sorgt für mehr Transparenz und bessere Abstimmung im Team.
- Feedback einholen: Durch ihre Genauigkeit identifizieren diese Teammitglieder schnell Lücken oder ineffiziente Prozessschritte. Ihre Perspektive und ihr Feedback helfen, Probleme frühzeitig zu vermeiden.
Persönliche Kommunikationstypen – Beziehungen als Stärke
Diese Kommunikationstypen legen grossen Wert auf Beziehungen und Verbindungen, um andere besser zu verstehen. Sie sind empathisch und kollaborativ, ideal für Rollen im Employee Relations Management, der Personalentwicklung oder im Coaching.
Tipps für die Zusammenarbeit:
- Zusammenarbeit fördern: Persönliche Kommunikationstypen erkennen emotionale Signale, die anderen oft entgehen. Gelegenheiten für Teamkontakt wie Brainstormings und Check-ins fördern die Zusammenarbeit. Visuelle Tools sind besonders hilfreich, um Ideen auszutauschen und Probleme gemeinsam zu lösen.
- Transparenz schaffen: Persönliche Kommunikationstypen schätzen klare Kommunikation. Echtes Interesse am Wohlbefinden fördert das Vertrauen. Wöchentliche Treffen im Büro oder Videocalls im Homeoffice stärken die Zusammenarbeit.
- Positivität nutzen, um das Team zu stärken: Murphys Forschung zeigt, dass persönliche Kommunikationstypen ausgezeichnet zuhören und Konflikte gut lösen können. Bei grossen Veränderungen im Team oder Unternehmen ist auf diese Personen oft Verlass, um Spannungen zu entschärfen.