Künstliche Intelligenz unterstützt Transfer in der Weiterbildung
Unternehmen setzen zunehmend auf künstliche Intelligenz, um nachhaltige Verhaltensänderungen bei Mitarbeitenden zu fördern. Mit individuellen und bedarfsgerechten Trainingsmethoden bietet KI eine innovative Lösung für effektive und langfristige Weiterbildung.
Neues Potenzial aufschliessen dank künstlicher Intelligenz. (Bild: iStock)
Im Trainingsmarkt gibt es schon heute einen enorm grossen Wettbewerb. Von Einzelunternehmern bis zu Akademien, von Coaches bis zu Speakern bemühen sich verschiedene Anbieter um vorhandene Aufträge. Umgekehrt stehen Angebote, welche sich qualitativ, inhaltlich und preislich stark unterscheiden, einer Vielfalt individueller Nachfragen gegenüber. Manche Unternehmen beauftragen nur hin und wieder ein einmaliges Tagesseminar (Motto: «Wir brauchen eine Auffrischung!»). Andere, meist grössere Unternehmen, gehen mit regelmässigen Weiterbildungsmöglichkeiten deutlich systematischer und durchdachter vor. Ein Grossteil der Unternehmen investiert nahezu gar kein Geld in die Mitarbeiterentwicklung, weil dafür keine Zeit oder Mittel vorgesehen sind. Beziehungsweise es «eh nichts bringen würde», getreu der Überzeugung: «Die Mitarbeitende sind schon so lange dabei, die kann man (wollen sich) nicht verändern». Oder der Erfahrung: «Wir hatten vor vielen Jahren einen Trainer, der hat nichts gebracht. Das müssen wir uns nicht noch einmal antun.»
Das Problem der Verhaltensänderung
Von der Logik her weiss beispielsweise ein Vertriebsmitarbeiter, dass es richtig ist, einer Rabattforderung des Kunden meist nicht sofort zu entsprechen. Denn bekommt ein Kunde zu leicht Preiszugeständnisse, könnte ihm beispielsweise der Verhandlungserfolg fehlen («Wieso kriege ich denn so leicht 10 Prozent? Geht vielleicht noch mehr?»). Selbst dann, wenn im Training mit den Teilnehmenden solche Situationen öfters durchgespielt werden, ist die Gefahr gross, nach dem Training wieder in das alte verbesserungswürdige Verhaltensmuster zurückzufallen. Denn Wissen ist das eine, tun das andere.
In der Praxis:
- herrscht ein anderer Stresslevel, weil es nun wirklich um einen Auftrag und damit bares Geld geht.
- hat man viele Dinge im Kopf und vergisst dann schnell seine guten Vorsätze aus dem Training.
- fehlt manchmal schlichtweg der Mut, es in der Praxis nun wirklich so zu sagen bzw. zu machen, wie gelernt und geübt.
Um eine erfolgreiche Verhaltensänderung zu etablieren und beizubehalten, braucht es nicht nur den Willen der Mitarbeitenden beziehungsweise Teilnehmenden, sondern auch regelmässige Erinnerungen und Unterstützungen seitens der Vorgesetzten und Trainer. Was häufig übersehen wird: Verhaltensänderung benötigt Zeit zur Reflexion. Wer aber beispielsweise nach einem zweitägigen Training mit einem überfüllten E-Mail-Postfach konfrontiert wird, hat in der Regel nicht mehr den Gedanken «So, mal langsam. Wie wende ich jetzt die Lernerkenntnisse am besten an, damit sich das Training auch wirklich rechnet?», sondern eher «Wie bekomme ich jetzt das Postfach möglichst schnell leer, damit sich keine Kunden beschweren und ich Aufträge mache?». Dass man aufgrund von Stress und Druck schnell automatisch so arbeitet, wie bereits vor dem Seminar, ist sehr wahrscheinlich – zugegeben, oft mit dem hoffnungsvollen Gedanken «Wenn mal mehr Zeit ist, dann mache ich das so, wie ich das gerade (neu) gelernt habe.»
Wissen muss dann da sein, wenn es gebraucht wird
Verhaltensänderung erfordert einen regelmässigen Austausch, nicht nur, um an die Umsetzung zu erinnern, sondern auch um über eventuell neu auftretende Probleme bei der Umsetzung zu sprechen. Doch in der Praxis erlebt man selten, dass eine Mitarbeiterin mehrmals in der Woche auf ihre Führungskraft oder einen externen Trainer zukommt, um mit ihm seine Gedanken und neu auftretenden Fragen zu besprechen. Dabei ist der Faktor Scham nicht zu unterschätzen: Manch ein Mitarbeiter fragt sich im Zweifelsfall irgendwann, ob er «schon wieder» nachfragen sollte, selbst wenn er gewisse Strategien und Ideen immer noch nicht verstanden hat oder erfolgreich anwenden kann. Denn was sollen im Zweifelsfall Vorgesetzte und Trainer von ihm denken? Und spätestens dann ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass die zuvor gesteckten Lernziele nicht erreicht werden.
Künstliche Intelligenz unterstützt den Lerntransfer entscheidend
Wer mehr Nachhaltigkeit in die Umsetzung von Lerninhalten bringen will, sollte auf künstliche Intelligenz zugreifen, denn diese bietet in der Mitarbeiterentwicklung zahlreiche Vorteile:
- Spass und Abwechslung durch andere Lernmethoden.
- Sparen von Zeit und Geld, da die KI kostengünstig und jederzeit erreichbar ist.
- Individualisiertes Training und bedarfsgerechte Antworten, da die KI auf die konkreten Fragen des jeweiligen Nutzers oder der jeweiligen Nutzerin eingeht.
Je nach Gestaltung der künstlichen Intelligenz ist diese nicht nur für Grundlagentrainings beziehungsweise dessen Ergänzung ideal, sondern auch für eine dauerhafte Weiterbildung geeignet.
Künstliche Intelligenz wird Weiterbildung erleichtern
In einer Zeit, in der sehr viel Wissen schon heute kostenlos im Internet verfügbar ist (Tutorials auf YouTube, Fachartikel, Blogartikel und Tipps auf Webseiten von Wissensanbietern) gab es doch bislang ein nicht zu unterschätzendes Problem: Die Recherche nach konkreten Antworten auf die Fragen der Suchenden über Suchmaschinen ist nach wie vor relativ aufwendig und gelingt nicht immer auf den Punkt. Künstliche Intelligenz hingegen kann aufgrund der jeweiligen Frage des Nutzers passgenaue Antworten geben, sofern sie mit entsprechendem Wissen programmiert worden ist. Eine ideale Voraussetzung für Weiterbildner ebenfalls auf künstliche Intelligenz zu setzen, um nicht den Anschluss zu verlieren.
Die Integration einer KI-basierten Lösung in das Trainingsportfolio:
- erweitert das Angebot und schafft ein zusätzliches Wertversprechen für Kunden.
- grenzt den Anbieter innovativ von Mitbewerbern, die in diesem Bereich nichts anbieten, ab.
- steigert die Chance auf Verhaltensänderung bei den Teilnehmenden durch neue Möglichkeiten (siehe oben).
Natürlich wird durch die künstliche Intelligenz nicht jeder Weiterbildner und jede Weiterbildnerin arbeitslos, denn Faktoren wie menschliche Interaktion, Individualisierung, Empathie, Feedbackfähigkeit und Flexibilität können erfahrene und gute Trainer deutlich besser abbilden. Aber zumindest die Zeiten von Trainern und Seminaren, die inhaltlich eher an der Oberfläche kratzen, scheint bald vorbei zu sein.