Lernende Organisation
Seit Beginn der Corona-Pandemie hat die Nachfrage nach Learning-Management-Systemen (LMS) zugenommen. Der Nutzen aus Anbieter- und aus Anwendersicht.
Viele Unternehmen verwenden ein Learning-Management-System (LMS), um Mitarbeitenden eine virtuelle Lernumgebung zur Verfügung zu stellen. Das richtige System für den eigenen Betrieb zu finden, ist allerdings nicht einfach. Die Anbieter sind zahlreich und jeder auf seine Weise spezialisiert (siehe Tabelle).
Siemens Schweiz AG nutzt nicht nur ein, sondern mehrere LMS sowie eine LearningExperience-Plattform (LXP). Der Grund: Jedes System habe eigene Vorteile, erklärt Patrizia Pollinger, Global Learning Solutions Project Lead: «LMS sind vor allem auf die Administration von Lerninhalten ausgerichtet. Die Datenverwaltung mit diesem Tool entspricht unseren Bedürfnissen als globales, teils segmentiertes Unternehmen.» Im Siemens-LMS sind deshalb sämtliche internen Trainingsinhalte zu finden: von Onboarding über die «Onsite»-Schulungen bis hin zu Online-Leadership-Programmen. Daneben werden damit auch Trainings für externe Siemens-Kunden verwaltet. Die Siemens-eigene LXP sei indes stärker auf die Bedürfnisse der Benutzer ausgerichtet. «Der Benutzer kann damit seine Lerneinheiten selbst zusammenstellen und kuratieren», sagt Pollinger. Woher die Lerninhalte stammen, spiele häufig keine Rolle: «Interne Lerninhalte können darin ebenso wie LinkedIn Learning oder YouTube-Videos verlinkt werden.» Bei Siemens geniesse die LXP bei den Nutzern zwischenzeitlich deshalb eine grössere Akzeptanz als die LMS.
Ob LMS oder LXP: Gemäss Pollinger werden virtuelle Lernumgebungen wichtiger für Unternehmen. «Der Weg zur lernenden Organisation erfordert, dass Wissen und Erfahrung innerhalb eines Unternehmens leicht zugänglich und teilbar sind.» Verstärken werde sich dieser Trend zudem, weil dieser vom Push-Prinzip (Lernenden werden Schulungen zugewiesen) zum Pull-Prinzip (Lernende bezieht das Wissen selbst) übergeht. «Deshalb wird der Fokus künftig mehr auf der LXP liegen. LMS-Anbieter werden sich mehr in diese Richtung entwickeln.»
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