Mit den richtigen Lernangeboten dem Fachkräftemangel trotzen

Die Corona-Pandemie hat E-Learning einen Schub verpasst. Jetzt geht es darum, aus den verschiedenen Lernmethoden den richtigen Lösungsmix für unterschiedliche Situationen zu finden. Dies kann entscheidend zur Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung beitragen und Unternehmen dabei unterstützen, dem Fachkräftemangel zu trotzen.

 

Die vergangenen zwei Jahre stellten die Arbeitswelt vor grosse Herausforderungen. Die Mitarbeitenden suchten nach Möglichkeiten, mit den abrupten Veränderungen umzugehen und sich anzupassen. Das zeigte sich unter anderem an der hohen Nachfrage nach Online-Schulungen zu «weichen» Faktoren wie dem Umgang mit Stress oder Resilienz bis hin zu Systemtrainings zur digitalen Transformation oder zur Künstlichen Intelligenz. Aus Sicht der Unternehmen war die Herausforderung, von einem Tag auf den anderen und über einen längeren Zeitraum den Kontakt zu ihren Mitarbeitenden auf virtuell umzustellen und auf Distanz auch informelles Wissen zu managen. Denn in dieser Zeit sind viele Präsenzveranstaltungen und auch klassische Schulungen ausgefallen, wodurch auch der Austausch zwischen den Mitarbeitenden gefehlt hat. 

Wissensbildung und -vermehrung trägt aber entscheidend dazu bei, strategische Ziele zu erreichen. Dazu muss vermittelt werden, wohin man will und was man braucht, um dorthin zu kommen. Für die Mitarbeitenden ist es entscheidend, über die gemeinsamen Werte und Ziele Bescheid zu wissen und die Unternehmenskultur stetig zu erleben, um das Gefühl zu haben am richtigen Platz zu sein. Das stärkt die Bindung der Mitarbeitenden zum Unternehmen. Und das ist für die Firmen besonders wichtig, um ihre Talente insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels zu halten.

Zentraler Baustein für das Talentmanagement: Weiterbildung

Der Fachkräftemangel in der Schweiz ist, nach einer kurzzeitigen Erholung in 2020, wieder angestiegen. Das zeigt der Fachkräftemangel Index Schweiz der Adecco Group insbesondere in KMUs. Die Mehrzahl der Schweizer Unternehmer ist davon überzeugt, dass Weiterbildung die Leistungsfähigkeit und Produktivität der Mitarbeitenden erhöht, die Attraktivität des Unternehmens für bestehende und zukünftige Angestellte steigert und zugleich zur Mitarbeiterbindung beiträgt. Für die Unternehmen stehen nicht nur die fachtechnischen Kompetenzen im Mittelpunkt der Weiterbildung, sondern auch zunehmend die sogenannten «Soft Skills», also die persönlichen und sozialen Kompetenzen.

Das deckt sich mit der Wahrnehmung der Mitarbeitenden. In einer aktuellen Studie zum Thema Talentmanagement des E-Learning-Anbieters GoodHabitz gaben rund 68 Prozent der Schweizer Arbeitnehmenden Weiterbildungsmöglichkeiten als eine wichtige Voraussetzung für ihre Jobzufriedenheit an. Wer in diesen Zeiten gute Mitarbeitende für sich gewinnen und die eigenen Talente an sich binden möchte, muss seinen Fokus also auch auf die innerbetriebliche Weiterbildung legen. Doch viele Unternehmen klagen darüber, dass die angebotenen Weiterbildungsmöglichkeiten teilweise nicht oder nur wenig genutzt werden. Es reicht also nicht nur einzelne Weiterbildungsangebote zu haben. Das Angebot muss auch konzeptionell richtig umgesetzt werden.

Das Gesamtpaket muss stimmen

Damit das Lernen zu einem festen Bestandteil im Arbeitsalltag wird, muss es in die Unternehmenskultur integriert sein. Dazu gehört, dass die Mitarbeitenden auch die Zeit erhalten, sich fortzubilden und auch transparent über ihre Weiterbildungsmöglichkeiten informiert werden. Darüber hinaus muss das Gesamtpaket besonders bei E-Learning-Angeboten stimmen. Denn wenn die Infrastruktur leicht zu nutzen, der Zugang einfach ist und die Inhalte ansprechend und didaktisch stimmig aufbereitet sind, macht Lernen Spass. Das Ziel der Unternehmensleitung muss also sein, alle Mitarbeitenden abzuholen und zu begeistern.

Die Zukunft der beruflichen Weiterbildung ist nur noch hybrid zu denken, denn jederzeit und flexibel auf Inhalte und Methoden zugreifen zu können, sind ein enormer Vorteil im neuen Arbeitsalltag. Gepaart mit analogen Inhalten und dem Austausch wird diese Art des Lernens für Unternehmen und ihre Mitarbeitenden nachhaltig vorteilhaft sein. Zusätzlich muss das Themenangebot an die Bedürfnisse der Mitarbeitenden angepasst sein. Dazu gehören berufsspezifischen Schulungen und zusätzliche Angebote im Bereich der Sprachen und der soziale Fertigkeiten. Gerade Stress gehört heutzutage zu den Hauptproblemen der Belegschaft und die vergangenen Monate im Krisenmodus haben in diesem Kontext die Herausforderungen rund um das Wohlbefinden der Mitarbeitenden weiter verschärft. Genau hier können Unternehmen mit Schulung ansetzen.

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Text: Ev Kicken

Ev Kicken ist Country Manager Switzerland beim E-Learning-Anbieter GoodHabitz. Als Expertin in der Bildungsdienstleistung setzt sie sich für die digitale Weiterbildung und moderne Lernkulturen ein. goodhabitz.com

 

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