Hunziker Partner AG: Umweltbeauftragter und Autofahrkurs
Die 60 Mitarbeiter des Haustechnikunternehmens Hunziker Partner AG in Winterthur sind oft unterwegs, beispielsweise zu Baustellen, wo sie für die Installation der Heizung, der Lüftung oder der sanitären Anlagen verantwortlich sind.
Geschäftsführer Christian Hunziker hat deshalb das Projekt «Auf den Bau mit dem öffentlichen Verkehr» lanciert. Weil das nicht immer geht, lernen die Mitarbeiter in einem speziellen Kurs, was sie beachten müssen, damit das Autofahren der Umwelt möglichst wenig schadet. Für diesen ökologischen Fahrkurs wurde eigens ein Spezialist engagiert. «Die Mitarbeiter lernen in diesem Kurs mit Hilfe von Anschauungsmaterial, richtig zu schalten, zu bremsen, die Fahrzeuge richtig zu laden und die Pneus richtig zu pumpen», so Monika Gähler, Personalbeauftragte bei der Hunziker Partner AG. Direkt nach der Umsetzung dieser Massnahmen habe man bereits einen Effekt feststellen können: Die Mitarbeitenden verbrauchten mit den Geschäftswagen nach dem Kurs drei Prozent weniger Treibstoff als vorher.
Geschult werden die Sanitärinstallateure und kaufmännischen Angestellten bei der Hunziker AG auch im Bereich Büroökologie. Ohnehin wird Weiterbildung beim Haustechnikunternehmen seit vielen Jahren grossgeschrieben: Jede Woche nehmen die Angestellten an einer Schulung zu einem bestimmten Thema teil. Das Thema Ökologie bildet dort immer wieder einen Schwerpunkt. Die Hunziker AG hat nicht nur einen gesamtunternehmerischen Umweltbeauftragten angestellt, sondern auch eine Spezialistin für den Bereich Büroökologie. Monika Gähler: «In einem WWF-Kurs zum Thema Büroökologie ging es darum, dass keine oder wenige Standby-Verluste bei Geräten auftreten, dass richtig gelüftet und das Licht immer gelöscht wird, dass ökologisches Papier eingekauft und Papier und Karton richtig getrennt wird.» Umweltbewusstsein kann beim Winterthurer Haustechnikunternehmen auch in Qualifikationsgesprächen eine Rolle spielen: Dann werden ökologische Themen als Ziele für das folgende Jahr vereinbart.
Hunziker Partner AG widmet sich dem Thema Umweltschutz aus Überzeugung, wie Monika Gähler betont: «In unseren Unternehmenswerten suchen wir den Ausgleich zwischen Mensch, Technik, Gesellschaft und Ressourcen. Im Bereich Gesellschaft ist auch die Umwelt hinterlegt.» Hunziker ist davon überzeugt, dass eine nachhaltige Unternehmensentwicklung nur funktioniert, wenn alle genannten Themen mit einbezogen werden.
ZKB: Umweltbewusstsein als Inhalt von Weiterbildung
Die Zürcher Kantonalbank hat in den letzten Jahren zahlreiche ökologische Projekte für die Mitarbeitenden lanciert. Viele davon betreffen den Bildungsbereich, der sich auf das Umweltmanagementsystem Bank abstützt. In regelmässigen Schulungen können sich die Mitarbeiter in den Bereichen Umwelt und Nachhaltigkeit weiterbilden. Das beginnt schon ganz am Anfang: Alle neu eingestellten Mitarbeitenden durchlaufen ein Web-basiertes Training zum Thema Umweltmanagementsystem. «Die Themenbereiche Umwelt und Nachhaltigkeit sind auch Bestandteile vieler fachspezifischer Weiterbildungen unserer Bank», erklärt René Hoppeler, oberster HR-Verantwortlicher bei der Zürcher Kantonalbank. Zudem gebe es auch für Lernende spezifische Ausbildungen und Aufgabenstellungen zu den genannten Themen.
Die Zürcher Kantonalbank hat sich zum Ziel gesetzt, im Bereich Nachhaltigkeit die führende Bank in der Schweiz zu werden. «Das Thema Ökologie ist deshalb im Leitbild verankert und in den bankinternen Medien wie Mitarbeiterzeitung oder Intranet präsent», so René Hoppeler. Auch eigene Ideen der Mitarbeitenden sind gefragt. Wer einen Geistesblitz hat, wie noch mehr Energie gespart werden könnte, kann sich an die Fachstelle Nachhaltigkeit wenden, wo die eingehenden Ideen von einem Steuerungsausschuss geprüft und – wo sinnvoll – umgesetzt werden.
Im Alltag werden die Bankmitarbeiter ebenfalls dazu angeleitet, sich ökologisch zu verhalten, beispielsweise den Abfall zu trennen und wo möglich zu vermeiden und den öffentlichen Verkehr für den Arbeitsweg zu nutzen. René Hoppeler ist aber davon überzeugt, dass das wichtige Thema Ökologie nicht nur bei der HR verankert sein darf, sondern im Zusammenspiel der Unternehmensdisziplinen bearbeitet werden muss. «Die Human Resources basieren bei der ZKB auf einer werteorientierten Führung und einem entsprechenden Verhalten», erklärt der HR-Verantwortliche. «Diese Dimensionen werden im Rekrutierungsprozess berücksichtigt und bilden damit die Basis für eine weitere Entwicklung dieses Themas.»
Migros: Auch die Jungen sensibilisieren – mit Action Learning
Zu den verschiedenen fortlaufenden ökologischen Projekten der Migros gehören auch viele Projekte für Junge. Zum Beispiel haben Lernende kürzlich in einer Projektwoche bei der Ausbesserung alpiner Wanderwege geholfen. Im Rahmen einer Corporate Volunteer-Aktion konnten im Migros-GenossenschaftsBund Mitarbeitende für ein Projekt zur Einsparung von CO2 gewonnen werden. Dabei wurden im Laufe des Vormittags an verschiedenen öffentlichen Institutionen energiesparende «Aquaclics» an Wasserhähne montiert. Künftig sind weitere ähnliche Aktionen ge-plant, etwa die Einführung umweltfreundlicher Stand-by-Steckdosen.
Zum Mitmachen an ökologischen Freiwilligenprojekten – die alle während der bezahlten Arbeitszeit stattfinden – werden die Mitarbeiter oft in persönlichen Gesprächen animiert. Wenn für die Mitarbeit an konkreten Projekten geworben wird, werden sehr bewusst Anreize formuliert, mit denen nicht nur jene Mitarbeitenden motiviert werden, die sich sowieso dafür interessieren. «Vieles geschieht über das persönliche Engagement von Kollegen und Vorgesetzten, über das sich bei informellen Gelegenheiten ausgetauscht wird», so Hans Rudolf Castell, Leiter Direktion Human Resources M-Gruppe.
Wie Castell festhält, verfügt das Human Resources über verschiedene Möglichkeiten, ökologische Projekte vor allem im Rahmen von Action Learning als Personalentwicklungsmassnahmen zu initiieren: «Damit schulen wir nicht nur das ökologische Bewusstsein, sondern auch wichtige Kompetenzen wie Teamarbeit, Projektmanagement und Kommunikation on the job.»
Ideen zu Corporate-Volunteering-Aktivitäten entstehen oft in den Brainstormings, die in kleineren Kerngruppen einmal jährlich stattfinden. Ein formelles Ideenmanagement, das sich einzig mit der Umsetzung von ökologischen Ideen befasst, gibt es bei der Migros nicht. In Absprache mit dem Vorgesetzten ist es den Mitarbeitern auch möglich, Freiräume zu schaffen, um sich gelegentlich während der Arbeitszeit in ökologischen Projekten oder Vereinen zu engagieren.