Jeder fünfte sucht seine Stelle über Smartphone
Wissenschaftlichen Hintergrund hatte die Präsentation von Wolfgang Jäger, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule RheinMain. Er hat zum Thema «Mobile Recruiting Status quo - next steps» referiert und führte aus, dass die Schweiz bei der mobilen Internetnutzung im Vergleich mit Deutschland deutlich die Nase vorn hat. Klar sei: Die Zukunft ist mobil. Obwohl die Mehrheit der Unternehmen bereits mobile Anwendungen verwendet, ist der HR-Bereich noch sehr zurückhaltend. Jeder Fünfte Bewerber in der Schweiz gibt an, auch über das Smartphone Stellen zu suchen. Wichtig für die Unternehmen, um diese Menschen abzuholen, ist der sogenannte «Mobile-Fit». Damit ist die Lesbarkeit und ein gutes Nutzungserlebnis auf den Seiten verschiedener Endgeräte gemeint.
Bindungsscheue 20-Somethings
Den Abschluss der Convention bildete Aurelia Ehrensperger vom Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) mit einem interessanten Blick in die Welt der Twenty-Somethings. Das GDI hat eine Studie durchgeführt um zu prüfen, was es mit dem Bild der jungen Menschen das in den Medien gezeichnet wird, auf sich hat. Das Resultat zeigt: Es gibt sie tatsächlich, die Super-Opportunisten die nach Selbstverwirklichung streben, ständig auf der Suche sind und sich nicht festlegen wollen. Aber: Sie sind in der Minderheit. Zudem bringen sie durchaus auch sehr positive Eigenschaften mit. Sie können beispielsweise gut mit viel Informationen umgehen, sind technisch gewandt, anpassungsfähig und agieren aus eigenem Antrieb wenn ihre Interessen geweckt werden. Nur sie im Unternehmen zu halten dürfte schwierig sein, wie Aurelia Ehrensperger sagte. «Binden können sie sie nicht. Am besten ist wohl, wenn sie den Wunsch dieser jungen Menschen, anderes auszuprobieren, respektieren und sie darin unterstützen.»
Themenmix kommt an
Um beim Einstiegsbild von Buckmann zu bleiben, zeigten sich die rund 110 Teilnehmer der Recruiting-Convention als eine gut gelaunte, interessierte Klasse. In den Pausen wurde intensiv networking betrieben und auch beim Apéro am Schluss der Veranstaltung gab es noch genügend Gesprächsstoff, der vor der Heimreise hinderte. «Uns hat vor allem der bunte Strauss von Informationen gefallen», sagen Cornelia Eberle von Holcim Schweiz und Beatrice Knopf von Sanitas. Christine Deveille von der Tamedia AG hingegen hat den Printbereich in den Vorträgen etwas vermisst. Um auf dem Markt präsent zu sein, brauche es auch die Präsenz im Print, sagt sie. Tobias Mengis von experteer fand vor allem den Aspekt interessant, dass sich nicht nur der Markt verändert, sondern auch die Rolle des Recruiters. Und Judith Oldekop von der Swisscom fasst zusammen: «Es inspiriert und motiviert einfach, hier zu sein.»
- Die nächste Recruiting Convention findet am 1. Oktober 2013 statt. www.recruiting-convention.ch