Inzwischen ist es, auch wegen der Finanzkrise, wieder etwas ruhiger geworden im Eventbusiness.
Nach wie vor gibt es eine grosse Auswahl an Angeboten, doch es wird wieder vermehrt auf «einfachere» Anlässe gesetzt.
Und die machen keineswegs weniger Spass, wie der folgende Bericht zu einem Iglubau-Mitarbeiteranlass zeigt.
Ein Iglu nach Rezept
Eigentlich ist Iglubau ganz einfach. Hier das Rezept:
- Eine Schneewechte suchen
- Schneeblöcke ausschneiden
- Die Blöcke zu einem Iglu aufschichten
Nun, natürlich liegt der Teufel im Detail. Am Tag, den wir uns fürs Iglubauen ausgesucht haben, ist es, zumindest in den Morgenstunden, etwas stürmisch im Pizolgebiet, oberhalb von Wangs und Bad Ragaz. Deshalb können wir nicht ganz so hoch hinauf wie geplant, statt dessen setzen wir unsere Baupläne bei der Station Chalchofen auf rund 1800 Metern um. In Ermangelung einer anständigen Schneewechte mit bereits festgepresstem Schnee muss das Rezept angepasst werden:
- Ein freies Feld suchen und den Schnee darauf plattstampfen, damit sich die Schichten miteinander verbinden können
- Einen mannstiefen Graben ins Schneefeld buddeln
- Aus den Grabenmauern Schneeblöcke schneiden
- Die Blöcke zu einem Iglu aufschichten
Und so sieht das konkret aus:
- Unsere Gastgeberin Barbara Schmed, deren Firma freizeit-aktiv.ch mehr als «nur» Iglubauen anbietet, und Igluexperte Walter Meier suchen sich eine schräg abfallende Fläche neben der Skipiste aus. Ein Iglu am Hang, wie soll das gehen? Nichtsdestotrotz machen wir uns an die Arbeit («wir», das ist die Belegschaft der jobindex media ag, welche das HR Today herausgibt; insgesamt 13 Personen, heute sind 10 dabei). Das Schneestampfen ist eine gute Aufwärmübung und macht Spass: «Den mach ich platt!»
- Gräbenausheben ist traditionellerweise eher ein militärischer Männersport. Heute packen auch die Frauen an. Und es zeigt sich ein gewisser Ehrgeiz. Einzelne steigern sich derart ins Schneeschaufeln rein, dass sie ihren Platz im Schacht kaum mehr verlassen wollen. Um vom eigenen Eifer abzulenken, wird den anderen Faulheit untergeschoben: «Alles muss man hier alleine machen.»
- Liegt’s am Schnee oder an unserem fehlenden Stampftalent? Viele der Blöcke, die wir aus der Schneemauer herausschneiden, sind nicht kompakt genug. Sie zerfallen in Millionen von Flocken, bevor sie sich als Igluwandelement nützlich machen können.
- Beim eigentlichen Iglubau braucht es ein bisschen technisches Geschick. Einerseits muss die Iglugrösse richtig berechnet werden. Wir bauen ein Schneehäuschen für drei Leute, der Durchmesser am Boden soll deshalb drei Meter betragen. Andererseits müssen die Schneeblöcke im richtigen Winkel zueinander sowie im richtigen Winkel zur darunterstehenden Reihe gestellt werden. Das heisst: Mut zur Schräglage. Wir kommen weit, doch dann ruft das Openair-Fondue, das Barbara Schmed im vorher freigelegten Graben liebevoll präpariert hat. Um wieder ins Tal zu kommen, sind eine Schneeschuhtour und zuletzt eine Schlittelabfahrt geplant, und um das noch bei Tageslicht zu schaffen, müssen wir das Iglu unvollendet lassen – ein Schneehaus ohne Dach. Kein Problem, wir können es auf das Wetter schieben, dass wir für unser Iglu länger arbeiten mussten als andere. Und überhaupt: «Heute Abend ist das alles Schnee von gestern...»
Was bringt dem Team ein solcher Iglubau? Barbara Schmed: «Man muss Hand in Hand miteinander arbeiten, die Gruppe muss sich organisieren. Dies besonders auch, wenn man im Iglu übernachtet. Zudem braucht dieses Programm ein bisschen Ausdauer, man kann durchaus auch einmal körperlich an die Grenze kommen.»
Dem stimmen wir zu: Es war ein körperlich fordernder, aber lustiger Tag.
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