Sieben Tipps für eine gute interne Kommunikation
Mit ein paar einfachen Tipps lassen sich Fettnäpfchen in der Kommunikation vermeiden. Hilfreich dabei sind die Regeln aus dem Speed Dating.
Beim Thema Kommunikation mit Mitarbeitenden wird der Fokus häufig auf anspruchsvolle Gesprächssituationen gelegt. Der zu 90 Prozent aus Normalität bestehende Alltag dagegen wird vernachlässigt. Doch genau hier lauern die Fettnäpfchen. Weniger die fehlenden Fakten der Gesprächsinhalte, sondern die Art und Weise des Umgangs miteinander führt häufig zu einem (vermeintlichen) Kommunikations-Defizit. Dabei treten wir immer und überall durch unsere Kommunikation «einfach mal so» in Beziehung.
1. Beziehung ist Kommunikation, Kommunikation ist Beziehung
Die aus der Partnersuche bekannte Methode des Speed-Dating hat sich längst auch im Business etabliert. Es gelten die gleichen Prinzipien, denn Speed-Dating hat zum Ziel, innerhalb einer kurzen festgelegten Zeit möglichst viele Gesprächspartner etwas näher kennenzulernen bzw. erste Gemeinsamkeiten festzustellen. Die Speed-Dating-Regeln bilden die Basis jeder spannenden, kreativen und wertvollen Alltags-Kommunikation. Wenn wir es schaffen, zentrale, oft ganz kleine Erfolgselemente in der Kommunikation und im Aufbau von Beziehungen in unseren Alltag zu integrieren, wird er strukturell, rituell oder eben ganz normal und selbstverständlich. Erfolgreiche Kommunikation als Selbstverständlichkeit – eine Ode an die 90 Prozent Normalleben.
2. Locker bleiben
Zu den Speed-Dating-Regeln gehört, dass wir «ganz locker» sein sollen. Der Vorsatz im Kopf «das muss ich erreichen» ist mehr Blockade denn motivierende Zielgrösse. Geht es nicht gerade um schwierige Verhandlungen, ist es besser, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, anstatt immer nur auf das grosse Ziel. Stimmt die innere Haltung, funktionieren diese Alltagsgespräche mit Mitarbeitenden leichter. Denken wir aber negativ über eine Situation oder unser Gegenüber, kommt das auch so rüber. Wer die Dinge positiv-konstruktiv sieht, kann sie auch locker angehen. Stressabbau im Alltag bedeutet nicht, zweimal im Jahr ein Wellness-Weekend einzulegen, sondern tagtäglich in Alltagssituation Stress zu vermeiden. Dann kommt der Erfolg auf leisen Sohlen – ebenso wie auch Probleme langsam und leise um sich greifen.
3. Präsent sein
Alltägliches läuft Gefahr, «einfach so nebenbei» erledigt zu werden. Das schnelle Gespräch mit den Mitarbeitenden wird im besten Fall inhaltsfokussiert geführt. Kurz, knapp, klar – so haben wir es gelernt. Doch erst die Präsenz der Dialogpartner gestaltet die Intensität unserer Alltags-Kommunikation. Nur mit möglichst höchster Präsenz ausgesprochene Worte kommen wirklich an und hinterlassen die gewünschte Wirkung. Das Bekenntnis zur Präsenz verlangt Vertrauen zu sich selbst. Dieses «Selbstvertrauen» prägt unsere Auftritte auch im Kleinen, ohne dabei etwas mit Überheblichkeit zu tun zu haben.
4. Offen bleiben
Vorurteile schränken ein. Treffen wir auf ein Gegenüber, das uns optisch an jemanden erinnert, wird die Kommunikation unbewusst negativ oder positiv davon beeinflusst. Doch unser Gesprächspartner ist vielleicht nicht so, wie wir es erwarten. Achten wir also auf Unterschiede oder suchen wir Dinge, die neu, interessant, spannend sind. Wenn Sie etwas wissen möchten, dann stellen Sie eine Frage. Wenn Sie etwas sagen möchten, dann sagen Sie es.
5. Interessiere dich für den Anderen
So banal wie einfach und doch doppelt schwer: Zuhören ist eine Königsdisziplin in der Kommunikation – gerade und erst recht im Geschäftsalltag. Denn wenn zwei miteinander reden, heisst das noch lange nicht, dass sie auch einen Dialog miteinander führen. Sehr häufig finden sogenannte Doppelmonologe statt – beide Gesprächspartner erzählen abwechselnd ihre Geschichte. Wer aber gut zuhört, redet nicht so leicht aneinander vorbei. Interessieren wir uns wirklich für unser Gegenüber, werden wir durch seine Reaktion belohnt.
6. Lächle und sei freundlich
«Setzen Sie Ihr freundliches Gesicht auf, zeigen Sie Ihre Freude, jemanden zu treffen und denken Sie an das Positive jetzt und im Leben. Sie gewinnen als authentisch positive Person mehr.» So steht es im «Leitfaden zum Daten». Ohne innere, positive Haltung sind wir weder beim Date noch im Alltag wirklich erfolgreich. «Ich bin gerne bis um 16 Uhr persönlich für Sie da» ist inhaltlich gleich, aber doch ganz anders als «ich bin dann ab 16 Uhr weg». Solch kleine Details können in der Summe viel bewirken, denn das Leben besteht im Grunde nun mal aus vielen kleinen Details. Positive Verhaltensweisen einer «freundlichen Person» werden durch Lob und Zuwendung nochmals verstärkt. Mitarbeitenden fällt es dann leichter, vertrauensvoll zu sein.
7. Beginne mit einem netten Wort
Wer mit schlechter Laune loslegt, wird kaum eine positive Reaktion ernten. Erfahrene Speed-Dater empfehlen: «Beginne mit einen Lob». Gehen wir davon aus, dass jeder gerne zuerst etwas Positives hört, schaffen wir doch diesen Mikrokosmos der konstruktiven Aura und beginnen im Alltag mit einem positiven Wort: «Sie haben einen guten Beitrag geleistet!» oder «Dank Ihrer Arbeit ist das Projekt gut gelaufen.» Der Mehraufwand von ein paar wenigen, vor allem aber netten Worten lohnt sich immer.