Frage 1: Wie berechnen und wie decken Sie den zukünftigen personellen Bedarf der Organisation?
Frage 2: Kennt Ihre Organisation spezifische Talent-Management-Massnahmen? Wenn ja, welche?
Frage 3: Kommen auch Nicht-Führungskräfte in den Genuss von Talent-Management-Programmen?
Frage 4: Unternimmt das Unternehmen
spezielle Anstrengungen zur
Förderung weiblicher Nachwuchskräfte? Wenn ja, welche?
Frage 5: Wird im Unternehmen eindeutig definiert, was unter Talent zu verstehen ist?
Frage 6: Welche Kommunikationsmittel
stehen zur Verfügung, um über die Talent-Management-Massnahmen zu berichten?
Ralph Weller, Kuoni Schweiz
- Den künftigen Bedarf an Führungskräften exakt zu berechnen, ist in unserer Branche schwierig. Sehr schnell können sich die Rahmenbedingungen in der Reisebranche ändern. Wir
eruieren den Bedarf aufgrund von Erfahrungszahlen der Vergangenheit und der Erfahrung unserer Senior Manager und
erstellen ein Succession Planning. Unseren Bedarf an Nachwuchsführungskräften decken wir vor allem auf dem internen und zum kleineren Teil auf dem externen Stellenmarkt.
- Ja, wir führen aufgrund der Mitarbeiterperformance Potenzialeinschätzungen durch und haben Instrumente zur Potenzialbeurteilung. Weiter erstellen wir individuelle Laufbahn- und Karriereplanungen und führen einen Talent Pool. Mitarbei
tende aus diesem Talent Pool werden durch interne Trainings auf ihre neuen Aufgaben vorbereitet.
- Ja, der grösste Teil unserer Talente sind keine Führungskräfte.
- Kuoni Reisen beschäftigt rund 75 Prozent Mitarbeiterinnen. Unsere Basis für alle unsere Programme ist die Mitarbeiterperformance.
- Wir unterscheiden zwischen drei Laufbahnvarianten:
Führungslaufbahn, Spezialistenlaufbahn oder Projektlaufbahn. Für alle drei Modelle sind die entsprechenden Definitionen vorhanden.
- Als Kommunikationsmittel nutzen wir hauptsächlich das
Intranet.
Thomas Waldmeier, SRG SSR idée suisse
- Die Berechnung des Bedarfs basiert auf der Strategie und Mittelfristplanung sowie auf Kennzahlen aus dem internen Personalcontrollingsystem (Altersstruktur, Fluktuation). Etwa 60 Prozent des Kaderbedarfs decken wir mit internen Personen.
- Seit 2007 gibt es ein Management-Development-Programm für mittlere Kader mit
hohem Entwicklungspotenzial. Die Teilnehmenden werden durch die Linie nach einem vorgegebenen Prozess identifiziert. Nach einem Entwicklungsassessment erstellen alle Teilnehmenden ihren persönlichen Entwicklungsplan für die nächsten zwei Jahre.
- Bisher nicht.
- Bei der Identifikation der Kader für das
MD-Programm haben wir ein besonderes
Augenmerk auf Frauen mit hohem
Entwicklungspotenzial gelegt. 30 Prozent der Teilnehmenden sind Frauen.
- Ja, der Begriff «Potenzial» ist klar definiert. Bei der Potenzialeinschätzung wird ein
einheitliches Instrument (Fragebogen für Vorgesetzte) verwendet.
- Für die Teilnehmenden am Management-
Development-Programm steht eine
passwortgeschützte Intranet-Plattform zur Verfügung.
Susanne Berger, Unilever Schweiz GmbH
- Im Rahmen der Budgetplanung fürs kommende Geschäftsjahr legt jede Abteilung ihren Personalbedarf zur Genehmigung vor. Diesen
versuchen wir weitgehend «von innen» oder durch Rekrutierung
von Hochschulabsolventen zu decken. Etwa ein Drittel des externen Bedarfs decken wir mit erfahrenen Fach- beziehungsweise Führungskräften.
- Unilever offeriert ein attraktives Trainee-Programm für Hochschulabsolventen als Einstieg in eine internationale Managerkarriere.
Daneben werden wir dieses Jahr noch ein spezifisches Programm («STEP») für unsere Mitarbeiter mit Fachhochschul- beziehungsweise Fachdiplomausbildung lancieren, das diesen ebenfalls den Einstieg
in eine Managerlaufbahn ermöglichen soll.
- Wir bieten ein breites Spektrum von Karrierewegen für Führungskräfte und Spezialisten. Wir unterscheiden bei Entwicklungsprogrammen daher nicht nach Mitarbeitern, die führen und solchen,
die keine Führungsverantwortung tragen.
- Bei Unilever Schweiz sind derzeit über 30 Prozent Frauen in der
Geschäftsleitung und sogar über 40 Prozent in der zweiten Managementebene. Dabei profitieren unsere weiblichen Führungskräfte von so unterschiedlichen Angeboten wie Kinderkrippenzuschuss, Teilzeit oder Jobsharing.
- Grundsätzlich versuchen wir, jeden Mitarbeiter als «Talent» wahrzunehmen. Allerdings analysieren wir im Rahmen eines Leistungs-
und Potenzialbeurteilungsprozesses sehr sorgfältig, wer seine Ziele erreicht oder gar übertroffen hat und wie sich das gezeigte Verhalten im Vergleich zu unseren globalen Führungskernwerten darstellt. Durch diesen Prozess identifizieren wir diejenigen Mitarbeiter, die wir durch besondere Massnahmen wie beispielsweise Auslandeinsatz, Projektarbeit oder externe Weiterbildung gezielt fördern wollen.
- Unsere Mitarbeiter haben übers Intranet auf alle HR-Programme
Zugriff. Bei spezifischen Anfragen steht der HR Business Partner
als Berater zur Verfügung.
Hartmut Kretschmer, Cilag International
- Einerseits berechnen wir den Mitarbeiterbedarf jährlich im Rahmen
unserer ordentlichen Budgetplanung. Andererseits verfügen wir natürlich auch über eine mehrjährige, strategische Planung. Der Bedarf wird
durch interne Weiterentwicklung und Schulung, durch Rotation innerhalb
der Konzerngesellschaften von Johnson&Johnson und natürlich durch
externe Rekrutierung abgedeckt.
- Wir verfügen über einen gezielten Nachfolge- und Talententwicklungsprozess, der, basierend auf dem individuellen Leistungsbeurteilungsgespräch des Mitarbeitenden, dessen persönlichen Entwicklungsplan
mit den Bedürfnissen des Unternehmens verbindet.
- Johnson&Johnson verfügt über verschiedene Leadership-Development-
Programme für Nichtführungskräfte. So können beispielsweise besonders
talentierte Mitarbeitende mit höchstens zwei Jahren Berufserfahrung
in Bereichen wie Information Technology, Finanzen, Produktion oder
Engineering ein Trainee-Programm absolvieren, bei dem sie in drei verschiedenen Funktionen in zwei verschiedenen Ländern tätig sind.
- Es ist das erklärte Ziel des Unternehmens, dass Frauen und Männer auf
allen Funktionsstufen ausgewogen vertreten sind. Im Rahmen unserer
Diversity-Initiative laufen derzeit Pilotprojekte, bei denen es darum geht,
die Höhe der Männer- und Frauenanteile (stufenweise) zu definieren und
entsprechende Massnahmen zur Zielerreichung auszuarbeiten. Darüber
hinaus bieten wir beispielsweise auch Mentoringprogramme für potenzielle weibliche Nachwuchskräfte an.
- Die entsprechenden Kriterien sind in unserem Nachfolge- und Talententwicklungsprozess definiert.
- Wir nutzen verschiedenste Kommunikationskanäle wie beispielsweise
Mitarbeiterzeitschrift, E-Mail, Intranet und Mitarbeiter-Info-Sessions.
Zusätzlich finden auch regelmässige, interne Review Meetings mit dem
höheren Management statt.