Human Age

Talent wichtiger als Kapital

Das Potenzial der Arbeitskräfte wird zum stärksten Faktor des wirtschaftlichen Wachstums. Das prophezeit Manpower. Die Welt sei in ein neues Zeitalter eingetreten, das Zeitalter des «Human Age». Gründe dafür sind der Fachkräftemangel und der demographische Wandel.

Im Zeitalter des Menschen steht das menschliche Talent im Zentrum. Stellte früher das Kapital das wertvollste Gut dar, so ist es heute das Human Capital. Talente entdecken, fördern und entwickeln werde zur grössten Herausforderung, um sich als Unternehmen oder sogar als Land zu differenzieren, heisst es in einer Untersuchung von Manpower. «From Capitalism to Talentism» nennt das Unternehmen diese Entwicklung. Fortschritt sei nur möglich, wenn man auf das richtige Talent am richtigen Ort in der richtigen Funktion setze. Die demographische Entwicklung und die Talentknappheit erhöhten den Druck auf die Unternehmen, Stellen mit den «richtigen» Personen zu besetzen.

Gesellschaft wird immer älter

Das Talent wird zum neuen, raren und wichtigen Gut, der Fachkräftemangel wird sich verstärken, prognostiziert Manpower. Allein in den USA werden in den nächsten 20 Jahren täglich 10’000 Babyboomer das Rentenalter (65 Jahre) erreichen. In der Schweiz wird der Anteil der über 60-Jährigen im Jahr 2020 doppelt so gross sein wie der Anteil der unter 20-Jährigen. «Wir haben ein grosses Problem auf dem Arbeitsmarkt, weil die grosse Anzahl an Personen, die in den Ruhestand gehen, nicht gleichwertig ersetzt werden können mit jungen Menschen, die in den Arbeitsmarkt eintreten», wird Peter Lötscher, CEO von Siemens, zitiert.

Der Fachkräftemangel führt dazu, dass viele junge Menschen heute individuell ihren Arbeitgeber wählen können. Die Generation Y ist wesentlich anspruchsvoller als frühere Generationen. Damit diese im Unternehmen bleiben, müssen die Firmen ihnen einiges bieten.

Viele Menschen sind bereit, für einen attraktiven Job ihre Heimat zu verlassen. Besondere Anziehungskraft üben Nordamerika, Europa, die Golfstaaten und Australien aus. «Niemand will nach Japan, China oder Korea», erläutert Urs Schüpbach, Generaldirektor von Manpower Schweiz. Für diese Länder könnte das zum Problem werden. Denn auch in den asiatischen Ländern wird die Bevölkerung immer älter und gibt es weniger Nachwuchs, so dass weniger Menschen im erwerbsfähigen Alter sind.

Fachkräftemangel als Risiko

Manpower folgert, dass sich die Arbeitsmärkte immer schneller verändern werden. Der Mangel an qualifiziertem Personal stelle für die Unternehmen ein erhebliches Risiko dar, die gesetzten Unternehmensziele zu erreichen. Das Human Capital werde zum wichtigsten Erfolgs- und Wachstumsfaktor der nächsten Dekade und der demographische Wandel zwinge unsere Gesellschaft zu radikalen Veränderungen.

Gemäss Manpower sind diejenigen Unternehmen bereit für das Human Age, die fähig sind, die Kreativität und die intellektuelle Neugier zu fördern sowie den Drang nach Innovation zu unterstützen.

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