Weiterbildung

Weiterbildungsmaster EMBA kontra MAS

Die Unterschiede zwischen EMBA und MAS führen oft zu Verunsicherung und geben zu Diskussionen Anlass. In beiden Fällen handelt es sich um Weiterbildungsmaster, die sich aber in ihrer Ausrichtung unterscheiden. So ist der EMBA nur auf die Betriebswirtschaft ausgerichtet, während sich der MAS auf über 200 Fachhochschul-Angebote verteilt.

Eine kleine Lektion in Titel-Kürzeln bleibt niemandem erspart, der sich nach dem idealen Weiterbildungstypus erkundigt. Die Zeiten, als der Master of Business Administration (MBA) noch keine Mitbewerber hatte, sind längst vorbei. 

Da der MBA ein zeitintensives Weiterbildungsstudium ist, stieg in den letzten Jahren die Nachfrage nach einem berufsbegleitenden MBA, dem heutigen EMBA. Der Executive Master in Business Administration ist ein Weiterbildungsmaster und wird häufig mit dem Master of Advanced Studies (MAS) verwechselt. Dazu kommt, dass es neben den Weiterbildungsmastern EMBA und MAS noch den Ausbildungsmaster gibt, auch konsekutiver Master (das heisst inhaltlich aufbauender Master), grundständiger Master oder Bologna-Master genannt. Dies sorgt bei einigen Interessenten für noch mehr Ratlosigkeit. Vor der Wahl eines Lehrgangs solle man immer prüfen, ob vom Ausbildungsmaster oder vom Weiterbildungsmaster die Rede ist, rät Lukas Scherer, Leiter des Instituts für Qualitätsmanagement und angewandte Betriebswirtschaft der Fachhochschule St. Gallen. 

MAS und EMBA – beide Titel sind gleichwertig in der Form (Zulassungskriterien, Workload/ECTS, Titelschutz usw.), aber andersartig in der Ausrichtung. Der EMBA ist generalistisch positioniert, es gibt ihn ausschliesslich in Betriebswirtschaft. Der MAS kann sich dagegen auch auf andere Fachbereiche beziehen. So sind auf der Website www.fhmaster.ch über 200 Fachhochschul-Masterangebote abrufbar. Die Ausrichtung – wie Master of Arts in Sozialer Arbeit oder Master of Advanced Studies – muss immer als Zusatz im Titel stehen.

Unübersichtlicher Markt

Peter Statz, Leiter Weiterbildung der Hochschule für Wirtschaft Zürich, erklärt, dass der Weiterbildungsmaster sich an den Rahmenbedingungen des Bundes orientiert. «Absolventen mit diesem Titel haben einen hochwertigen Bildungsabschluss und gute Chancen auf dem nationalen und internationalen Arbeitsmarkt. Ein Fachhochschul-Master ist im Gegensatz zu allen anderen Weiterbildungsmastern der einzige durch den Bund geschützte Master», sagt der Weiterbildungsexperte. 

Diese und andere Merkmale, wie die Vergabe von Credits (ECTS) oder die Modularisierung von Inhalten, bringen mehr Transparenz und dadurch auch Vergleichbarkeit für den Kunden und mehr Wettbewerb. 

Doch letztlich steht jeder Anbieter mit seinem guten Namen für seine Leistung gerade und sowohl der Kunde als auch das HRM ist aufgefordert, sich einen Marktüberblick zu verschaffen. Die Zulassungskriterien sind übrigens in der Verordnung zum Weiterbildungsgesetz klar geregelt. EMBA- bzw. MAS-Programme bauen in der Regel auf dem Abschluss einer Hochschule sowie auf mehrjähriger Berufspraxis auf. Das Verwirrende für Interessenten ist jedoch, dass je nach Programm weitere Bedingungen an die Aufnahme geknüpft sein können. Dank dem Spielraum der «Sur Dossier»-Zulassung können auch ausgewiesene Praktiker ohne akademischen Abschluss zu Weiterbildungs-Studiengängen zugelassen werden. Einige HR- und Ausbildungsverantwortliche vermuten, dass die Wahl eines EMBA von den Bewerbern bewusst gefällt wird, da er im -betriebswirtschaftlichen Bereich der relevantere Abschluss bleiben wird. Sie argumentieren zudem, dass viele MAS-Angebote noch in den Kinderschuhen stecken und den Qualitätsnachweis noch gar nicht erbringen konnten.

 

EMBA und MAS im Vergleich

EMBA  Nützlich für eine Position im General Management, wo strategisches Denken und fachübergreifendes und vernetztes Wissen gefragt ist. Daher profitieren vom EMBA vor allem erfahrene Berufsleute mit technischer Ausbildung.

MAS  Eine gute Wahl, wenn man sein Fachwissen vertiefen will. Da wählt man einen Master of Advanced Studies, beispielsweise einen MAS in Projektmanagement.

 

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