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Wie Hybrid Working von Blended-Learning-Konzepten profitiert

Hybrid Working wird bleiben. Das heisst, dezentrale Teams müssen effizient koordiniert und die Kluft zwischen den Kollegen vor Ort und denen im Homeoffice vermieden werden. Ausserdem justiert sich die berufliche Weiterentwicklung neu: Für jeden Mitarbeitenden wird es zur Herausforderung, im virtuellen Umfeld seine berufliche Rolle, Wertschätzung und Weiterentwicklung zu definieren. Sechs Best Practices zeigen, wie Blended Learning die Entwicklung von Hybrid Working effektiv unterstützen kann.

Laut einem aktuellen Bericht des Capgemini Research Institute befürchten 54 Prozent der befragten Arbeitnehmenden, dass sich Remote Work negativ auf ihre Karriere auswirkt: 61 Prozent sagen, dass sie weniger Austausch- und Networking-Möglichkeiten haben, über die Hälfte fühlt sich abgeschnitten von der Organisation und den Kollegen. Und 52 Prozent sehen ihre Position gefährdet, wenn ihr Unternehmen aufgrund von Hybrid-Working-Strukturen global Talente rekrutiert.

Dies sind ernstzunehmende Ängste, auf die Unternehmen nachhaltige Antworten finden müssen, damit die Organisation insgesamt nicht aus dem Gleichgewicht gerät. Blended Learning als Prinzip kann zum strategischen Werkzeug für Unternehmen werden, diesen Risiken und Ängsten effizient zu begegnen und ihre Unternehmenskultur entsprechend weiterzuentwickeln. Folgende sechs Best Practices helfen dabei:

1. Talente nicht verlieren: Hybrid Working braucht Hybrid Learning

Viel diskutiert wird derzeit die Gefahr, dass durch hybride Arbeitsmodelle eine Zwei-Klassen-Gesellschaft im Unternehmen entsteht, die Mitarbeitenden im Homeoffice in ihren Karrierechancen benachteiligt. Wichtig ist daher, den Mix an digitalen und physisch präsenten Arbeitsprozessen auch in den Trainings- und Weiterbildungsangeboten abzubilden. Über einheitliche Blended-Learning-Plattformen haben alle Beteiligten den gleichen Zugang zu individuellen Entwicklungsplänen ihrer beruflichen Qualifikation und Talente in Hybrid Working Umgebungen fallen nicht durchs Raster.

2. Innovationsfähig bleiben: Führungskräfte brauchen digitalisierte Werkzeuge für die Mitarbeiterentwicklung

Mit dezentralen Mitarbeitenden sind Führungskräfte stärker auf digitalisierte Management-Werkzeuge angewiesen, um die berufliche Entwicklung der Mitarbeitenden mit individuellen Plänen zu fördern, Trainingsfortschritte und Ziele abzustimmen und in Teams die nötigen Kompetenzen zu steuern, die für Innovationsfähigkeit und geschäftlichen Erfolg erforderlich sind. Hier unterstützen Blended-Learning-Plattformen, die in Lernmanagementsysteme eingebunden und mit den bestehenden Unternehmenssystemen – insbesondere für Personalmanagement und Enterprise Resource Planning (ERP) – integriert sind. So wird Weiterbildung ein durchgängiger Prozess zwischen individuellen Entwicklungszielen und unternehmerischen Anforderungen.

3. Teambildung stärken: Hybrid Working braucht vielfältige Räume für soziale Interaktion

Wie wichtig der Austausch mit Kollegen und Spass abseits der eigentlichen Arbeit ist, zeigen nicht nur Studienergebnisse wie etwa von Xing, sondern auch kreative «Socializing»-Video-Call-Formate, die viele Teams für sich entwickelt haben: von Walk-and-Talk über Freitags-Feierabend-Calls bis hin zu separaten Intranet-Foren für den informellen Austausch. Weiterbildung in Hybrid-Working-Umgebungen kann diese Bedürfnisse umfassend berücksichtigen und einbeziehen – beispielsweise mit Gamification-Funktionen in Blended-Learning-Angeboten, um die Interaktion der Kursteilnehmer bei den digitalen Lernmodulen zu fördern, etwa mithilfe von Quiz-Formaten, Wettbewerben oder Communities. So wird Lernen zu einem Weg, um Inspiration, Motivation und das Gefühl der Zusammengehörigkeit zu einem Team und einem Unternehmen zu pflegen und zu fördern und gleichzeitig Kompetenzen und Fähigkeiten zu erweitern.

4. Den eigenen Weg entwickeln: Hybrid Working braucht einen Lernprozess

Den optimalen Umgang mit Hybrid Working muss jedes Unternehmen für sich finden, ein «One-fits-all» gibt es nicht. Nur ein gemeinsamer Lernprozess kann hier die geeigneten Standards und Regelungen definieren, um produktiv zu sein und eine Vertrauenskultur zu schaffen. Um dies anzustossen, weiterzuführen und mit neuen Technologien und Prozessen zu beleben, können sich Unternehmen Blended Learning-Konzepte zunutze machen und so Zusammenarbeit, Ideenentwicklung und Wissensvermittlung auf digitalem und physisch präsentem Weg zu einer produktiven Normalität gestalten.

5. Silos verhindern: Talente brauchen abteilungsübergreifende Einblicke

Die Herausforderung, Talente zu halten oder zu rekrutieren, ist nicht neu, aber durch dezentrales Arbeiten grösser geworden. Genauso ist es für Mitarbeitende schwieriger, sich für weitere Karriereschritte über Abteilungsgrenzen hinweg zu vernetzen. Berufliche Perspektiven zu bieten heisst für Unternehmen daher nicht nur, die formal nötigen Weiterbildungen anzubieten. Wichtig ist auch, in hybriden Arbeitsumgebungen Wege für neue Aufgabenfeldern und Abteilungen zu öffnen. Daher sollten Blended-Learning-Programme insbesondere auch dazu genutzt werden, um verschiedene Verantwortungsbereiche und Teams in Verbindung zu bringen und den Austausch zu fördern.

6. Onboarding beschleunigen: Neue Mitarbeitende brauchen digitale Mentoring-Programme

Der Onboarding-Prozess neuer Mitarbeitenden beruhte bislang vor allem auf dem täglichen Miteinander und Austausch vor Ort. Viele Fragen konnten schnell zwischen Kollegen geklärt werden – am Arbeitsplatz, in Meetings oder an der Kaffeemaschine. Fällt dies weg, müssen andere Lösungen her, denn Video-Calls genügen nicht. Hier sind moderne Lernplattformen gefragt, die insbesondere auch digitale Mentoring-Programme unterstützen und – auch informell – auf allen Ebenen einen Prozess des Austausches sowie des gegenseitigen Kennen- und Schätzenlernens ermöglichen.

Fazit:

Die vermeintlich plötzliche Umstellung auf Hybrid-Working hat nur eine Entwicklung beschleunigt, die in vielen Branchen bereits verbreitet ist: die Anforderung, in dezentralen Teams und mit externen Partnern über geografische Entfernungen und sogar Zeitzonen erfolgreich zusammenzuarbeiten, Vertrauen zu schaffen und innovativ zu sein. Die praktische Umsetzung war bislang oft den Betroffenen selbst überlassen. Nun gilt es für Unternehmen, systematisch Strukturen zu schaffen für eine Organisation, deren Wettbewerbsstärke und Innovationsfähigkeit nicht zwingend von einem zentralen Arbeitsort abhängt.

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Emma Gerdes ist Country Manager Germany von Rise Up.

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