Leadership

Wie schlagkräftige Teams entstehen

Teamwork basiert auf menschlicher Interaktion und damit verhält es sich wie mit der Kommunikation – man kann nicht nicht miteinander interagieren. In den wenigsten Fällen funktionieren Teams jedoch «einfach so». Sie benötigen bewusste Zuwendung.

Obwohl erkannt wurde, dass Teams nicht einfach so funktionieren, werden auf Projektmanagementebene zwischenmenschliche Faktoren jedoch immer noch oft ausser Acht gelassen. So wird zwar der Projektaufwand kalkuliert und die Anzahl der benötigten Arbeitsstunden ermittelt, der zwischenmenschliche «Kitt» wird bei dieser Betrachtungsweise jedoch vernachlässigt. Damit wird stillschweigend die Annahme getroffen, dass Teams einfach so funktionieren. In der Praxis genügt es jedoch nicht, einfach nur die «Besten» zu holen. Der Zusammenhalt des Teams ist für den Projekterfolg genauso wichtig, wie die Fähigkeiten, welche die einzelnen Teammitglieder mitbringen. Wer seine Teammitglieder nicht kennt und deren Persönlichkeiten bei der Rollen- und Aufgabenverteilung nicht berücksichtigt, nimmt Produktivitätseinbussen in Kauf, Frustration, Entmutigung oder gar das Scheitern des Projekts.

Während Teams aus betriebswirtschaftlicher Sicht als maschinenähnliche Gebilde betrachtet werden, sind sie in Wirklichkeit eher mit lebendigen Organismen vergleichbar. So sind Störungen  im Team vielschichtig und komplex und äussern sich in unterschiedlichsten Symptomen:

  • Konflikte, dauerhafte Unzufriedenheit, kontraproduktives Arbeitsverhalten
  • niedrige Leistungsbereitschaft, Demotivation sowie innere Kündigungen
  • erhöhte Fluktuation
  • niedrige Produktivität
  • Misstrauen und Fehlerkulturdenken
  • Fokus auf eigene Arbeit und eigene Bedürfnisse
  • Arbeit nach Vorschrift von «Oben»
  • Blockaden von Innovation

Wie in der klassischen Schulmedizin setzt sich auch in der Teamentwicklung allmählich die Erkenntnis durch, dass es grundsätzlich nur zwei Wege gibt, um Störungen anzugehen: In dem man auf sie reagiert und Symptome bekämpft oder in dem man agiert, die Teams ganzheitlich betrachtet und die einzelnen Mitglieder dabei genauso im Fokus behält wie die Gruppendynamik, die sich innerhalb des Teams abspielt.

Für die erfolgreiche Teamarbeit sind Selbst- und Menschenkenntnis die entscheidenden Schlüsselfaktoren, denn allzu oft werden vielfältige Persönlichkeiten in der Zusammenarbeit immer noch als unüberwindbare Barriere empfunden. Andersartiges Verhalten lässt Menschen auf unterschiedlichste Arten und Weisen reagieren und kommunizieren. Deshalb bedeutet Teamentwicklung auch immer Wachstum von Innen nach Aussen und beginnt mit jedem Einzelnen. Wer sich selbst besser kennt und bewusster mit Kollegen, Vorgesetzten und Kunden umgeht, interagiert einfacher und effektiver, nimmt Unstimmigkeiten eher wahr und kann gezielt Massnahmen ergreifen.

Eine aktive Teambegleitung ist beispielsweise dann angezeigt, wenn der Umgangston in Gesprächen, Teammeetings oder E-Mails rauer wird. Ein vorzeitiges Eingreifen verhindert, dass die Team-Dynamik aus dem Ruder läuft und dadurch Produktivitätsverluste, Krankschreibungen oder gar Kündigungen hohe Kosten entstehen. Teams bewusst zu steuern, mag anfänglich wohl bedeuten, höhere Investitionen zu tätigen – zum Beispiel für Kick-off-Meetings,  im Verlauf von Projekte zeichnet sich jedoch sehr schnell ab, dass sich diese Anfangsinvestitionen in finanzieller und menschlicher Hinsicht überaus lohnen.

Kommentieren 0 Kommentare HR Cosmos
Text: Ralf Metz

Ralf Metz ist Co-Gründer von me&me/coaching for organizations und begleitet Menschen und Organisationen in ihrer Transformation in ein neues Paradigma. Denn er ist fest davon überzeugt, dass die Zeit reif für einen Paradigmenwechsel in der Wirtschaft ist.

Weitere Artikel von Ralf Metz

Andreas Messerli ist geschäftsführender Partner bei me&me Talentsource sowie selbständiger Coach. Me&me Talentsource begleitet Firmen, die Balance zwischen Hochleistung und Menschlichkeit zu erreichen. Dabei steht das ganzheitliche Wachstum im Zentrum sowie die individuellen Persönlichkeiten und Stärken.

Weitere Artikel von Andreas Messerli

Das könnte Sie auch interessieren