Bezüglich der Nationalität bilden die Gesuchstellenden die Gesamtheit der Temporärarbeitenden ziemlich genau ab. Nur knapp 40 Prozent der Gesuchstellenden sind Schweizer. Die anderen gut 60 Prozent haben einen Migrationshintergrund. Der Grossteil der ausländischen Gesuchstellenden stammt aus Frankreich, Portugal und Deutschland (siehe Grafik). Damit sind die westeuropäischen Länder unter den Gesuchstellenden übervertreten.
Die Rolle des Personaldienstleisters
Für die gezielte Förderung der Arbeitsmarktfähigkeit hilft auch die Unterstützung durch den Personaldienstleister. Die Hälfte der Weiterbildungsgesuche wird über den jeweiligen Personaldienstleister gestellt. Er übernimmt dabei eine Art Patenfunktion und berät seine Temporärmitarbeitenden in der Wahl einer geeigneten Weiterbildung. Durch seine engen Kontakte zur Arbeitgeberschaft in der Schweiz kann er ziemlich gut beurteilen, mit welchen Weiterbildungsmassnahmen ein Kandidat seine Arbeitsmarktfähigkeit gewinnbringend stärken kann.
Stellt der Personaldienstleister das Gesuch für seine Temporärmitarbeiterin, übernimmt er in über der Hälfte der Fälle (57 Prozent) die Vorfinanzierung der Kurskosten. Der Personaldienstleister bezahlt also die Kursrechnung und wird von temptraining entschädigt, wenn die Mitarbeiterin den Kurs abgeschlossen hat. In den anderen Fällen bezahlen die Temporärarbeitenden ihren Kurs selber und erhalten nach Kursabschluss gegen Vorweis der Teilnahmebestätigung und des Zahlungsnachweises die Kurskosten und allfälligen Erwerbsausfall von temptraining zurückerstattet.
Die Vorfinanzierungsleistung durch den Personaldienstleister wird von den Temporärarbeitenden sehr geschätzt. Vielen unter ihnen wäre es nicht möglich, die Kurskosten selber vorzuschiessen, bevor temptraining sie zurückerstattet. temptraining kann zum heutigen Zeitpunkt wegen des Ausfallrisikos leider keine Vorfinanzierung übernehmen und freut sich deshalb umso mehr, dass die Personaldienstleister hier oft und gerne einspringen.
Temporärarbeit – eine breite Brücke
Temporärarbeitende in der Schweiz profitieren von einem grosszügigen und breiten Weiterbildungsangebot, das insbesondere den geringqualifizierten unter ihnen den Weg in eine stabile Erwerbstätigkeit ebnen soll. swissstaffing und seine Sozialpartner erhoffen sich davon einen Beitrag an die Senkung der Erwerbslosigkeit zu leisten und den Fachkräftemangel zu entschärfen. Wenn es temptraining gelingt, Menschen dauerhaft am Arbeitsmarkt zu integrieren und sie gleichzeitig mit jenen Kompetenzen auszustatten, die von den Arbeitgebern so dringend gesucht werden, dann ist das eine Win-win-Situation par excellence.
Die Temporärarbeit erfüllt aber auch unabhängig von temptraining eine wichtige Brückenfunktion. Das wurde im Ausland in verschiedensten Untersuchungen festgestellt und auch in der Schweiz mit zwei Studien bestätigt: In der Temporärarbeitsbranche finden viele ehemals arbeitslose oder inaktive Personen einen Erwerb. Nach dem Temporäreinsatz fallen deutlich weniger in die Erwerbslosigkeit zurück. 80 Prozent der Temporärarbeitenden, die eine langfristige Erwerbstätigkeit suchen, sind rund ein Jahr nach dem Einsatz weiterhin im Arbeitsmarkt integriert: 49 Prozent sind in einer Festanstellung, 7 Prozent sind befristet angestellt, und 24 Prozent arbeiten weiterhin temporär (siehe Grafik rechts). Dies ist das Ergebnis der letzten repräsentativen Umfrage von swissstaffing aus dem Jahr 2011. Wir sind gespannt, wie sich diese Umfragewerte mit der Existenz von temptraining weiterentwickeln.