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Wohin steuert die Personaldienstleistung?

Seit den letzten beiden Jahrzehnten boomt die Temporär­branche. Mit dem Gesamtarbeitsvertrag Personalverleih hat sie neue Ufer betreten. Die Zukunft hält weitere Umwälzungen für die Personaldienstleitung bereit. swissstaffing ist gerüstet, um der Branche tatkräftig zur Seite zu stehen.

Die Personaldienstleistung ist eine ehrenvolle Aufgabe. Sie besteht darin, Arbeit und Erfüllung suchende Menschen mit Unternehmen zusammenzuführen. Die bei swissstaffing organisierten Personaldienstleister tun dies auf rein privatwirtschaftlicher Ebene. Mit jeder Vermittlung schaffen sie einen Mehrwert für Arbeitnehmer und Arbeitgeber, der sich in einer Marge für den Personaldienstleister niederschlägt. Mit dieser Einnahme erarbeitet sich der Personaldienstleister die personelle und infrastrukturelle Voraussetzung, um weitere Menschen und Firmen gewinnbringend zusammenzuführen. Ein positiver Kreislauf!

Das Anforderungsprofil eines Personaldienstleisters ist breit. Menschenkenntnis, Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl sind gefragt. Denn die Personaldienstleistung ist ein Geschäft mit und für Menschen. Da die Personaldienstleister privatwirtschaftlich organisiert sind, brauchen sie gleichzeitig eine rationale, konsequent rechnerische Ader. Ein Gleichgewicht zwischen diesen Polen zu finden, ist eine Meisterleistung! Doch damit nicht genug. Erfolgreich Stellensuchende und Unternehmen zusammenzuführen bedarf einer genauen Beobachtung und Kenntnis des Arbeitsmarktes, eines stetig zu pflegenden Firmen- und Kandidatennetzwerks und eines vertrauensvollen Umgangs.

Schliesslich sind profunde Fachkenntnisse im Bereich des Arbeitsrechts, der Sozialversicherungen und nicht zuletzt der Informatik gefragt, um die im breiten Stil angebotenen Rekrutierungs- und Personaladministrationsaufgaben überhaupt abwickeln zu können. Die Temporärbranche, welche für zwei Prozent der Beschäftigung steht, schliesst jährlich fast genauso viele Arbeitsverträge ab wie der ganze Rest der Wirtschaft! Diese Menge ist nur mit einer hochprofessionellen Prozessorganisation zu bewältigen.

Der Personaldienstleister der Zukunft: Ein Personal Job Trainer

Dieser Anforderungsmix wird in Zukunft noch notwendiger sein. Das menschliche Element in der Vermittlerrolle der Personaldienstleister wird künftig noch stärker gefragt sein. Den rein administrativen Teil der Vermittlung können nämlich die Informationstechnologie und die Sozialen Medien immer besser übernehmen. Es ist gut möglich, dass es dafür in Zukunft keine Firmen mehr benötigt. Dieser Trend konnte in verschiedenen Branchen beobachtet werden, zum Beispiel in der Reisebranche. Reisebüros wurden fast komplett von Internetplattformen abgelöst. Die Reisenden informieren sich, wählen und buchen heute selbständig und erhalten dabei Ratschläge von anderen Touristen.

Dieses Szenario kann auch in der Personaldienst­leistung eintreten. Nicht aber, wenn der Personaldienstleister den Fokus auf seine beratende Tätigkeit legt. Die Stellenbesetzung mit dem passenden Kandidaten ist fürs Weiterkommen der Firma matchentscheidend. Zwischenmenschliche Aspekte spielen dabei eine zentrale Rolle. Und für die Kandidaten ist die Arbeit ein Grundbedürfnis. Deshalb kann der Personalberater eine wichtige Funktion als Ansprechperson wahrnehmen, ähnlich wie ein Arzt, Psychologe oder Anwalt. Oder können Sie sich eine Welt vorstellen, in der Patienten und Klienten ihre gesundheitlichen und rechtlichen Probleme einzig und allein übers Internet lösen, ohne mit einem Menschen darüber zu sprechen? Das Selbstbild des Personalberaters muss sich aber wandeln – hin zu einem Personal Job Trainer.

Auf fachlicher Ebene müssen die Personaldienstleister alles geben, um auf der Höhe der Technik zu bleiben. Wer sich nicht ausführlich mit den Möglichkeiten der neuen ­Medien auseinandersetzt, wird untergehen. Alles Administrative muss per Mausklick erledigt sein. Wer Zeit verliert mit Bürokratie, generiert Kosten, welche seine technologiegewandten Mitbewerber nicht haben. Auch die menschliche Interaktion über das Web X.0 will einstudiert und geübt sein. Die Kunden der Zukunft werden auf anderen Kanälen angesprochen, umworben und beraten.

swissstaffing: Unterstützung und Ansporn zugleich

Die Personaldienstleister-Branche und ihr Verband swiss­staffing sind Abbilder voneinander. Wenn sich die Branche entwickelt – sie hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten verfünffacht! –, muss der Verband nachziehen. Zuweilen läuft die Dynamik aber auch andersherum. Als ausgelagerte Stabsabteilung der Personaldienstleister übernimmt swissstaffing gewissermassen die Aufgabe, sich einen Überblick zu verschaffen, in die Zukunft zu blicken, sich über Trends und Umbrüche Gedanken zu machen, den Kontakt zu Schlüsselpersonen aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik zu pflegen, Informationen zu sammeln und Ideen zu spinnen. Mit den gewonnen Einsichten spornt swissstaffing seine Mitglieder und die Branche an. Dank des gewachsenen, heute 20-köpfigen Teams ist swissstaffing in der Lage, eine breite Dienstleistungspalette für die Mitglieder anzubieten und flexibel auf Veränderungen im Marktumfeld zu reagieren. Sein Servicepaket wird der Branchenverband weiter professionalisieren und mit einem wachsamen Auge an die Erfordernisse der ­Zukunft anpassen.

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Myra Fischer Rosinger

Myra Fischer-Rosinger ist Direktorin von swissstaffing, dem Branchenverband der Personaldienstleister. Die Politologin und Volkswirtschaftlerin prägt die Entwicklung von swissstaffing seit 2006. Massgeblich beteiligt war sie an der Einführung des Gesamtarbeitsvertrags Personalverleih, der seit 2012 in Kraft ist. Im Branchenverband swissstaffing sind 300 schweizerische Personaldienstleister organisiert. Der Arbeitgeberverband ist Kompetenz- und Servicezentrum für die Temporärbranche und vertritt die Anliegen seiner Mitglieder gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. www.swissstaffing.ch

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