Checkliste: Prävention von Arbeitsunfällen

5 Tipps für bessere Arbeitssicherheit im Winter

Im Winter passieren die meisten Unfälle. Mit diesen Schutzmassnahmen können Industriebetriebe vorbeugen.

Die Tage werden kürzer, das Wetter kälter. Mit Schnee und Eis ist auch am Arbeitsplatz vielerorts zu rechnen. Dies bringt einige neue Risikofaktoren mit sich, die in Industrieunternehmen zu Arbeitsunfällen führen können. Die Unternehmen stehen damit vor der Aufgabe, Unfällen durch zusätzliche Schutzmassnahmen vorzubeugen.

1. Nicht nur den Betrieb winterfest machen – sondern auch die Mitarbeitende

Zwar unterliegt der Arbeitsweg noch nicht der unternehmerischen Sorgfaltspflicht, jedoch ist es durchaus sinnvoll, Mitarbeitende zu eigenen Präventionsmassnahmen anzuhalten. Gerät ein Mitarbeiter in einen Verkehrsunfall, fällt er aufgrund der damit verbundenen Formalitäten oft stundenlang aus, selbst wenn er nicht verletzt wurde. Beschäftigte sollten deshalb daran erinnert werden, ihre Autos mit Winterreifen und Frostschutzmittel wintertauglich zu machen und die Beleuchtung zu überprüfen.

Betriebe selbst tun gut daran, dies bei ihren Fahrzeugen ebenso zu tun. Ferner muss das Unternehmen die Sicherheit seines Firmengeländes eigenständig gewährleisten. Dazu gehört nicht nur, Schnee und Laub von den Wegen zu entfernen und zu streuen, sondern auch Schlaglöcher zu schliessen. Letzteres sollte unbedingt vor dem ersten Schneefall erfolgen, da sich die Schäden sonst womöglich verschlimmern.

2. Frost und Glätte – nicht nur draussen ein Unfallrisiko

Neben Schnee und Eis stellt jedoch auch die Kälte selbst ein Risiko dar. Metalloberflächen werden im Winter sehr kalt – Mitarbeitende können daran festfrieren, wenn sie sie mit blossen Händen anfassen. Daher sollten sämtliche Beschäftigten, die in unbeheizten Räumen arbeiten, warme und widerstandsfähige Arbeitshandschuhe tragen, die die Bewegungsfreiheit der Hände nicht einschränken.

Darüber hinaus bildet sich bei Minusgraden eine dünne Eisschicht auf Treppen, Leitern und Laufstegen aus Metall, die im Laufe des Tages antaut und dadurch sehr glatt wird. Sicherheitsschuhe mit Profilsohlen und Fütterung sind daher unabdingbar, um diese Wege sicher zu begehen.

3. Kälte zermürbt Arbeitskräfte – deshalb besser zu viel tragen als zu wenig

Ferner stellt Unterkühlung ein Risiko für Beschäftigte in einer schlecht oder gar nicht beheizten Arbeitsumgebung dar. Da der Körper mehr Energie verbraucht, um sich zu wärmen, sorgt die Arbeit in einer kalten Umgebung schneller für Erschöpfung. Mitarbeitenden fällt es dadurch schwerer, sich zu konzentrieren – Fehler werden häufiger.

Beschäftigte sollten deshalb bei der Arbeit in kalten Werkshallen oder im Aussenbereich stets eine Mütze und mehrere Schichten Kleidung tragen. Schon eine dünne Mütze schützt Ohren und Kopf vor dem Auskühlen und kann sogar unter einem Helm getragen werden. Ferner müssen Aufenthaltsräume im Betrieb laut Gesetz auf mindestens 21 Grad Celsius geheizt werden, damit Mitarbeiter sich in Pausen aufwärmen können.

4. Gute Sichtbarkeit kann Leben retten

Werden die Tage kürzer, werden auch die Lichtverhältnisse zum Risikofaktor. Da in Industrieunternehmen im Winter fast von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gearbeitet wird, laufen Mitarbeitende in Gefahr, im Dunkeln Gefahrenquellen zu übersehen oder selbst übersehen zu werden.

Gefahrenquellen auf dem Gelände sollten daher deutlich gekennzeichnet werden, bis sie beseitigt werden können. Zudem sollten alle Beschäftigten Warnwesten oder High-Visibility-Jacken mit Reflektoren tragen. Der Arbeitgeber hat ferner dafür zu sorgen, dass Sicherheits- und Rettungswege sowie oft genutzte Wege mit Lampen mit einer Lichtstärke von 20 Lux ausgeleuchtet sind.

5. Arbeitsschutz im Winter – kleine Massnahmen, grosse Wirkung

Berücksichtigt ein betriebliches Sicherheitskonzept die besonderen Umstände, die im Winter auf Industriebetriebe zukommen, senkt es das Unfallrisiko. Es ist somit eine Investition, die das Unternehmen langfristig entlastet. Gleichzeitig müssen jedoch auch die gesundheitlichen Risiken ernst genommen werden, die von kranken Beschäftigten ausgehen. Beklagt ein Mitarbeiter Erkältungssymptome, ist es daher besser, ihn zum Arzt oder nach Hause zu schicken, als ihn die restliche Belegschaft anstecken zu lassen.

Kommentieren 0 Kommentare HR Cosmos

Donato Muro hat Kompetenzen in den Bereichen Sicherheits- und Brandschutzingenieurwesen und in der Chemie. Zudem ist er studierter Jurist und angehender Arbeitspsychologe. Zu den Kunden des Inhabers mehrerer Firmen zählen vor allem Konzerne in der Industrie – also Unternehmen, bei denen Arbeitsschutz über ergonomische Schreibtischstühle hinausgeht. sicherheitsingenieur.nrw.

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