Ausblick 2024: 3 Tipps, wie HR zum Game-Changer wird
Die jährliche Prognose von Adecco und dem Stellenmarkt-Monitor von der Universität Zürich malt ein düsteres Bild, das zeigt, dass es in allen Bereichen mehr offene Stellen als Bewerber geben wird. Um das zu gegenzusteuern, muss HR vom Verwalter zum Visionär werden.
Mut zur Veränderung: Will man den Personalmangel überwinden, muss HR zum Visionsträger werden. (Bild: Aamir Suhail/Unsplash)
Schlüsselpositionen, die unbesetzt bleiben, ein überlasteter Kundenservice und verpuffende Kreativität in einem schrumpfenden Team – bislang sind das erst erahnbare Schreckgespenster, die der sich verschärfende Personalmangel am Horizont der Unternehmen erscheinen lässt. Die jährliche Prognose von Adecco und dem Stellenmarkt-Monitor von der Universität Zürich malt ein düsteres Bild, das zeigt, dass es in allen Bereichen mehr offene Stellen als Bewerber geben wird. Was kann man tun, damit diese Vorstellung nicht zur Realität wird? Hier folgen drei Top-Tipps gegen den Fachkräftemangel.
1. Mitarbeiterzentrierung als Messlatte
In einer Welt, in der Zahlen oft lauter sind als die Menschen dahinter, gerät der ursprüngliche Antrieb der Unternehmen zuweilen aus dem Blick – die Mitarbeitenden. Wer Menschen nur als Ressourcen für die eigenen Geschäftsziele benutzt, verliert 2024 den Anschluss. Die neue Messlatte für den Unternehmenserfolg liegt in der Mitarbeiterzentrierung. Deren Zufriedenheit macht die Zugkraft innovativer Unternehmen aus. Die Ergebnisse von Statista zur Mitarbeiterzufriedenheit in der Schweiz von 2023 zeigt, dass nur noch etwa 18 Prozent zufrieden mit den Arbeitsabläufen sind. Doch nur zufriedene Teams sind produktive Teams. Abteilungen mit motivierten Mitarbeitenden machen einen um 23 Prozent höheren Gewinn als solche mit geringerem Engagement, so eine aktuelle Gallup-Studie. Es steht also fest, der Faktor Mensch macht den Unterschied! Ganz egal ob es sich um Bewerbende handelt oder um langjährige Festangestellte: Die individuellen Erfahrungen sind ausschlaggebend für die Motivation und die Zufriedenheit jeder einzelnen Person. Vom Onboarding über die Weiterentwicklungsmöglichkeiten bis hin zur Unternehmenskultur und den eingesetzten Technologien – all diese Faktoren beeinflussen die Motivation und damit die Produktivität der Mitarbeitenden.
2. Berater und Business-Stratege
Heute geht es in HR-Abteilungen längst nicht mehr nur um Papierkram, Behördenbescheide und Prozesse. Personalverantwortliche haben sich in den letzten drei Krisenjahren zu einer entscheidenden, in beide Richtungen wirkenden Brücke zwischen dem Unternehmen und seinen Mitarbeitenden entwickelt. Heute sind sie strategische Denkpartner auf höchster Ebene, die eine Schlüsselrolle bei der aktiven Einflussnahme auf das Management und die strategische Entwicklung des gesamten Unternehmens spielen. Diese Positionierung wird sich in Zukunft noch weiter ausbauen und festigen. Personalverantwortliche werden zu wichtigen Sparring-Partnern für die Ideen der Geschäftsführung sowie für die Unternehmensentwicklung: Aus der Erlebens- und Erfahrungswelt der Mitarbeitende kann die HR-Abteilung mit Erkenntnissen und im wahrsten Sinne des Wortes «Insights» aufwarten, die die strategische Zukunft des Unternehmens massgeblich mitentscheiden.
3. Künstliche Intelligenz für neuen Fokus
Es mag zunächst paradox klingen, aber künstliche Intelligenz hat das Potenzial, den Menschen noch mehr in den Mittelpunkt des Arbeitsplatzes zu stellen, und diese Technologie wird auch die Rolle der Personalleiter verändern. Dank der jüngsten Fortschritte in der KI werden Personalleiter in der Lage sein, die Erfahrungen der Mitarbeitenden zu identifizieren, zu analysieren und anschliessend neu zu bewerten. Gleichzeitig haben Personalabteilungen die Möglichkeit herauszufinden, wo sich wiederholende und administrative Aufgaben automatisiert werden können, damit sich die Mitarbeitenden auf sinnvollere und strategische Aufgaben konzentrieren können. Auf diese Weise entlastet KI die Mitarbeitenden absehbar von weniger beliebten Aufgaben und gibt ihnen mehr Zeit für strategische. Das hat auch einen positiven Effekt auf die Personalabteilungen: Wenn KI die Verwaltungsarbeit effizienter gestaltet, können sich HR-Teams auf strategische Projekte konzentrieren, die den Unternehmenserfolg auf direktem Weg beeinflussen.
Wer im Management auf die Signale der Zeit hört, setzt auf die drei zentralen Erfolgsfaktoren: Mitarbeiterzufriedenheit, KI-Tools und die strategische Partnerschaft mit HR als unverzichtbarem Think-Tank. Werden die HR-Kräfte in die Firmenvisionen entsprechend einbezogen, werden unbesetzte Stellen, überlastetes Personal, schwindende Kreativität in schrumpfenden Teams bald wieder der Vergangenheit angehören.