«Beliebtes Buzz Word ist die Candidate Experience»
Blogger sind gut vernetzt und über die neusten Trends informiert. Im Rahmen unserer Sommerserie auf hrtoday.ch stellen wir Ihnen ausgewählte Blogs mit HR-Bezug vor. Henner Knabenreich bloggt zu allem, was sich unter dem Oberbegriff Personalmarketing zusammenfassen lässt.
(Bild: 123RF / Montage: jobindex media ag)
Herr Knabenreich, warum bloggen Sie?
Henner Knabenreich: Eigentlich wollte ich nur mal ausprobieren, wie bloggen funktioniert. Schnell habe ich aber gemerkt, dass ich mit meinen Beiträgen Leser erreichen kann. Mein Ziel ist es, über Personalmarketing-Trends und –themen aufzuklären, dies zwar fachlich fundiert, dennoch aber mit Unterhaltungswert. Ausserdem kann ich hier meine Leidenschaft fürs Personalmarketing ausleben.
Worum geht es in Ihrem Blog?
Wie schon im Namen – personalmarketing2null – erkenntlich: über Personalmarketing. Alles, was im Kontext zu diesem breit gefassten Oberbegriff steht, seien es Stellenanzeigen, Recruiting-Tools, Karriere-Websites, Recruiting-Videos oder sonstige Massnahmen – nichts ist vor mir sicher!
Welche Trends gibt es in Ihrem Themengebiet?
Trends gibt es so einige. Beispielsweise wird das Thema Mobile Recruiting immer wieder gerne diskutiert. Natürlich geht auch kein Weg an Social Media vorbei. Momentan beliebtes Buzz Word ist ja die Candidate Experience – also die Erfahrungen, die Bewerber an allen möglichen Kontaktpunkten mit dem Unternehmen sammeln. Ich bringe das dann gerne auf den Nenner «Candy Date». Klar, es gibt viele Trends. Aber zunächst einmal sollten Unternehmen ihre Hausaufgaben machen, bevor sie sich voll überstürztem Tatendrang auf irgendwelche Hypes stürzen.
Welche Themen werden in der HR-Szene kontrovers diskutiert?
The never ending story: Wie dem Fachkräftemangel begegnen – wenn es ihn denn tatsächlich gibt, wie gerne in den Medien postuliert. Und: Wer ist der bessere «Recruiter» – die Fachabteilungen oder der Recruiter sprich Personaler selbst?
Was ist Ihr Zielpublikum?
Zielpublikum sind all jene, die Spass daran haben, über ein an sich furztrockenes Thema unterhalten zu werden und sich ihre Augen öffnen lassen wollen. Wobei natürlich all jene, die mit dem Thema Personal(beschaffung) zu tun haben, im Fokus stehen. Aber natürlich gehören auch all die Studierenden dazu, die Input für ihre Haus- und Abschlussarbeiten suchen. Und Bewerber, die sich darüber freuen, dass ich endlich mal Dinge zur Sprache bringe, die sie in ihrem Bewerberalltag nerven und so an die Öffentlichkeit gebracht werden.
Wie sieht Ihr Geschäftsmodell aus?
Der Blog ist ein Kommunikationskanal meines Unternehmens knabenreich consult GmbH. Auf dem Blog selber erscheinen hin und wieder Werbebanner, die kostenpflichtig von Unternehmen geschaltet werden. Also, einfach mal anfragen!
Seit wann betreiben Sie den Blog?
Meinen Blog gibt es seit März 2010.
Welcher Ihrer Beiträge wurde am meisten kommentiert?
Der Beitrag: «Personalmarketing mit Social Media – alles nur fauler Zauber?».
Über welche Kanäle machen Sie auf Ihren Blog aufmerksam?
Zum einen über die üblichen Verdächtigen, sprich Twitter, Xing und Google+. Zudem über Kommentare bzw. Verlinkungen auf/zu anderen Blogs, über das direkte Gespräch und in Vorträgen.
Wie viele Leser haben Sie pro Beitrag?
Das ist sehr unterschiedlich. Während einige Beiträge mal gerade auf ein paar hundert Leser kommen, sind es bei anderen mehrere tausend. Insbesondere Studienergebnisse und Artikel zu kontrovers diskutierten Themen sind hier die «Cash Cows». Der Artikel zum Helios-Unternehmensgründer wurde zum Beispiel über 10'000-Mal aufgerufen – und ist damit von mittlerweile 392 Artikeln der meist aufgerufene Artikel – obwohl erst seit ein paar Monaten online.
Woher nehmen Sie die Inspiration für den Blog?
Inspiration finde ich, wo ich gehe und stehe. Sei es, wenn ich wartend am Bahnhof stehe und eine Imagekampagne eines Arbeitgebers entdecke, durch Zeitungen blättere und auf Stellenanzeigen stosse, bei der Recherche im Rahmen eines Vortrags, durch Kundenprojekte, bei einer Wanderung in den Alpen etc. pp. Die Themen liegen quasi auf der Strasse. Man muss sie nur erkennen und «aufheben».
Welchen Blog empfehlen Sie Personalern, und warum?
Ich würde eigentlich direkt drei Blogs empfehlen. Zum einen den Blog buckmanngewinnt – kein anderer Blogger versteht es so herrlich charmant und zuweilen spitzzüngig den Themen auf den Grund zu gehen. Auch Henrik Zaborowski ist einzigartig in seiner Art und Weise, wie er insbesondere über den «Kampf» zwischen Recruitern und Bewerbern berichtet – und das anhand erschreckender praktischer Beispiele belegt. Seine Schreibe ist sehr provokativ – dagegen bin ich ein Lamm! -, seine Beiträge sind aber unbedingt lesenswert. Und zu guter Letzt darf in der Aufzählung natürlich der personalblogger nicht fehlen. Von mir ins Leben gerufen, schreiben hier Personaler für Personaler. Unter anderem mit dabei sind Jörg Buckmann, Robindro Ullah, Stefan Scheller, Markus Reif, Tim Verhoeven, Alexander Holthaus und viele andere. Übrigens ist jeder Personaler herzlich eingeladen, sich dieser illustren Runde anzuschliessen!
Zur Person
Henner Knabenreich ist Geschäftsführer der knabenreich consult GmbH und wohnt im deutschen Wiesbaden. Der Diplom-Kaufmann berät Unternehmen bei der Optimierung ihres Arbeitgeberauftritts. Er konzipiert und realisiert Karriere-Websites, Mitarbeiterblogs und Recruiting-Videos. Auch unterstützt er Arbeitgeber beim Einstieg ins Social Web. Knabenreich ist zudem Buchautor, Initiator des «personalbloggers», Co-Initiator der «Goldenen Runkelrübe» sowie Referent zu den Themen Personalmarketing und Social Media.
Hier gehts zum Blog: personalmarketing2null.de