Checkliste

Betreuungsarbeit: 5 wichtige Punkte

Arbeitgebende sollten sich darüber informieren, wie viele ihrer Mitarbeitenden Betreuungsarbeit leisten. Erst dann lässt sich der Handlungsbedarf abschätzten.

Unsere Gesellschaft wird immer älter. Diese demografische Entwicklung bedeutet auch, dass weniger jüngere Personen auf dem Arbeitsmarkt nachrücken. Erfahrener Mitarbeitende ans Unternehmen zu binden, wird deshalb für Arbeitgebende noch bedeutsamer. Flexible Betreuungslösungen für Mitarbeitende, die sich besonders häufig um fragile Angehörige kümmern – egal ob es sich dabei um ältere Personen oder Kinder handelt –, kann dazu beitragen, dass Arbeitnehmende länger im Betrieb bleiben. Unternehmen sollten dabei auf folgende fünf Punkte achten:

1. Stand der Dinge

Informieren Sie sich über die Anzahl der Mitarbeitenden, die Betreuungsarbeit leisten.

2. Haltung definieren

Erarbeiten Sie im Unternehmen eine grundsätzliche Haltung zur Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Angehörigenbetreuung und kommunizieren sie diese aktiv.

3. Führungskräfte animieren

Fordern Sie Vorgesetzte dazu auf, sich darüber zu informieren. Auch Vorgesetzte profitieren von motivierten, zufriedenen Mitarbeitenden.

4. Netzwerken

Tauschen Sie sich mit anderen Unternehmen in Ihrem Netzwerk aus und prüfen Sie die Möglichkeit von gemeinsam getragenen Angeboten (beispielsweise Weiterbildung für Vorgesetzte, Beratung von Angehörigen).

5. Kommunikation

Kommunizieren Sie bestehende Massnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit aktiv. Sie leisten damit einen gesellschaftlich wertvollen Beitrag, mit dem sich Ihr Unternehmen profilieren kann.

Das Parlament hat für betreuende und pflegende Angehörige verschiedene Verbesserungen eingeführt. Dazu gehört auch der Betreuungsurlaub. Mehr Informationen dazu erhalten Sie im Artikel von Gastautor Dieter Widmer «Mehr Wertschätzung für Betreuende».

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Jonathan Bennett ist Leiter des Instituts «Alter» an der Berner Fachhochschule.

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