Das Bewegtbild ist die Nachricht
Ein Bild sagt mehr als Tausend Worte. Wie viele Worte sagen dann erst Bewegtbilder? Videos sind das Medium unserer Zeit. Netflix, Tik Tok und auch Youtube sprechen Bände. Letzteres ist die zweitgrösste Suchmaschine der Welt. Jede Minute werden dort 400 Stunden Videomaterial hochgeladen. Wer nicht Videos schaut, konsumiert zumindest Bilder. Die Macht der Bilder ist im Alltag angekommen. Nur in HR irgendwie noch nicht so ganz.
HR Tech Club – meet the future. (Bild: HR Today)
Werfen wir einen Blick auf unser Standardformat – das Inserat. Es geht dabei zwar nicht um die nächste Wohnung, aber um den nächsten Job. Erhält man im Inserat wirklich Einblicke oder eine Idee vom Job? Nein. Das ist ein Problem, denn unser Zeitalter hat den Bedarf weitestgehend hinter sich gelassen. Wir haben Bedürfnisse und bewegen uns in den oberen Etagen der Maslow-Bedürfnispyramide.
Genau wie Konsumenten wissen wollen, wofür sie ihr Geld ausgeben, wollen Kandidaten wissen, womit sie ihr Geld verdienen und wofür sie arbeiten werden. Sie wollen zudem wissen, was sie im Betrieb erwartet und was sie von ihrem künftigen Arbeitgeber erwarten können. Der Arbeitsplatz soll passen – inhaltlich und kulturell. Nicht auf Corporate-Powerpoint-Metaebene, sondern ganz persönlich zum eigenen Job. Ob der Kandidat sich bewirbt, darüber entscheiden online nur wenige Sekunden. Der erste Eindruck zählt.
Von Gutenberg lernen
HR denkt meist in Prozessen. Der Bedarf steht halt im Vordergrund und nicht das Bedürfnis. Eine Ausschreibung soll deshalb schnell gehen. Effizienz zählt. Zeit ist Geld. Das ist auch nicht das Problem. Wir setzen nur auf das falsche Standardformat. Digital haben wir ein neues Leitmedium: Video. Wie packen wir das aber in unsere Prozesse, sodass es unseren genormten Anforderungen an Qualität und Zeit entspricht?
Vielleicht kann uns Gutenberg helfen. Der Buchdruck hat nicht die Prosa revolutioniert, sondern die Reproduktion. Lesen war en vogue und gab Menschen die Deutungshoheit über die Welt. Wie sieht es aber bei den Berufswelten aus? Hier herrscht eine verkehrte Welt. Während Nutzer im Gutenbergschen 2.0-Sinne längst eine neue Lesart entwickelt haben, nämlich sehen und gesehen werden, veröffentlicht HR digitalisierte Printinserate. Wir haben noch den Buchdruck in den Köpfen: Das Inserat spricht Bände. Videos scheinen teuer, aufwendig und brauchen kreative Fähigkeiten sowie Freiraum.
Fünf in dreissig Minuten
Man könnte meinen, guter Rat sei teuer. Genau wie ein gutes Video. Dem ist nicht so. Dazu braucht es nicht immer einen Gutenberg oder einen Steve Jobs. Auch Peter kann helfen. Uns führte der Zufall zusammen. Ich lernte Peter als Werkstudenten kennen, als er im VBZ-Archiv Papierakten sortierte, die es mittlerweile nur noch digital gibt. Peter ist Maschinenbaustudent an der ETH und war vorher Videojournalist. Wir liefen uns über den Weg, als ich mich ins Archiv verirrte. Schnell waren wir beim Thema Videodreh.
Noch schneller waren wir uns einig, dass die Produktion von Videos zeitaufwendig ist. Für 30 Sekunden Video wird nicht selten 30 Minuten Material aufgenommen. Selbst für Videotalente wie Peter ist das anstrengend. Also haben wir aus der Not eine Tugend gemacht. Peter hat einen Machine-Learning-Code entwickelt, der hilft, Videos einfach, schnell und für jeden produzierbar zu machen. Ohne Vorkenntnisse. Mit dem Natel. Das Autocut-Prinzip war geboren. Dieses hat Peters Schwester Anna, die Informatikerin ist, perfektioniert. Das Ergebnis: Autocut-Formular aufrufen und fünf Bilder mit fünf Textzeilen hochladen. Mit wenigen Klicks kreiert die Software ein ansprechendes Video.
Automatisierung trifft auf Individualisierung. Prozess trifft auf Zeitgeist. Bewegtbilder sorgen für die richtige Ansprache, die Textzeilen für den nötigen Kontext. Statt nur einem, entstehen in Ergänzung zu einem Inserat in weniger als dreissig Minuten fünf Videos. Diese sind vielfältig einsetzbar: In sozialen Netzwerken, über Messenger, auf digitalen Werbeflächen an öffentlichen Plätzen, im Stelleninserat und auch in Stellenbörsen. Videos schaut (und teilt) man gerne.
Wettbewerb
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