Dein Weg zum Erfolg?
Führung ist ein Teil des Lebens, die überall und täglich stattfindet. In seinem Buch «Dein Weg zum Erfolg?» fasst Ulrich F. Zwygart, ehemaliger Topmanager internationaler Firmen, seine Führungserfahrungen in vierzig Kapiteln von der Selbsterkenntnis bis zur Teamführung zusammen und gibt Empfehlungen für die Praxis ab.
«Dein Weg zum Erfolg?» heisst das Buch von Ulrich F. Zwygart, der heute als Berater von Topmanagern auf Stufe Verwaltungsrat und Geschäftsleitung tätig ist. (Bild: zVg, Montage: HR Today)
Herr Zwygart, Sie haben vor kurzem das Buch «Dein Weg zum Erfolg?» veröffentlicht. Was war der Anlass, dieses Buch zu schreiben?
Ulrich F. Zwygart: Ich wollte mit jüngeren und erfahrenen Führungskräften in den Dialog über wichtige Fragen des Managements treten und sie auf ihrem anspruchsvollen Weg inspirieren und begleiten.
Was bedeutet das Fragezeichen nach «Dein Weg zum Erfolg»?
Aufgrund meiner Erfahrungen habe ich zwar zu fast jeder Führungsfrage eine Antwort oder eine Meinung. Das heisst aber nicht, dass diese im konkreten Einzelfall tatsächlich passt oder dem Verantwortlichen bei der Lösung eines heiklen Problems hilft. Mit anderen Worten: Es gibt viele Wege zum Erfolg. Jede und jeder muss diesen selber gehen und für sich selbst Entscheidungen treffen. Allgemeingültige Erfolgsregeln für Situation gibt es nicht. Deshalb das Fragezeichen im Titel und in allen vierzig Kapiteln.
Was sind für Sie wichtigsten Führungserkenntnisse, die Sie gesammelt haben?
Das sind für mich Tatkraft, Bescheidenheit und Lernfähigkeit. Als Führender muss ich mit Energie, Überzeugung und Ausdauer handeln. Ich darf nicht vergessen, dass ich selbst fehleranfällig und ersetzbar bin. Seine eigenen Schwachstellen zu kennen, kann helfen, diese im Alltag zu vermeiden. Und daraus folgt das Bestreben, sich immer wieder neu auszurichten, agil zu bleiben, nach Erfolgen nicht stehen zu bleiben und aus Fehlern zu lernen. Die «E-Fallen» des Managements sind aus meiner Sicht oft die Ursachen für Fehlleistungen. Erotik, Egomanie, Erfolge, Erfahrungen, Emotionen, Ermüdung, Eindimensionalität, Entscheidungsschwäche, Empathie-Lücke, Erfüllungsgehilfen, Entrückung, Entgelt.
Gibt es Führungstrends, die sich über den Lauf der Jahre wesentlich verändert haben
Für mich sind sie etwa gleich geblieben, denn der Mensch mit seinen Erbanlagen und seinen vom Umfeld geprägten Erfahrungen hat sich ja auch nicht wesentlich verändert. Die Komplexität der Wirtschaft hat jedoch zugenommen und damit die Anforderungen an die Führungskräfte.
Welche Trends zeichnen sich in der Führung ab?
Manager handeln heute mehrheitlich kraft ihrer beruflichen Kompetenz und führen aus ihrer Machtposition heraus. Der Trend geht nun mehr Richtung «Verantwortung und Befähigung»: Die verantwortungsbewusste Führungskraft, die Einzelnen und ganzen Teams im Unternehmen Türen öffnet, sie fordert, coached und ermächtigt, innnovative und kreative Lösungen zu finden, um die Komplexität zu meistern. Die Führung wird nicht abgeschafft, Menschen werden trotz Robotern und Digitalisierung weiterhin von Menschen geführt.
Was ist Ihre Botschaft an das HR-Publikum?
HR spielt eine zentrale Rolle in der Begleitung, Unterstützung und Beratung der internen Führungskräfte. Ich wünsche mir mehr Personalchefs, die über eigene Führungserfahrungen verfügen und als Vorbilder für die Frontmanager wirken.