Der 100. Label «Friendly Work Space»-Betrieb
Unternehmen und Organisationen, die ihre Bemühungen im betrieblichen Gesundheitsmanagement bei Gesundheitsförderung Schweiz zertifizieren lassen wollen, müssen ein detailliertes Assessment absolvieren. Im Rennen um das 100. «Friendly Work Space«-Label-Unternehmen in der Schweiz und Liechtenstein ist auch die Firma Miele. Diana Risola berichtet vom Warum, Wie und der Bedeutung für «ihr» Unternehmen.
«Gesunde und zufriedene Mitarbeitende entscheiden nicht nur über unseren Unternehmenserfolg, sondern tragen unser Engagement auch nach innen und nach aussen»: Diana Risola, Regional Director Human Resources DACH Miele. (Bild: zVg)
Ein grosser Meilensteht steht vor der Tür: Demnächst wird das 100. Label «Friendly Work Space»-Unternehmen ausgezeichnet. Das Verfahren, ein Label-Betrieb bei Gesundheitsförderung Schweiz zu werden, dauert je nach Situation mehrere Monate und ist mit Aufwand und Herzblut verbunden. Ein potenzieller Anwärter für das 100. Label ist der Haushaltsgerätehersteller Miele. Den Prozess zum BGM-Label leitet Diana Risola, Regional Director Human Resources DACH, bereits zum zweiten Mal. Sie weiss also, worauf es ankommt: «Ich wusste, dass die Vorbereitungen zum Label mit Aufwand verbunden sind und sich dieses Projekt nicht nebenbei durchführen lässt.»
Für Risola ist die «Friendly Work Space»-Vergabe ein persönliches Anliegen. Mit dem Label wolle das Unternehmen sein betriebliches Gesundheitsmanagement gegen innen und aussen manifestieren. Deshalb engagiert sie sich auch für die Zertifizierung. «So können wir unser systematisches Engagement für gute Arbeitsbedingungen und gesunde Mitarbeitende ausweisen. Das ist wichtig für unser Employer Branding, weil gesunde und zufriedene Mitarbeitende nicht nur über unseren Unternehmenserfolg entscheiden, sondern unser Engagement auch nach innen und nach aussen tragen.» Natürlich: In Zeiten des Fachkräftemangels bedarf es dessen auch, um potenzielle Mitarbeitende auf sich aufmerksam zu machen. BGM und das Label können aber auch dazu beitragen, bestehende Führungs-, Fach- und Arbeitskräfte langfristig an das Unternehmen zu binden.
Das Fine Tuning im Vergabeprozess
Viele Firmen haben bereits ein BGM. Es braucht jedoch einen langen Atem und einige Anpassungen, um im Vergabeprozess voranzukommen. So lief es auch bei Miele: «Viele der für das Label erforderliche Massnahmen hatten wir bereits eingeleitet. Die Herausforderung bestand aber darin, diese Prozesse zu dokumentieren. Dafür investierte unsere BGM-Verantwortliche viele Ressourcen.»
Der «Friendly Work Space»-Prozess erstreckte sich über mehrere Monate», erinnert sich Risola. «Die grösste Hürde stellte zweifellos das Kriterium 6 dar, in dem es um die Gesamtevaluation des betrieblichen Gesundheitsmanagements geht. Hier laufen alle Fäden zusammen», führt Risola weiter aus. «Um die Relevanz, Effizienz, Effektivität und Nachhaltigkeit der eingeleiteten Schritte mit Kenngrössen im Blick zu behalten, mussten wir zuerst passende Instrumente finden, prüfen und einführen. Das benötigte Zeit.»
Die grosse 100
Zur Bedeutung, im BGM zertifiziert zu sein, käme unter glücklichen Umständen hinzu, dass Miele zum hundertsten mit dem Label ausgezeichnete Unternehmen erkoren werden könnte. Der symbolischen Bedeutung ist sich Diana Risola bewusst: «Mit dem «Friendly Work Space»-Label gehören wir zu einer handverlesenen Gruppe von Betrieben, denen die Gesundheit und die Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden ein echtes Anliegen ist. Dass wir das 100. Unternehmen sein könnten, wäre eine besondere Ehre und das sprichwörtliche Tüpfelchen auf dem i.»
Mathias Fröhlich, Geschäftsführer des KMU Fröhlich Architektur AG mit rund 25 Mitarbeitenden
Was hat sich seit der Vergabe des Labels in Ihrem Unternehmen geändert? Im Alltagsgeschäft wird der Fokus durch das betriebliche Gesundheitsmanagement immer wieder auf die Gesunderhaltung der Mitarbeitenden ausgerichtet und sichert uns somit weiterhin den wirtschaftlichen Erfolg.
Was bedeutet es Ihnen, dass dieses Jahr das 100. Label «Friendly Work Space»-Unternehmen ausgezeichnet wird? Das macht uns «fröhlicher»! Und bestätigt uns in der Erkenntnis, dass BGM wichtig ist.
Michael Karrer, CFO / Leiter Dienste, Kuhn Rikon AG mit rund 190 Mitarbeitenden
Label Friendly Work Space seit 2009
Was hat sich seit der Vergabe des Labels in Ihrem Unternehmen geändert? Das Label ist zur Unternehmenskultur geworden. Alle Mitarbeiter leben «Friendly Work Space» und tragen ihren Teil dazu bei. Das Label ist nicht mehr wegzudenken und bildet einen Bestandteil für gesündere Mitarbeiter.
Was bedeutet es Ihnen, dass dieses Jahr das 100. Label «Friendly Work Space»-Unternehmen ausgezeichnet wird? Es wird für Gesundheitsförderung Schweiz einen Meilenstein sein: Die Verbreitung hat in den letzten Jahren eine positive Entwicklung genommen. Es muss das Ziel sein, das Label noch weiter bekannt zu machen und zu verbreiten.
Markus Sidler, Leiter Betriebliche Gesundheit, Genossenschaft Migros Luzern mit etwas über 5000 Mitarbeitenden
Label Friendly Work Space seit 2009
Was hat sich seit der Vergabe des Labels in Ihrem Unternehmen geändert? Etwas vom Wichtigsten ist, dass das Bewusstsein für die Zusammenhänge zwischen Gesundheit, Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit zugenommen hat. Die Gesundheit wurde zu einem wichtigen «Stützpfeiler» in der Unternehmenspolitik, was uns sehr freut.
Was bedeutet es Ihnen, dass dieses Jahr das 100. Label «Friendly Work Space»-Unternehmen ausgezeichnet wird? Ein sehr schönes Zeichen! Es wird immer mehr erkannt, dass eine gute Gesundheit der Mitarbeitenden und die entsprechende Führungsarbeit für den Erfolg des Unternehmens essenziell sind.
BGM Tagung 2023: Gesunde neue Arbeitswelt?»
Mittwoch, 20. September 2023, Kursaal Bern
Mehr Infos: bgm-tagung.ch