«Der Face-to-Face-Austausch macht die Messe spannend»
Unter dem Motto der Internationalisierung geht die Personal Swiss in die 13. Runde. Die Verantwortlichen Alexander R. Petsch und Sophie Jaillet im Interview über die diesjährigen Programmschwerpunkte, Neuerungen und die persönlichen Messe-Highlights.
Verantwortlich für die 13. Personal Swiss: Sophie Jaillet und Alexander R. Petsch. (Fotos: Franz Pfluegl)
Ein besonderer Schwerpunkt der Personal Swiss ist dieses Jahr die Internationalisierung. Was bieten Sie in diesem Zusammenhang an?
Alexander R. Petsch: Bereits in den letzten Jahren haben wir uns zunehmend international ausgerichtet. Die Arbeitswelt ist international, das schlägt sich auf die HR-Arbeit nieder. In diesem Jahr haben wir im Rahmenprogramm einen kompletten englischsprachigen Track verankert – mit drei Keynotes und weiteren spannenden Vorträgen in englischer Sprache. Wir arbeiten hier eng mit der IHRC, der International Human Resources Community, zusammen. Ein besonderes Programmhighlight ist in diesem Rahmen der RIDE – Recruiting Innovation Day Europe, den wir gemeinsam mit dem Institute for Competitive Recruiting ins Leben gerufen haben: Ziel ist es, die europäische Rekrutierungsszene zu beleuchten, unterschiedliche Ansätze in Europa vor- und gegenüberzustellen, Gemeinsamkeiten zu entdecken sowie Trends und Entwicklungen auszumachen.
Ein Ziel der Internationalisierung war, HR-Verantwortliche anzuziehen, die des Deutschen nicht mächtig sind. Gelingt Ihnen das?
Sophie Jaillet: Es geht uns darum, internationale Top-Inhalte auf die Messe zu bringen und uns für ausländische Experten sichtbar zu machen. Daraus ergibt sich ein immenser Mehrwert, gerade für die deutschsprachigen Personaler. Die Personal Swiss soll als Innovations- und Informationsplattform auch ausserhalb der Schweiz gesehen – und genutzt – werden. Wir schätzen, dass über 50 Prozent der Zuhörer in den Vorträgen des englischen Tracks sehr wohl der deutschen Sprache mächtig sind, auf Muttersprachniveau.
Welche Programmneuerungen bieten Sie?
Petsch: Neben dem erwähnten RIDE ist der starke Fokus auf den Bereich Betriebsverpflegung & Vending eine der grössten Neuerungen. Zudem gibt es wieder hochkarätige Begleitkonferenzen: Die Fachtagung HR Public Sector und die Swiss eLearning Conference (SeLC) sind zwar nicht neu im Programm des Messe-Duos Personal Swiss/ Swiss Professional Learning. Doch jedes Jahr setzen sie einen thematischen Schwerpunkt: Sie sind quasi Trendspotter und Trendsetter. Die SeLC beleuchtet die Rolle von Emotionen beim Lernen. Die Fachtagung HR Public Sector behandelt am ersten Tag den Umgang mit Vielfalt im öffentlichen Dienst; am zweiten Tag steht das Mobile Office im Fokus.
Die Messemacher
Alexander R. Petsch ist Initiator der Personal Swiss und Geschäftsführer von «børding messe», welche die Personal Swiss und die parallel stattfindenden Messen organisiert. Sophie Jaillet ist Bereichsleiterin HR Messen Schweiz bei børding messe.
Warum erhält der erwähnte Bereich Betriebsverpflegung & Vending einen so grossen Stellenwert?
Petsch: Die Personalabteilungen haben dieses Thema auf der Agenda, sowohl mit dem Aspekt Incentives als auch als Teil des Gesundheitsmanagements im Betrieb. Doch in der Schweiz gibt es hierzu noch keine eigene Messe. Auch vonseiten der Anbieter besteht ein grosses Interesse, mit den HR-Verantwortlichen und Unternehmensentscheidern ins Gespräch zu kommen.
Worauf haben Sie besonders geachtet beim Aufbau dieses Bereichs?
Jaillet: Unser Augenmerk lag darauf, den Besuchern verschiedene Vergleichs- und Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, damit sie sich umfassend informieren können. Das können sie an den Ständen der Aussteller, aber es finden an jedem der Messetage auch Workshops zu verschiedenen Aspekten statt. Essen und Trinken sind unglaubliche Wohlfühl-Faktoren – dieses Potenzial sollen die Messebesucher spüren.
In welchen HR-Fachgebieten verspüren Sie besonders grosses Interesse?
Jaillet: In Recruiting, Weiterbildung, Betriebsverpflegung und IT. Das sind Gebiete, auf denen Unternehmen verstärkt Inspirationen sammeln möchten.
Das Messeangebot wird jedes Jahr grösser. Halten die Besucherzahlen da mit? Und wo sehen Sie noch Entwicklungspotenzial?
Jaillet: Eine Steigerung unserer Besucherzahlen ist gar nicht unser vorrangiges Ziel. Wichtig ist uns, die richtigen Besucher und Entscheider anzuziehen: Relevant ist die Besucherqualität. Bereits im letzten Jahr haben wir parallel vier Fachmessen in der Messe Zürich veranstaltet und so eine grosse Anzahl von CEOs anlocken können. Das spiegelte sich in der Qualität der Besucher wider.
Die Führungskräfte sprechen Sie dieses Jahr mit dem CXO-Day noch direkter an. Es ist der 9. April, an dem sich alle børding-Messen in Zürich überschneiden: die Personal Swiss, die Swiss Professional Learning, die Corporate Health Convention und die Swiss Online Marketing. Wie ist der Zuspruch von CEOs im Vorfeld?
Jaillet: Die vier Messen sind nicht nur für Top-Entscheider wie Chief Executive Officers interessant. Sondern das X in CXO steht eben auch für die Entscheidungsträger der anderen Bereiche, wie Chief Learning Officer, Chief Information Officer usw. Die Registrierung speziell von Besuchern auf C-Level ist gut gestartet. Und wir bieten dieser Top-Entscheider-Zielgruppe mit einer eigenen Registrierung, einer eigenen Networking-VIP-Lounge und weiteren Service-Angeboten direkten Zugang und Vernetzung zu den Informationen und Experten, die sie benötigen. Alle Themenbereiche der vier Fachmessen sind für die Arbeit auf Führungsebene relevant: Es geht um Führung, um den Umgang mit dem demografischen Wandel, um Personalentwicklung und um Strategien fürs Online-Marketing. All diese Themen stehen auf der Agenda der Chefetage – oder sollten dort stehen. Sie sind essenziell, um ein Unternehmen zukunftsfähig zu entwickeln.
Sie organisieren Messen europaweit. Welche HR-Trends erkennen Sie zurzeit?
Petsch: Viel Bewegung ist in den Bereichen Recruiting und Employer Branding zu erkennen. Hier gibt es noch viele Fragen und Austauschbedarf, vor allem zum Thema Social Recruiting und seinen Grenzen. Im Bereich IT tut sich einiges: Wie können kleine spezifische Lösungen die HR-Arbeit unterstützen? Auf der anderen Seite sind die voll integrierten Systeme viel leistungsfähiger als noch vor drei bis vier Jahren.
Ihr persönliches Messe-Highlight: Worauf freuen Sie sich besonders?
Petsch: Auf den Austausch und die Vernetzung. Das Duo Personal Swiss und Swiss Professional Learning ist für die Entscheider in HR und Personalentwicklung ein Pflichttermin, um neue Trends und Lösungen zu entdecken. Aber gerade der Face-to-Face-Austausch mit Vordenkern, Experten und interessierten Praktikern ist das, was die Messen spannend macht. Und auf dieses Networken freuen wir uns sehr.