24thinkpark

«In der Rekrutierung ist es wie in der Liebe»

Peter Kosel, Geschäftsführer der Personalberatung Humanis AG, nimmt am 9. September am 24thinkpark teil – einer 24-Stunden-Konferenz, an der die Teilnehmenden das Programm bestimmen. Wir haben ihn gefragt, warum er sich für die Konferenz angemeldet hat, welche HR-Themen er dort diskutieren möchte, und wie er zur Digitalisierung – dem Überthema der Konferenz – steht.

Herr Kosel, am 24thinkpark kann jeder Teilnehmer seine eigenen Themen mitbringen: Welche (HR-)Themen wollen Sie diskutieren?

Peter Kosel: Mich interessiert das Thema Unternehmenskultur in Verbindung mit Beziehungsmanagement. Wie schaffen es Firmen, mit Ihrer Unternehmenskultur nahe bei den Menschen zu sein, die für ihren Erfolg ausschlaggeben sind: aktuelle, ehemalige sowie künftige Mitarbeiter, Rentner und natürlich Kunden. Werden beispielsweise Kunden und Kandidaten, im Sinne eines ganzheitlichen Beziehungsmanagements, künftig mit der gleichen Aufmerksamkeit behandelt?

Warum haben Sie sich für die Konferenz angemeldet?

Gereizt hat mich der unkonventionelle Rahmen, der angepriesen wird und die freie Entfaltung mit verschiedenen Menschen aus unterschiedlichen Bereichen über 24 Stunden auf einem Fleck. Ich freue mich auf Inspiration, tolle Themen, spannende Ideen, eindrucksvolle Begegnungen. Wichtig ist mir, dass ich nach der Konferenz sagen kann, dass es wertvoll für mich war und ich wieder teilnehmen würde.

An der Konferenz sind alle per Du miteinander, die berufliche Position ist erstmal aussen vor. Was halten Sie von diesem Konzept?

Passt. Einfach, unkompliziert, offen und vor allem im Sinne der Menschen und der Sache.

Der 24thinkpark ist eine 24-Stunden-Konferenz. Wie lange werden Sie dortbleiben? 

Das lasse ich auf mich zukommen – je nach Energielevel.

24thinkpark: Wir verlosen zwei Tickets

Am 9. September tauschen sich an der «unkonventionellsten Konferenz der Schweiz» 100 Teilnehmende aus den unterschiedlichsten Branchen im Brockenhaus Arche in Zürich aus. Die Organisatoren sprechen von einer «Ideenstartrampe» und einem «Testlabor für neue Denkansätze». Am 24thinkpark gibt es keine Referate – nur ein Überthema, das inspirieren und die grobe Richtung angeben soll. Dieses Jahr lautet es «Digitalisierung». Nach dem Open Space Prinzip kann jeder Teilnehmer die im Brockenhaus eingerichteten «Arbeitsinseln» buchen und dort mit allen, die wollen, seine eigenen Themen diskutieren. Und das während 24 Stunden. www.24thinkpark.ch

Senden Sie uns bis Freitag, 2. September 2016 eine E-Mail mit Ihren Kontaktangaben (Firma, Name, Vorname, Funktion, Adresse, Telefon) und dem Vermerk «24thinkpark» in der Betreffzeile an: redaktion@hrtoday.ch

Das Überthema des diesjährigen 24thinkpark lautet «Digitalisierung». Welche Bedeutung hat die Thematik für Ihre Recruiting-Spezialisten?

Dass die Digitalisierung schon seit langem Einzug in der Rekrutierung gehalten hat, ist mittlerweile jedem in der HR-Welt bekannt und natürlich spielt das auch bei uns eine Rolle. In aller Munde sind Social Media- und Mobile-Recruiting. Aus meiner Sicht wird es jedoch wirklich spannend, wenn es um Kandidaten-Beziehungsmanagement geht. Kandidaten beim Active Sourcing unkompliziert über Social Media kontaktieren und dann in einer Datenbank speichern ist einfach. Anspruchsvoll wird es, die Beziehungen zu Kandidaten aufzubauen und dann auch vital zu halten. Genau gleich wie beim Kundenbeziehungsmanagement müssen die Beziehungen perspektivisch aufgebaut werden und nicht gerade erst dann, wenn man den Umsatz am dringendsten braucht. Kennen wir die Kandidaten bereits weit vor der Entstehung einer Vakanz, haben wir gute Chancen, die Besten im Bedarfsfall kurzfristig zu gewinnen. Dabei hilft uns die Digitalisierung mit Talent Relationship-Management-Lösungen, um den Kontakt zum potentiellen Kandidaten professionell zu managen. Wichtig ist jedoch das Bewusstsein, dass die Digitalisierung und die damit gebotenen Lösungen lediglich eine Erleichterung darstellen, die nur dann voll greift, wenn Beziehungen zu Menschen im Mittelpunkt stehen.

Übernehmen Maschinen das Kommando?

Sie unterstützen bis zu einem gewissen Grad und erleichtern als Tool unsere Arbeit. Gerade in der Rekrutierungsbranche werden Maschinen weder das Kommando noch die Beziehungspflege zu Menschen vollkommen übernehmen. Ich denke jedoch, dass bis zu einem sehr hohen Grad automatisiertes Beziehungsmanagement möglich ist. Die Zukunft wird zeigen, wie erwünscht und erfolgreich das ist. Ein gutes Beispiel sind Partnervermittlungen. Die Vorauswahl erledigt die Maschine durch den Abgleich von Kriterien. Am Ende treffen sich jedoch die Menschen persönlich und finden heraus, ob sie zueinander passen. In der Rekrutierung ist es wie in der Liebe. Distanz ist für eine gewisse Zeit erträglich, doch irgendwann ist Nähe wichtig, um eine tragfähige Beziehung zu entwickeln.

Welche Fragen und Themen im HR-Bereich beschäftigen Sie sonst noch im Moment? 

Wie wird die Zukunft der Arbeit aussehen? Wie werden neue Talente gewonnen? Wie entwickeln wir Führungskräfte, die den Anforderungen der Zukunft gewachsen sind und letztlich wie entstehen wettbewerbsfähige Organisationen?

Peter Kosel

Peter Kosel leitet seit 2015 als Geschäftsführer die Humanis AG und trägt die operative Gesamtverantwortung des Unternehmens. Davor war er Geschäftsleitungsmitglied und Vice President Employer Branding & Recruiting beim Sensorenhersteller Sensirion AG, baute die Schweizer Landesgesellschaft der Management- und IT-Beratung Exxeta GmbH auf  und gründete die Schweizer Landesgesellschaft der Ascena AG (später Hays AG) mit Standorten in Zürich, Basel und Genf.

 

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