Talent Management

Der Talent Management Index

Basis des Talent Management Index bildet das Konzept der Organizational Maturity – des Reifegrads von Organisationen. Das Modell geht davon aus, dass professionell gemanagte Organisationen bewusst gestaltete Entwicklungsstufen zur Bewältigung externer und interner Herausforderungen «durchlaufen». Diese schrittweise Perfektionierung erfolgt nicht durch Zufall, sondern wird von den Verantwortlichen gezielt und strategiegeleitet gestaltet. Ein Individuum oder eine Gruppe tritt also als Designer oder Denker im Reifungsprozess auf. Der Designer entscheidet dabei über den Zustand, den ein Objekt für die «Gebrauchsfähigkeit» aufweisen muss, und setzt Massnahmen ein, um dieses Ziel zu erreichen.

Der Talent Management Index wurde auf dieses Grundmodell hin adaptiert. Er weist einen normativen Zugang in dem Sinne auf, dass «strategisch ausgerichtet» einem höheren Reifegrad entspricht als «inkremental /situativ». Die Systematik misst somit die Qualität in der strategischen Ausrichtung des Talentmanagements. Damit werden die Ergebnisse direkt vergleichbar.nde Grössen zur Bewertung ihres Talentmanagement-Konzepts angesehen.

Der Index ist Resultat eines Fragenkatalogs, der sich aus einem Mix von qualitativen und quantitativen Elementen zusammensetzt. Die Grundstruktur bilden die Dimensionen strategisches, operatives und methodisch/instrumentelles Talentmanagement. Jede Dimension ist durch unterschiedliche Einzelelemente (total 14) charakterisiert, welche jeweils in vier Reifegrade der Professionalisierung unterteilt werden:

Reifegrad 1: Das Element wird situativ in der Organisation unterschiedlich eingesetzt.
Reifegrad 2: Es liegt eine Standardisierung vor, die Umsetzung erfolgt (noch) nicht immer einheitlich.
Reifegrad 3: Das Element wird konsequent gemanagt und optimiert.
Reifegrad 4: Das Element ist strategisch, zukunftsorientiert ausgerichtet.

Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die grosse Zahl und die Unterschiedlichkeit der teilnehmenden Unternehmen einen guten Überblick über Talentmanagement-Konzepte, -Instrumente und -Methoden von knapp 70 Prozent der SMI-, DAX- und ATX-notierten und von ausgewählten weiteren Unternehmen und Organisationen erlaubt. Die Rückmeldungen unserer Interviewpartner – auch auf kritische Befunde – bestätigen durchgängig die Angemessenheit und Aussagefähigkeit unseres Beurteilungskonzepts. Die ermittelten Indizes werden also von den beteiligten Unternehmen als aussagefähige und zutreffe

Zur Professionalisierung der Aufgaben für Talentmanager bietet die Transformation Management AG ab Herbst mit der Deutschen Universität für Weiterbildung in Berlin ein zweimonatiges Zertifikatsprogramm für diese Zielgruppe an. Dieses Seminar bietet 
einen Mix aus Präsenzmodulen und 
E-Learning-Einheiten. Zusätzlich treffen sich in fünf Talent-Management Learning Communities regelmässig Talentmanager aus der Schweiz, 
Österreich und Deutschland, um 
aktuelle Fragen zu diskutieren. Teilnahmevoraussetzung ist die Beteiligung am Forschungsprogramm. 
www.tmag.ch.

 

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Stephan Laske, Professor für Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspädagogik, Universität Innsbruck, seit 2009 im «aktiven Ruhestand». Mitglied des Vorstands und wissenschaftlicher Beirat der Transformation 
Management AG.

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