Planik

Dienstplan auf Knopfdruck

Das Berner Start-up Unternehmen Optor AG hat eine innovative Dienstplan-Software namens Planik kreiert. Eine Geschichte mit Erfolgsstory-Potenzial.

Herr X arbeitet am liebsten in der Frühschicht, Frau Y ist 50 Prozent krankgeschrieben und Herr Z hat jeden Freitag frei: Dienstpläne zu gestalten ist für Planer und Personaler oftmals eine Herausforderung. Je grösser das Team, umso schwieriger wird es, allen Bedürfnissen und Wünschen gerecht zu werden.

Individuelle Wünsche berücksichtigt

Eine neue Software soll dies ändern. Planik heisst die Webanwendung, die Dienstpläne auf Knopfdruck erstellt und im Web unter www.planik.ch abonniert werden kann. Das Einzigartige: Die Regeln sind frei definierbar, individuelle Wünsche der Mitarbeiter werden – so weit möglich – respektiert. Übernimmt zum Beispiel Mitarbeiter X am liebsten die Frühschicht, kann dies im System so eingegeben werden. Auch, ob Angestellte lieber an zusammenhängenden Tagen arbeiten wollen oder donnerstags jeweils früher gehen müssen, kann Planik berücksichtigen. Fairness kann ebenfalls ein Parameter sein, wie Gründer Alexander Schuppisser erklärt: «Das Tool kann zum Beispiel die Nachtdienste abhängig vom Arbeitspensum der Mitarbeitenden gerecht verteilen.» Sobald der Dienstplan berechnet ist, erhält ihn der Mitarbeiter in seinem Kalender und sieht, wann er mit wem arbeitet.

Die Vorteile für das HR liegen für Alexander Schuppisser auf der Hand: «Das Planungswissen ist nicht im Kopf einer einzelnen Person abgelegt, sondern in der Software.» Dadurch könne die Rolle des Planers einfacher gewechselt werden. Zudem können Einzelwünsche vom Mitarbeiter selbst eingetragen und berücksichtigt werden. Die Software spuckt auch aus, welcher Mitarbeiter wie viele Überstunden oder Unterzeiten hat oder wie häufig die Ruhezeit verletzt wurde, wie Schuppisser bei einem Redaktionsbesuch demonstriert.

Zur Person

Alexander Schuppisser (41) hat sich bereits 1999 selbständig gemacht und die Firma Substring GmbH gegründet, die auf Kundenwunsch individuelle Software entwickelte. Ursprünglich hat Schuppisser Biologie studiert und später die Fachhochschule für Technik und Informatik in Bern besucht.

 

Start-up dank Freundin gegründet

Angefangen hat aber alles schon viel früher: Die Freundin eines Mitgründers arbeitete bei der Nachrichtenagentur sda und klagte über den grossen Aufwand beim Erstellen ihrer Dienstpläne. So kamen Schuppisser und seine Mitstreiter auf die Idee, eine Software für Dienstpläne zu programmieren. 2011 besuchten sie erste Unternehmen, vor allem Dienstleister mit 24-Stunden-Betrieb, und schauten sich deren Dienstpläne an, fragten nach Bedürfnissen, Interessen und Problemen.

Im Laufe des Jahres waren ihre Pläne so weit fortgeschritten, dass sie bei der Kommission für Technologie und Innovation (KTI, vgl. Kasten), einer Förderagentur für Innovation des Bundes, einen Antrag einreichten. Als Referenzunternehmen an Bord waren SRF, Medphone (ein Callcenter für medizinische Notfälle) und natürlich die sda. Im Januar 2012 wurde der Antrag bewilligt und das Projekt gemeinsam mit der Standortförderung Kanton Bern unterstützt. Seit Oktober 2013 ist die Software funktionstüchtig. Wenige Monate später wurde die Optor AG gegründet, welche die Weiterentwicklung und den Verkauf von Planik betreibt. Den Kundenstamm konnte das Start-up inzwischen ausweiten: Mittlerweile arbeiten Callcenters, Bäckereien, Spitäler, Apotheken, Security-Unternehmen und Getränkehersteller mit der Software.

Planik wird ständig weiterentwickelt. Auf Wunsch eines Kunden implementieren die Softwareentwickler momentan etwa eine Erweiterung, die auf Basis des Dienstplans einen Lohnausweis generiert.

KTI

Die Kommission für Technologie und Innovation KTI ist eine Förderagentur für Innovation des Bundes. Sie unterstützt anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung sowie den Aufbau von Jungunternehmen. Ausschlaggebend für die Förderung von Start-ups sind der innovative Gehalt und die Aussicht auf eine erfolgreiche Umsetzung im Markt. www.kti.admin.ch

 

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