Digitalisierung und Flexibilisierung
Unter dem Titel «Stadt und Region der Zukunft» versuchte das diesjährige Basel Economic Forum BEF, in die Kristallkugel zu blicken. Wie arbeiten wir in zehn, 20 oder sogar 50 Jahren? Wo arbeiten und wie leben wir? Um diese und ähnliche Fragen ging es in der Breakout Session «Leben und Arbeiten in der Zukunft».
Von links: Daniel Brüllmann, Head of Real Estate Switzerland, UBS. Barbara Gutzwiller, Direktorin Arbeitgeberverband Basel. Dr. Jörg Rieskamp, Leiter Abteilung Economic Psychology, Universität Basel. (Bild: Alex Uehlinger)
Eine der drei Rednerinnen und Redner ist Barbara Gutzwiller, Direktorin des Basler Arbeitgeberverbandes. Sie gibt zu bedenken, dass unsere Gesetze nicht mit der heutigen Entwicklung Schritt halten. Das künftige Arbeitsverhalten tendiere in Richtung Teilzeit. «Viele Vorschriften sind aber auf ein Vollpensum ausgelegt.» Diese Diskrepanz müsse man unbedingt im Auge behalten, nicht nur aus Arbeitgebersicht: Vielen Arbeitnehmenden sei nicht bewusst, dass unter der Teilzeitarbeit auch die Altersvorsorge leidet. «Die Politik sollte endlich vorwärts machen, damit dies ändert», fordert Barbara Gutzwiller.
Jörg Rieskamp, Leiter der Abteilung Economic Psychology an der Universität Basel bemerkt, dass Digitalisierung und Flexibilisierung auch aus arbeitspsychologischer Sicht einen massiven Einfluss auf unser Leben haben. Man solle die Entwicklung aber als Chance sehen. «Schon heute gibt es viel mehr Möglichkeiten das Arbeitsleben zu gestalten als früher.» Das sieht auch Barbara Gutzwiller so: «Vor 40 Jahren waren Rechner noch so gross wie Turnhallen. Heute leisten die meisten Handys mehr als mancher PC.»
Daniel Brüllmann, der dritte Redner und Head of Real Estate Switzerland bei UBS, plant die Arbeitsflächen der Zukunft. Schon jetzt sei deutlich erkennbar, wie die künftige Arbeitswelt daherkomme: Statt Monokulturen eher Mischflächen, wo Wohnen und Arbeiten im selben Gebäude möglich sind und lokale Arbeitszentren – Stichwort Coworking Space – auch an kleinen Orten und nicht nur in Grossstädten.
Das 5. Basel Economic Forum sorgte also für Gesprächsstoff: Auch beim Essen und in den Pausen – und das bis in den frühen Abend hinein.