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Einfach sicherer arbeiten: Suva und temptraining setzen auf VR-Schulungen

Mit der Einführung von VR-Technologie revolutioniert die Suva Arbeitssicherheitsschulungen. Temporärarbeitende können künftig in virtuellen Gefahrenwelten sicher trainieren – ein Meilenstein für Prävention und Weiterbildung.

Seit Ende 2024 unterstützt temptraining, der Weiterbildungsfonds für Temporärarbeitende, die Suva bei einem neuen Schulungsangebot: VR-gestützte (VR: Virtual Reality) Arbeitssicherheitskurse. Diese innovative Lernmethode ermöglicht es, Mitarbeitende praxisnah auf potenziell gefährliche Arbeitssituationen vorzubereiten – sicher und flexibel. In einer Zeit, in der technologische Entwicklungen eine immer wichtigere Rolle spielen, bietet Virtual Reality eine spannende Möglichkeit, Arbeitssicherheit auf eine völlig neue Art und Weise zu erleben.

Virtual Reality: Arbeitssicherheit neu erleben

Temporärarbeitende sehen sich – insbesondere im Baugewerbe und in anderen risikoreichen Branchen – oft hohen Gefahren ausgesetzt. Viele dieser Situationen erfordern eine schnelle, präzise Reaktion, um Verletzungen oder sogar tödliche Unfälle zu vermeiden. Hier setzt die Suva mit ihren VR-Schulungsinhalten an. Die Schulungen, die seit Ende 2024 zur Verfügung stehen, werden realistische Gefahrensituationen, die in der Praxis häufig vorkommen, simulieren. Temporärarbeitende können in einer sicheren, kontrollierten Umgebung üben, ohne einem echten Risiko ausgesetzt zu sein. So können sie ihre Fähigkeiten verbessern und lernen, in gefährlichen Situationen souverän zu handeln.

Zusätzlich zu den Inhalten, die bereits für 2024 geplant sind, wird die Suva auch 2025 weitere Schulungen entwickeln, die auf spezifische Branchen zugeschnitten sind. Damit wird das Angebot kontinuierlich erweitert, um den sich ändernden Anforderungen der Arbeitswelt gerecht zu werden.

Die Vorteile der VR-Technologie im Bereich Arbeitssicherheit Der Einsatz von VR in der Arbeitssicherheit bietet eine Reihe von Vorteilen. Durch die realitätsnahen Simulationen können Mitarbeitende in Szenarien trainiert werden, die in der realen Welt nur schwer oder mit hohem Risiko nachzustellen wären. Beispielsweise können Arbeiten in grosser Höhe oder der Umgang mit gefährlichen Maschinen in der virtuellen Umgebung geübt werden. Die Schulungsteilnehmenden durchlaufen verschiedene Szenarien, machen dabei Fehler und lernen daraus, ohne dass sie der Gefahr eines echten Unfalls ausgesetzt sind. Dadurch wird nicht nur das Sicherheitsbewusstsein gestärkt, sondern auch das Verständnis für Gefahrenpotenziale geschärft.

Ein weiterer Vorteil der VR-Technologie ist ihre Flexibilität. Die Schulungen sind ortsunabhängig und können jederzeit durchgeführt werden, sofern eine VR-Brille zur Verfügung steht. Dies ist besonders vorteilhaft für Temporärarbeitende, die oft in wechselnden Einsatzgebieten tätig sind und möglicherweise keinen festen Zugang zu traditionellen Schulungsein Schulungseinrichtungen haben. Mit der VR-Technologie kann das Lernen also effizient in den Arbeitsalltag integriert werden.

Virtuelle Ergänzung zur praktischen Schulung

Es ist wichtig zu betonen, dass diese VR-Schulungen die praktischen Sicherheitsschulungen nicht ersetzen können, sondern eine sinnvolle Ergänzung darstellen. Die Simulationen bieten den Vorteil, gefährliche Situationen realitätsnah zu erleben, ohne dabei einem Risiko ausgesetzt zu sein. Dies fördert das Verständnis und die Reaktionsfähigkeit der Mitarbeitenden, bevor sie in realen Arbeitssituationen agieren. Die Kombination aus praktischen Schulungen und VR-Simulationen stellt sicher, dass die Arbeitnehmenden sowohl theoretisch als auch praktisch bestmöglich auf
ihre Aufgaben vorbereitet sind.

Anforderungen an Bildungsinstitute

Bildungsinstitute, die Arbeitssicherhitskurse mit VR-Brillen anbieten möchten, sind dazu verpflichtet, die von der Suva erstellten Inhalte zu übernehmen. Zudem müssen diese Kurse von der Suva freigegeben werden. Dies garantiert letztlich eine einheitliche und qualitativ hochwertige Umsetzung, die den besonderen Anforderungen an die Arbeitssicherheit gerecht wird.

Ein Beitrag zur Unfallprävention

Die Unfallstatistik der Suva zeigt, dass das Berufsunfallrisiko zwischen 2016 und 2019 auf einem historischen Tiefstand von 63 Fällen pro 1000 Vollbeschäftigte verharrte und im Jahr 2020 aufgrund der Pandemie sogar auf 59 Fälle pro 1000 Vollbeschäftigte sank. Seit 1985 ist das Berufsunfallrisiko um rund 45 Prozent gesunken. Diese positive Entwicklung ist auf verstärkte Präventionsmassnahmen und die fortschreitende Tertiarisierung der Wirtschaft zurückzuführen. Auch das Risiko tödlicher Berufsunfälle hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich reduziert.

Mit der Einführung der VR-Schulungen soll diese positive Entwicklung weiter verstärkt werden, indem die Simulation von Gefahrensituationen dazu beiträgt, das Sicherheitsbewusstsein zu schärfen und das Unfallrisiko weiter zu senken.

Ein neues Kapitel in der Weiterbildung

Die Einführung von VR-Technologie durch die Suva fördert die Weiterentwicklung der Arbeitssicherheitsschulungen und setzt neue Massstäbe in der Prävention. Temporärarbeitende profitieren von einer modernen und fortschrittlichen Lernumgebung. Mit den geplanten Erweiterungen der Inhalte im Jahr 2025 wird das Schulungsangebot weiter ausgebaut und auf zusätzliche Branchen ausgeweitet. Die Zukunft der Arbeitssicherheit ist digital – und temptraining unterstützt diese Entwicklung.

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Der Autor Claudio Trenna ist Leiter von temptraining, dem Weiterbildungsfonds der Temporärbranche.

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