Equal Pay Day

Frauen verdienen 18,4 Prozent weniger als Männer

Vor fünf Jahren wurde in der Schweiz der Equal Pay Day eingeführt. Inzwischen hat sich der Tag etabliert, das Problem, ungleiche Lohnzahlungen für Männer und Frauen, ist jedoch noch lange nicht gelöst.

Am 7. März ist Equal Pay Day. Bis dann müssen Frauen arbeiten, damit sie den gleichen Lohn auf dem Konto haben, über den die Männer bereits Ende Dezember verfügten. «Wir haben die Lohnungleichheit von 18,4 Prozent in Tage umgerechnet», erklärt Monique Ryser, Präsidentin von Business & Professional Women (BPW) Switzerland.

Vor fünf Jahren wurde der Equal Pay Day in der Schweiz eingeführt. Seither schloss sich die Lohnschere zwar leicht, ist aber immer noch viel zu gross. Nicht nur bei den fixen Einkommen von Männern und Frauen gibt es eklatante Unterschiede, sondern auch bei den Boni. Rund 30 Prozent der Angestellten in der Schweiz profitieren in irgendeiner Form von einem Bonusprogramm. Im Industriesektor erhalten die Frauen durchschnittlich einen Bonus von 4805 Franken. Bei den Männern liegt er bei 7342 Franken. Noch grösser sind die Unterschiede im Industriesektor: Dort erhalten Frauen 4856 Franken an Boni, Männer 17'849. Die grössten Unterschiede finden sich in der Finanzbranche.

In der Pflicht sieht Monique Ryser die Unternehmen, diese müssten etwas verändern. Vor einigen Jahren war vom Bundesrat auch der Lohngleichheitsdialog ins Leben gerufen worden, der die Unternehmen ebenfalls dazu auffordert, die Lohnungleichheit zu beseitigen. Einen wichtigen Schritt haben die Frauen bereits geschafft: Letztes Jahr ist es gelungen, sämtliche Frauenorganisationen an einen Tisch zu bringen. Sie gründeten eine Frauenallianz, in der alle Parteien von links bis rechts (mit Ausnahme der SVP-Frauen) vertreten sind. «Das sendet ein starkes Signal an die Wirtschaft», ist die BPW-Präsidentin überzeugt.

Einig sind sich die Frauen darin, dass die Lohnungleichheit nicht zuletzt der Volkswirtschaft schade. Der Staat investiere Millionen in die Ausbildung von Frauen, gab GLP-Nationalrätin Tiana Moser gegenüber der Nachrichtenagentur sda zu bedenken. Trotzdem würden die Frauen dann weniger gut bezahlt. Dies sei ineffizient und nicht im öffentlichen Interesse.

Die Lohnungleichheit geht zudem ins Geld, wie Monique Ryser vorrechnet: Auf die gesamte Karriere betrachtet verdienen Männer schnell einmal eine Million Franken mehr als Frauen. Deshalb fordert die Frauenallianz Massnahmen, um die Lohngleichheit unverzüglich umzusetzen.

www.equalpayday.ch

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