Was sind Ihrer Meinung nach die Trends für 2016?
Ich sehe vor allem drei Aspekte, die im Vordergrund stehen werden: Zuerst einmal die Digitalisierung – sie geht im Eiltempo weiter. Nicht dass schon im nächsten Jahr die führerlosen Busse in Luzern Einzug halten werden, das sehe ich die nächsten Jahre noch nicht als praxistauglich, aber der Informationsaustausch und die Arbeitsweisen werden sich weiter verändern – besonders in einem Nahverkehrsunternehmen. Dazu kommt als wichtiger Faktor das Zusammenspiel der verschiedenen Generationen. Der Generationenmix, die optimale Nutzung der Ressourcen, das gegenseitige Verständnis und die nötige Wertschätzung werden vor allem auch für die Führungskräfte eine anspruchsvolle Herausforderung darstellen. Da müssen wir vor allem von Seiten HR Vorarbeit leisten. Und als dritter Punkt scheint mir die Förderung des Selbstmanagements von zentraler Bedeutung zu sein. Der stetige Wandel wird schneller und in allen Bereichen spürbar. Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit undeutlicher. Die Auswirkungen der hohen Erwartungen an sich selbst und der Erwartungsdruck aus dem Umfeld werden zunehmend sichtbar.
Was wünschen Sie sich aus HR-Sicht für das nächste Jahr?
So unspektakulär dies tönen mag, ich wünsche allen eine gute Gesundheit und die Kraft zur Eigenverantwortung, etwas dafür zu tun. Bei den Verkehrsbetrieben Luzern hatten wir im Fahrdienst in den letzten beiden Jahren mehr Austritte aus der Unternehmung aus gesundheitlichen Gründen als Kündigungen durch Mitarbeitende, welche eine neue Herausforderung in einem anderen Betrieb in Griff nehmen wollten. Im Personentransport sind die Anforderungen hoch und die Sensibilität im Umfeld in den letzten Jahren gewachsen. Bei einer Nicht-Eignungsverfügung ist die Zusammenarbeit zwischen allen involvierten Stellen und Versicherungen in der Folge sehr wichtig. In dieser Hinsicht wünsche ich mir etwas mehr Unterstützung und weniger Bürokratie. Dabei reicht der gute Wille der zuständigen Personen nicht mehr aus, es werden neue Ansätze gefragt sein.