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Kündigungen in der Schweiz: Vorgehen wirft Fragen auf

Das Thema «Kündigung» hat diese Woche in der Schweiz gleich doppelte Aktualität erlangt. Am Mittwoch wurde bekannt, dass Charles Vögele weitere 160 Stellen streichen wird. Die Gewerkschaft spricht von einem «Kahlschlag». Doch nicht nur Massenentlassungen, sondern auch Einzelkündigungen, können Scherbenhaufen hinterlassen. Am Dienstag wurden die Ergebnisse der Studie «So kündigt die Schweiz» veröffentlicht. Sie zeigt unter anderem auf, dass Arbeitnehmer bei einer Kündigung oft sofort freigestellt werden und dass nur knapp die Hälfte aller Arbeitgeber Kündigungsgespräche führt. Die SRF-Nachrichtensendung 10vor10 widmete dem Thema «Kündigung» gestern Abend mit zwei Beiträgen einen Fokus.

Charles Vögele verschwindet

Charles Vögele verfüge über einen Sozialplan, sagt ein Sprecher des Unternehmens laut einer SDA-Meldung vom Mittwoch. Allerdings seien das Unternehmen und die Mitarbeitenden nicht gewerkschaftlich organisiert. «Deshalb führen wir keine Gespräche mit den Gewerkschaften.» Die Gewerkschaft Unia teilte jedoch am Mittwoch mit, sie fordere ein echtes Konsultationsverfahren für einen besseren Sozialplan. Nach Bekanntgabe der Massenentlassung im Januar hatten laut Unia bereits 78 Betroffene beim Einigungsamt des Kantons Schwyz eine Verbesserung des Sozialplans verlangt. Gemäss der Unia läuft das Einigungsverfahren noch.

Unklar ist, ob das Management vom neuerlichen Abbau überrascht wurde. Charles-Vögele-Chef Markus Voegeli jedenfalls hatte letzten November noch gesagt, dass er nach der Übernahme nicht mit einem Kahlschlag bei den über 6000 Beschäftigten rechne. Wenn schon, werde es einen Personalabbau bei der Zentrale in Pfäffikon geben.

Nach der Übernahme durch die Investorengruppe Sempione Retail um den italienischen Modekonzern OVS wurden die Charles-Vögele-Aktie letzten Monat von der Börse dekotiert. Diesen Sommer sollen die 163 Filialen der Modeketten auf OVS umgestellt werden. Der Name und die Marke Charles Vögele wird dann voraussichtlich Anfang 2018 verschwinden. (sda)

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In Kürze: Erkenntnisse aus der Studie «So kündigt die Schweiz»

Für die Studie hat das Beratungsunternehmen Neumann Zanetti & Partner im ersten Quartal 2017 eine Umfrage bei 597 arbeitnehmenden und arbeitgebenden Personen durchgeführt.

  • Zahllose schlechte, unstrukturierte Vorgehensweisen
  • Zu späte Kündigungsgespräche
  • Keine oder falsche Grundangaben
  • Wertschätzender Austausch wäre wichtig
  • Nur knapp die Hälfte der Arbeitgeber führen Austrittsgespräche
  • Nach Kündigung viele sofortige Freistellungen

Zu den ausführlichen Ergebnissen

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