Premium Einblicke in die grösste Schweizer Studie zu Menopause am Arbeitsplatz

Menopause am Arbeitsplatz – was Führungskräfte wissen müssen

Eine neue Studie des Institute for Women’s Wellbeing at Work und von OTII zeigt, wie sehr Symptome der Wechseljahre wie Brain Fog oder Konzentrationsprobleme den Berufsalltag beeinflussen und warum offene Gespräche sowie gezielte Unterstützung entscheidend sind. Wie Unternehmen eine inklusive Kultur schaffen können, zeigen Katharina Eggert und Martin Coul am 1. April 2025 in einem Webinar auf.

Die Wechseljahre betreffen fast die Hälfte der arbeitenden Bevölkerung und bleiben dennoch ein Tabuthema in vielen Unternehmen. Um mehr Klarheit darüber zu schaffen, wie Frauen besser unterstützt werden können, hat das Institute for Women's Wellbeing at Work gemeinsam mit OTII eine wegweisende Studie durchgeführt: «Menopause in the Swiss Workplace». Die Ergebnisse sind ein Weckruf, nicht nur für betroffene Frauen, sondern auch für Führungskräfte und Unternehmen, die eine resiliente und inklusive Unternehmenskultur schaffen möchten. 

Frauen stehen vor vielfältigen Herausforderungen


Die Studie zeigt: Viele Frauen erleben in den Wechseljahren Symptome, die ihren Arbeitsalltag erheblich beeinflussen. Innere Unruhe (70 %), Konzentrationsprobleme (65 %) und Brain Fog (60 %) gehören zu den häufigsten Beschwerden. Doch da in den meisten Unternehmen kaum über die Wechseljahre gesprochen wird und es selten gezielte Unterstützung gibt, versuchen viele Frauen, diese Herausforderungen allein zu bewältigen – mit weitreichenden Folgen.

Nicht nur die eigene Produktivität leidet darunter, sondern auch das Selbstbewusstsein: Jede zweite Befragte sorgt sich, als weniger leistungsfähig wahrgenommen zu werden. Für 28 Prozent der Frauen sind die Auswirkungen so gravierend, dass sie sogar erwägen, ihren Arbeitsplatz zu verlassen.

 

Webinar: Wie Unternehmen gezielt handeln können


Am 1. April 2025, von 12.00 bis 12.50 Uhr, präsentieren Katharina Eggert und Martin Coul im Webinar zentrale Erkenntnisse der Studie. Sie teilen praxisnahe Ansätze, wie Unternehmen eine unterstützende und inklusive Kultur schaffen können. Im Anschluss haben Teilnehmende die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Anmelden kann man sich hier: www.iwww.ch/webinar-menopause


 

Das fehlende Bewusstsein in Unternehmen führt zudem dazu, dass viele Frauen erst spät erkennen, welche Veränderungen sie durchlaufen und wie stark diese ihren Berufsalltag beeinflussen. Das Thema am Arbeitsplatz anzusprechen, kostet oft Überwindung. Doch die Studie macht deutlich: Es ist höchste Zeit, das Tabu zu brechen und gezielte Unterstützung anzubieten.

Davon profitieren nicht nur die Frauen selbst, sondern auch die Unternehmen. Arbeitsausfälle, Produktivitätsverluste und eine erhöhte Fluktuation durch fehlende Unterstützung verursachen erhebliche Kosten. Unternehmen, die proaktiv handeln, können nicht nur ihre weiblichen Talente langfristig halten, sondern auch eine gesündere und leistungsfähigere Arbeitskultur schaffen.


Ein natürlicher, vorübergehender Lebensabschnitt


Was vielen Menschen nicht bewusst ist: Die Wechseljahre sind ein natürlicher und vorübergehender Lebensabschnitt, der jede Frau auf ihre eigene Weise betrifft. Laut der Ärztin Susanna Weidlinger, Präsidentin der Schweizerischen Gesellschaft für gynäkologische Endokrinologie, Kontrazeption und Menopause, haben etwa ein Drittel der Frauen überhaupt keine Beschwerden, ein weiteres Drittel verspürt nur leichte Symptome und das verbleibende Drittel leidet unter starken Beschwerden. Der Mangel an Austausch in Unternehmen führt jedoch oft dazu, dass gerade Frauen mit Beschwerden sich isoliert fühlen und notwendige Unterstützung fehlt.


Frauen wünschen sich Unterstützung und Wissen


Mehr als 75 Prozent der Befragten wünschten sich den Austausch mit Fachleuten, da sie sich oft unzureichend darauf vorbereitet fühlen, wie diese Lebensphase ihr Berufs- und Privatleben beeinflussen kann. Gleichzeitig hoben sie die Bedeutung offener Gespräche hervor: Seminare und Workshops bieten eine wertvolle Möglichkeit, das Bewusstsein zu schärfen und eine unterstützende Arbeitsumgebung zu schaffen – die Grundlage für mehr Offenheit und Verständnis.

Eine Interviewteilnehmerin bringt es auf den Punkt: «Wenn Frauen innerhalb des Teams zusammenkommen, um sich offen auszutauschen – ohne Scham, Ablehnung oder Zögern – entsteht ein Bewusstsein, das den Weg für transparentere Gespräche mit Vorgesetzten ebnet, unabhängig davon, ob diese männlich oder weiblich sind.»


Mehr als Zahlen – Geschichten, die bewegen


Die Studie «Menopause in the Swiss Workplace» basiert auf den Erfahrungen von knapp 200 Teilnehmerinnen und sechs Stunden strukturierter Gruppeninterviews – der bislang grössten Untersuchung ihrer Art in der Schweiz. Neben einem quantitativen Bericht, der einen umfassenden Überblick über die Ergebnisse liefert, bietet der qualitative Bericht einen besonderen Einblick: Drei fiktionalisierte Geschichten machen die individuellen Erlebnisse und Herausforderungen während der Wechseljahre lebendig und greifbar.

Diese Geschichten schaffen Verständnis, während sie Führungskräften und HR-Verantwortlichen praktische Empfehlungen an die Hand geben, wie sie Frauen in dieser Lebensphase konkret unterstützen können.

Die wichtigsten Erkenntnisse auf einen Blick:

  • Die Wechseljahre sind ein natürlicher und vorübergehender Lebensabschnitt – jede Frau erlebt sie anders.
  • Probleme am Arbeitsplatz resultieren häufig aus fehlendem Bewusstsein und Unterstützung.
  • Unterstützung in Form von flexiblen Arbeitsmodellen, offenen Gesprächen und gezielten Programmen können Frauen stärken und Unternehmen langfristig profitieren lassen.


Fazit: Die Chance für Wandel und Wachstum


Unternehmen, die das Thema Wechseljahre und Menopause nicht länger ignorieren, gestalten nicht nur resilientere Arbeitsplätze, sondern fördern auch das langfristige Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden. Für betroffene Frauen bedeutet das ein Arbeitsumfeld, in dem sie sich wertgeschätzt und vertrauensvoll entfalten können. Gleichzeitig bietet es Organisationen die Möglichkeit, eine zukunftsfähige und inklusive Unternehmenskultur zu etablieren.

Laden Sie die vollständigen Berichte hier herunter:

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Katharina Eggert, Institute for Women’s Wellbeing at Work

Katharina Eggert ist Mitgründerin des Institute for Women’s Wellbeing at Work mit Sitz in Winterthur. Sie berät Organisationen und Führungskräfte bei der Integration von Initiativen und Programmen zur Verbesserung der Gesundheit von Mitarbeiterinnen und Frauen in Führungspositionen.

www.iwww.ch

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