Die Motivation beeinflusst die Arbeitsleistung. Doch auf welche Art und Weise kann die Motivation, insbesondere bei Frauen, geweckt und durch adäquate Führung beeinflusst werden?
Das EFQM-Modell der European Foundation of Business Excellence fasst zusammen: «Exzellente Organisationen kümmern sich um ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sie kommunizieren, belohnen und erkennen in einer Art an, die Menschen motiviert, Engagement fördert und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Lage versetzt, ihr Können und ihr Wissen zum Wohl der Organisation einzusetzen.» Dieser ganzheitliche Ansatz zeigt auf, dass Mitarbeitende eine entscheidende Bedeutung für die Unternehmung haben. In Abbildung 1 wird der Einfluss von Mitarbeitenden auf die Ergebnisse eines Unternehmens durch ihre Rolle als «Befähiger» beschrieben.
Die Auswahl der Mitarbeitenden
Um Mitarbeitende aktiv einzubinden, wird bereits beim Vorstellungsgespräch darauf geachtet, inwiefern sich die Wertvorstellung der Kandidatin mit der Firmenphilosophie deckt. Die Unternehmenskultur trägt dazu bei, wie motiviert sich Mitarbeitende engagieren. Frauen legen meist grossen Wert auf ein gutes Arbeitsklima. Zudem schätzen es viele, ihre Wertvorstellungen bei der Arbeit einbringen zu können. Stimmt die Chemie zwischen den Mitarbeitenden, so ist der Dialog, ohne dass viel erklärt werden muss, produktiv und stimmig. Eine unmissverständliche Kommunikation kann der Grundstein für eine gute, erfolgreiche und zufriedenstellende Zusammenarbeit sein.
Weiterbildung, Schulung, Empowerment
Die Fähigkeiten der Mitarbeitenden werden von einer guten Führungsperson erkannt und durch Schulungen weiterentwickelt. Frauen bevorzugen Weiterbildungen, die im Arbeitsalltag integriert sind. Damit wird die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie gewährleistet. Schulungen stärken das Vertrauen in die eigene Leistung, womit die Motiviertheit steigt. Oft bringt die Weiterbildung neuen Schwung in den Betrieb. Das neu erworbene Wissen, ein nicht zu unterschätzendes Human Capital, kann bei Teamsitzungen weitergeben werden. Damit reduziert sich der Wissensverlust bei Abgängen.
Verantwortung und Vertrauen
Führungspersonen, die auf ihre Mitarbeiterinnen vertrauen, sind auch bereit, verantwortungsvolle Aufgabenbereiche an sie weiterzugeben. Ein respektvoller Umgang in einem auf Vertrauen basierten Arbeitsumfeld setzt enorme Kräfte frei. Deshalb ist auch die Würdigung der Arbeit wichtig. Dies ist keine Frage des Geschlechts, sondern gilt für Männer und Frauen. Der Wirtschaftspsychologe Dieter Frey ist davon überzeugt, wenn er sagt: «Die Wahrung von Menschenwürde im Führungsstil ermöglicht stets eine höhere Leistungsbereitschaft. Aber eine Verletzung der Menschenwürde bringt unweigerlich innere Kündigungen, Burnouts, Aggressionen, Intrigen, Konkurrenzkämpfe, höheren Absentismus, höhere Fluktuation und damit gleichsam drastische 'Verluste' an personaler Leistung.»*
Handelt eine Führungsperson ethisch, so hat dies auf längere Sicht nur Vorteile. In Abbildung 2 sind diese Zusammenhänge grafisch dargestellt.