Tatsächliche Gründe sind andere als die hypothetischen
Von besonderem Interesse ist die Frage, welche Faktoren dafür ausschlaggebend sind, dass Mobilitätsbereitschaft in tatsächliches Mobilitätsverhalten umgesetzt wird. Wie die Ergebnisse des HR-Barometers zeigen, sind wichtige Gründe, diee Arbeitnehmende zu einem Arbeitsplatzwechsel bewegen, insbesondere im Bereich des Human-Resource-Managements zu finden. So sind sowohl das Betriebsklima als auch die Vielfalt der neuen Arbeitstätigkeit häufig genannte Gründe, die sowohl als hypothetischer Wechselgrund angegeben wurden als auch zu einem tatsächlichen Arbeitsplatzwechsel veranlasst haben. Ein höherer Lohn wird zwar häufig als hypothetischer Wechselgrund genannt, bei einem effektiv erfolgten Wechsel jedoch nur selten als Ursache angegeben. Gründe, die hingegen häufig zu einer tatsächlichen Veränderung veranlasst haben, sind Karriereplanung und Work-Life Balance. Ausschlaggebend für einen tatsächlichen Arbeitsplatzwechsel sind somit eher Arbeitsklima und -inhalte als finanzielle Anreize.
Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse des Schweizer HR-Barometers 2009, dass die Schweizer Arbeitnehmenden zum Zeitpunkt der Befragung im Frühling 2008 nur ein geringes Mobilitätsverhalten zeigten. Die Wirtschaftslage hat sich seither stark verändert. Arbeitgeber werden aufgrund der Wirtschaftskrise zu Umstrukturierungen gezwungen, was vermehrt mobiles und flexibles Verhalten erfordert. Die grundsätzliche Mobilitätsbereitschaft der Schweizer Arbeitskräfte könnte dabei von grossem Nutzen sein. Die Herausforderung für Personalverantwortliche wird darin bestehen, Rahmenbedingungen zu schaffen, welche die Nutzung der vorhandenen Bereitschaft fördert.
Buch zum Thema
Grote, Gudela / Staffelbach, Bruno (Hrsg.): Schweizer HR-Barometer 2009. Mobilität und Arbeitgeberattraktivität. 184 Seiten, gebunden, 80.– NZZ-Libro, ISBN 978-3-03823-512-5.