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Schlüssel zur erfolgreichen Datenanalyse im HR

Viele HR-Fachpersonen wünschen sich ein modernes, evidenzbasiertes HR. Häufig fehlen dafür die technischen Voraussetzungen, manchmal werden vorhandene HR-Tools jedoch schlicht zu wenig genutzt. Wer die Datenkultur im HR fördert, kann beides vermeiden.

Das HR der Schweizerischen Post kann auf viele digitale Tools und Applikationen zurückgreifen, welche die Personalarbeit unterstützen. Einerseits fehlte jedoch bis vor kurzem eine zweckmässige Analyse- und Visualisierungssoftware. Andererseits standen mehrere Dashboards mit kaum beachteten Personalkennzahlen zu Verfügung.

Was zeichnet Datenkultur aus?

Während über die zentrale Bedeutung einer gut entwickelten Datenkultur in Unternehmen mehrheitlich Einigkeit herrscht, gibt es kaum ein gemeinsames Verständnis des Begriffs «Datenkultur». Kremser und Brunauer (2019) gehen davon aus, dass «Entscheidungen auf allen Organisationsebenen vorzugsweise auf der Basis von Erkenntnissen getroffen werden, die aus gut verwalteten Daten gewonnen werden». Das allein reicht jedoch nicht. Vereinfacht ausgedrückt ist die Datenkultur ein erfolgreiches Zusammenspiel von Mindset, Toolset und Skillset.

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Wie wird Datenkultur gefördert?

Kultur ist ein dynamisches Phänomen und wird jeden Tag durch die Organisationsstruktur, die Verhaltensanweisungen und das tatsächlich gelebte Verhalten neu erzeugt. Ausgehend von den Merkmalen der Datenkultur können formale und informelle Handlungsfelder identifiziert werden, welche diese fördern.

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Die formalen Handlungsfelder sind Rahmenbedingungen, die datenbasiertes Denken und Handeln durch klare Prozesse und Strukturen fördern. Das, indem sie die die Nutzung von Daten ermöglichen und regeln. Die informellen Handlungsfelder befinden sich hingegen im unmittelbaren Arbeitsalltag ­(«Learning by doing») und fördern die eigentliche Anwendung. Etwa dadurch, dass der Nutzen von Datenanalysen erkannt wird (Mindset) oder sich HR-Fachkräfte die entsprechenden Fähigkeiten aneignen (Skillset). 

Entscheidend ist, dass sich jede Massnahme aus den sechs Handlungsfeldern auf mindestens ein Merkmal bezieht, um evidenzbasierte Entscheide zu fördern. 

Praktische Umsetzung

Die Autoren konzentrierten sich bei der Umsetzung auf die Entwicklung eines Massnahmenkatalogs für jedes Handlungsfeld. 

Als Erstes wurde für alle HR-Mitarbeitenden ein Self-Assessment zur Selbsteinschätzung der Datennutzung im Arbeitsalltag entwickelt. Das führte zu einem erhöhten Bewusstsein und lieferte den Teilnehmenden ein Feedback mit Vorschlägen und Angeboten, wie sie ihre HR-Arbeit mit Daten verbessern können. Beispielsweise mit Schulungsangeboten oder Events wie einem Escape Room zu HR Analytics. 

Das von HR erarbeitete Konzept stiess in anderen Unternehmensbereichen der Post auf offene Ohren und ist auf Konzernstufe als Vorlage in die Datenstrategie der Post eingeflossen.

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Herbert Burri ist ­Leiter HR-Daten­analyse bei der Schweizerischen Post.

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Noemi Schneider ist Fachspezialistin Organisationsentwicklung bei der Schweizerischen Post.

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