Stelleninserate und Karriereseite: Würzwörter fürs Kopfkino
Die Texte, die auf vielen Karriere-Webseiten, in Stelleninseraten – und generell in der Kommunikation mit bestehenden und künftigen Mitarbeitenden zu lesen sind – haben Potenzial nach oben. Nicht unbedingt, dass sie fehlerhaft wären. Aber uninspiriert. Austauschbar. Langweilig. – Drei simple Tricks schaffen Abhilfe.
Ein Auszug aus den 100 Lieblings-Würzwörtern von Jörg Buckmann. (Bild: HR Today)
«Es genügt nicht, dass man zur Sache spricht. Man muss zu den Menschen sprechen.» Der Lyriker Stanislaw Jerzy Lec bringt die Schwachstelle in der HR-Kommunikation auf den Punkt. Man schreibt im Stile einer internen Weisung, zum Beispiel über ein neues Spesenreglement, und möchte doch eigentlich neue Mitarbeitende für sein Unternehmen begeistern.
Dabei ist ein klein wenig mehr an Text-Charme in der Personalwerbung keine Hexerei. Ich verrate Ihnen drei simple Tricks.
Mit Verben werben
In der Primarschule lernten wir, dass Verben «Tunwörtli» sind. Doch ausgerechnet bei der Beschreibung der Aufgaben in den Stelleninseraten werden sie vermieden. Schreiben Sie doch einfach so, wie Sie einem Gegenüber die Aufgaben erklären würden. Also: «Sitzungen organisieren», statt «Organisation von Sitzungen». «Kundenreaktionen bearbeiten», statt «Bearbeitung von Kundenreaktionen» und so weiter. Das macht Ihre Texte, um mal ein Modewort zu brauchen: dynamisch.
Entrümpeln
Machen Sie den gesunden-Menschenverstand-Check! Entrümpeln Sie Ihre Werbeinserate und schmeissen Sie gnadenlos raus, was keinen Mehrwert bietet. Suchen Sie immer noch Mitarbeitende, die «teamfähig», «motiviert» und «belastbar» sein sollen? Vergessen Sie es!
Überlegen Sie dabei, ob Ihre Wunschliste Anforderungen enthält, von denen garantiert alle Bewerberinnen und Bewerber davon ausgehen, dass sie diese erfüllen. Oder kennen Sie Stellensuchende, die sich der ausgeschriebenen Aufgabe gewachsen fühlen, aber sich selber als nicht teamfähig einschätzen?
Sorgfältig würzen
Adjektive sind eine feine Sache. Sie würzen Ihre Texte und lösen bei Ihren Leserinnen und Lesern vielleicht sogar Kopfkino aus. Sie sind Würzwörter und bringen eine positive Energie in Ihre Texte. Häufig verwenden wir aber immer die gleichen. Versuchen Sie es doch einmal mit «lustvoll», «funkelnagelneu» oder «bezaubernd». Aber bitte sparsam würzen.