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Temporärarbeitende profitieren von Weiterbildungsfonds

Rund 3000 Personen profitierten bislang vom Weiterbildungsfonds temptraining. Die bewilligten Leistungen liegen bei vier Millionen Franken. Hinter den Zahlen stecken 
persönliche Erfolgsgeschichten.

Die Branche der Personaldienstleister geht mit dem seit 2012 in Kraft getretenen Gesamtarbeitsvertrag Personalverleih neue Wege. So ist die Weiterbildung für Temporärarbeitende erstmalig einheitlich und solidarisch geregelt. In einem Umfeld, welches sich durch Kurzlebigkeit und Flexibilität auszeichnet, ist das von besonderer Bedeutung. temptraining zahlt bis zu 5000 Franken an Weiterbildungskurse und bis zu 2300 Franken Lohnausfallentschädigung. Dank dieser Massnahme gewinnen alle Beteiligten: Temporärarbeitende können sich beruflich weiterentwickeln, den Einsatzbetrieben und Personaldienstleistern steht qualifiziertes Personal zur Verfügung.

Der Weiterbildungsfonds der Temporärbranche ist seit Juli 2012 aktiv und hat bislang rund 3000 Gesuche erhalten. Der Umfang der gesprochenen Leistungen für Weiterbildung und Erwerbsausfallentschädigung liegt bei vier Millionen. Die Weiterbildungsmöglichkeiten mit temptraining sind vielfältig. Welche Chancen sich bieten und welche Erfolgsgeschichten hinter den Zahlen stecken, zeigen Ihnen die folgenden Porträts, welche Sie auch als Kurzfilme auf www.temptraining.ch anschauen können.

Wer in einem fremden Land arbeitet, lernt auf allen Ebenen. Die Chinesin Ying Hui Wang hatte in Schanghai in einem internationalen Unternehmen eine Finanzabteilung aufgebaut und ein Team geführt. Trotzdem war es für die erfahrene Finanzexpertin eine Herausforderung, in der Schweiz Fuss zu fassen. Als Erstes galt es, die deutsche Sprache zu meistern und die Schweizer Kultur kennen zu lernen. Ying Hui Wang schrieb sich am NSH Bildungszentrum Basel für einen Kurs ein und absolvierte das Goethe-Zertifikat mit 
Bravour. Nun bereitet sie sich an der Handelsschule KV Basel auf die Prüfung zur eidgenössisch diplomierten Expertin Rechnungslegung und Controlling vor. Ying Hui Wang findet, dass Temporärarbeit gute Chancen bietet, um in einem fremden Land den beruflichen Einstieg zu finden.

Der Walliser Arnaud Gariépy wohnt und arbeitet seit einigen Jahren in Freiburg. Seinen Master in Soziologie und Kommunikation hatte er an der dortigen Universität erlangt. Während und nach seinem Studium war Arnaud Gariépy temporär im Einsatz, unter anderem für ein Onlineportal. Dabei schätzte er die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten und sich die Zeit frei einzuteilen. Durch die Weiterbildung am Centre Romand de Formation des Journalistes in Lausanne kam er zum Journalistenausweis. Arnaud Gariépy findet es hilfreich, dass man bei temptraining Erwerbsausfallentschädigung beantragen kann. Denn Temporärarbeitende verdienen oftmals nichts, wenn ihre Weiterbildung während der regulären Arbeitszeit stattfindet. Flexibilität ist ihm wichtig, deshalb möchte Arnaud Gariépy auch in Zukunft für verschiedene Arbeitgeber in unterschiedlichen Pensen tätig sein.

Der Berner Hans Peter Hefti hat sich mit dem Kranführerkurs am Campus Sursee einen Bubentraum verwirklicht: Nun ist er abwechslungsweise in luftiger Höhe als Kranführer oder auf der Strasse als Lastwagenchauffeur im Einsatz. Lebenslang lernen ist für Hans Peter Hefti wichtig und so hatte er den jährlichen Maximalbetrag von temptraining schnell ausgeschöpft. Doch der Weiterbildungsvirus lässt ihn nicht mehr los. Aktuell besucht Hans Peter Hefti die Handelsschule auf eigene Rechnung. Sein Ziel ist es, später auch als Disponent zu arbeiten. In dieser Position ist es ein grosser Vorteil, wenn man die Arbeit der Belegschaft aus eigener Erfahrung kennt. Seit vier Jahren ist Hans Peter Hefti für verschiedene Personaldienstleister tätig. An der Temporärarbeit gefällt ihm die Abwechslung. Zudem bieten die vielseitigen Arbeitseinsätze Gelegenheit, neu Gelerntes in die Praxis umzusetzen.

Seit sein Sohn auf der Welt ist, hat Bildung für Alban Destani einen besonderen Stellenwert. Denn er ist sich bewusst, dass Bildung die Arbeitsmarktchancen verbessert. Und weil Kranführer gesuchte Fachleute sind und sich Alban Destani auch auf über 25 Metern Höhe in seinem Element fühlt, besuchte der gelernte Bauspengler einen Kurs am Campus Sursee. Aus eigener Erfahrung weiss er, dass es manchmal zwei Anläufe braucht, bis man sein Ziel erreicht. Denn Temporärarbeitenden fehlt es oft an Übungsmöglichkeiten, um die praktische Kranführer-Prüfung zu bestehen. Im Baustellenalltag ist kaum Zeit, aber wo sonst soll man die erforderliche Erfahrung sammeln und Routine gewinnen? Seit Alban Destani den Kranführer-Ausweis in der Tasche hat, hilft er seinen Arbeitskollegen bei der Prüfungsvorbereitung. Regelmässig trainiert er mit einer Gruppe von zehn Personen auf einer Baustelle und wird dabei von seinem Personalvermittler und seinem Einsatzbetrieb unterstützt.

Seit 2009 ist der aus Deutschland stammende Metallbauschlosser Dennis Peters in der Schweiz temporär beschäftigt. Die Weiterbildung zum Schweissgüteprüfer IWI erlaubte ihm eine Erweiterung und Vertiefung seiner Schweisskenntnisse. Kunden und Mitarbeiter kann er seither noch besser unterstützen als zuvor. Denis Peters schätzt es, dass ihn sein Personalberater bei der Karriereplanung unterstützt. Eine wichtige Voraussetzung, um die beruflichen Ziele in die Praxis umzusetzen und den Sprung von der Werkstatt ins Büro zu schaffen. Um die erforderlichen theoretischen Kenntnisse zu erlangen, startet Dennis Peters in Kürze mit dem Lehrgang zum Technischen Kaufmann mit eidgenössischem Fachausweis.

Unterstützung 
in der Kurs- und Berufswahl

Die Gründe, weshalb jemand temporär arbeitet, sind verschieden. Genauso unterschiedlich sind die Einsätze und die Weiterbildungsbedürfnisse der jeweiligen Personen. Aus diesem Grund unterstützt temptraining Lehrgänge und Kurse in fast allen Branchen und Berufen. Bei diesem breiten Angebot ist es temptraining allerdings nicht möglich, umfassende Beratung bezüglich Kurswahl und Laufbahnplanung zu bieten. Dafür gibt es in der Schweiz ein Netzwerk von staatlichen und privaten Profis.

Hier bekommen Sie Rat

Kompetente Stelle für Fragen rund um Aus- und Weiterbildung

Wer bezüglich Kurswahl oder Laufbahnberatung Unterstützung wünscht, erhält bei folgenden Stellen Auskunft:

Sie möchten wissen, welcher Kurs in welcher Schule in Ihrer Nähe angeboten wird?

Schauen Sie im Berufsinformationszentrum (BiZ) Ihres Kantons vorbei, rufen Sie dort an oder schreiben Sie ein E-Mail. Die Informationen im BiZ sind öffentlich zugänglich und kostenlos. Kurze Informationsgespräche werden nicht verrechnet. Sie finden die Adressen unter www.adressen.sdbb.ch

Für die Suche im Internet bietet sich WAB an, die Datenbank aller Weiterbildungsangebote. Sie enthält Informationen zu über 30 000 Kursen und Lehrgängen. Im Gegensatz zum Bildungsverzeichnis von temptraining kann auf Kursebene gesucht werden: www.berufsberatung.ch, unter der Rubrik Laufbahn/Weiterbildungsangebote (WAB).

Sie möchten Ihre beruflichen Perspektiven ausloten oder den Wert einer Weiterbildung auf dem Arbeitsmarkt besser einschätzen?

Staatliche Laufbahnberatungen sind in einigen Kantonen kostenlos, in anderen kostenpflichtig. Sie finden die Adressen unter www.adressen.sdbb.ch

Die privaten Anbieter sind in einem Fachverband organisiert. Sie finden die Adressen der Mitglieder Ihrer Region unter www.ffbb.ch

 

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Monika Rüeger ist Leiterin Kommunikation bei swissstaffing.

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