Unter dem Motto «Mehr Wert durch Vielfalt: gesunde Teams und Führung» beleuchteten Experten aus Theorie und Praxis an der diesjährigen Nationalen Tagung für betriebliche Gesundheitsförderung die verschiedenen Aspekte und Auswirkungen von Diversität für Unternehmen. Die von Gesundheitsförderung Schweiz in Kooperation mit Suva und SECO (Staatssekretariat für Wirtschaft) organisierte Tagung erfreute sich einem regen Interesse. Rund 500 Führungskräfte und Personalfachleute von Unternehmen und öffentlichen Institutionen, die in ihren Organisationen für das betriebliche Gesundheitsmanagement verantwortlich sind, füllten gestern die Hörsäle der Universität Zürich.
Einblick in die Praxis
Im Fokus stand die Vermittlung von Fachwissen zum Thema Konflikte und Stress im Zusammenhang mit der fachlichen, kulturellen und sozialen Vielfalt. Die Referenten gaben einen Einblick in ihre Praxis und berichteten über ihre Erfahrungen mit Diversität, den Auswirkungen auf die Gesundheit sowie über die umgesetzten Lösungsansätze.
Zu den Hauptreferenten gehörten:
- Dr. oec. Gudrun Sander, Direktorin für Diversity und Managementprogramme an der Executive School der Universität St. Gallen: Unter dem Titel «Durch Vielfalt gewinnen» führte Gudrun Sander fünf Gründe an, warum eine Auseinandersetzung mit dem Thema «Vielfalt» wichtig ist: So kann aktives Diversity Management neben der Förderung von Innovation und Nachhaltigkeit durch kritische Reflexion der eigenen Vorstellungen auch dazu beitragen, dass die vorhandenen Ressourcen besser genutzt und die Qualität des Managements insgesamt gesteigert wird.
- Annette von der Emden, HR Managerin McDonald’s Schweiz: Einen konkreten Praxis-Einblick in die Welt des Diversity Managements bot das Referat der Mc Donald’s-HR Managerin Annette der Emden. Sie zeigte auf, welche Bedeutung die verschiedensten Dimensionen des Diversity Managements im Geschäftsalltag von McDonald’s einnehmen: Neben 110 verschiedenen Nationen, die in der Schweiz für McDonald’s arbeiten, weist das Unternehmen bis ins Top-Management hinein einen überdurchschnittlich hohen Frauenanteil auf und hat auch punkto Teilzeit-Arbeitsmodelle Höchstwerte zu verzeichnen.
- Dr. Bertolt Meyer, Psychologisches Institut / Sozial- und Wirtschaftspsychologie, Universität Zürich: Warum Diversität im Unternehmen nicht nur für mehr Kreativität sorgen kann, sondern auch Risiken birgt und wie diese aussehen, erläuterte Bertolt Meyer vom Psychologischen Institut der Universität Zürich in seinem Referat. Als grösstes Risiko in Bezug auf Vielfalt führte er die soziale Ausgrenzung an, die im schlimmsten Fall zu Burnout und Depressionen führen kann. «Unternehmen haben aber eine soziale Verantwortung. Sie müssen dafür sorgen, dass dies nicht passiert.» (siehe auch Artikel «Diversität: Mehr Kreativität, aber auch mehr Konflikte»)