Was sind virtuelle Teams und wie werden diese erfolgreich?
Damit virtuelle Teams funktionieren, ist vor allem Vertrauen wichtig. Unsere Checkliste zeigt, wie virtuelle Teams erfolgreich werden.
Virtuelle Teams zu führen, ist nicht einfach. Der Teamleiter muss es vor allem schaffen, Vertrauen herzustellen. (Bild: 123RF)
Die meisten Unternehmen sind heutzutage mit sogenannten «virtuellen Teams» vertraut. Auch in Zukunft werden virtuelle Teams als Arbeitsform an Bedeutung gewinnen. Insbesondere die Teamchefs haben eine Schlüsselrolle, und sie müssen bestimmte soziale Kompetenzen mitbringen, wenn ihre Mitarbeiter in unterschiedlichen Ländern und/oder Zeitzonen arbeiten (virtuelle Teams). Als entscheidend schätzen solche virtuellen Teams die Fähigkeit ihres Chefs ein, das Vertrauen zwischen den Teammitgliedern aufzubauen und kontinuierlich zu fördern. Das geht aus einer aktuellen Umfrage der internationalen Unternehmensberatung Hay Group und dem Führungskräfte Institut hervor, für die knapp 300 Mitarbeiter aus weltweit operierenden Unternehmen befragt wurden.
Was ist Virtualität?
Von Virtualität spricht man, wenn das Objekt oder die Person nicht echt ist, jedoch echt erscheint. So kann man in der Realität einen Apfel sehen, riechen, schmecken und fühlen. Ausserdem kann man hören, wenn eine Person in einen Apfel beisst. In der Virtualität kann man einen Apfel nur sehen und hören. Riechen, schmecken und fühlen kann man ihn (noch) nicht.
Was sind virtuelle Teams?
Unter einem virtuellen Team ist der
- Zusammenschluss von mindestens zwei Interaktionspartnern zu verstehen, die sich in
- unterschiedlichen Orts- und/oder Zeitzonen befinden und für eine unbestimmte Dauer
- überwiegend durch den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien an der Erreichung eines gemeinsamen Ergebnisses/Zieles zusammenarbeiten.
Wie werden virtuelle Teams erfolgreich?
Der Teamleiter hat eine Schlüsselrolle bei der Führung virtueller Teams
Der Erfolg eines virtuellen Teams ist nicht nur einem einzigen Faktor zuzuschreiben, sondern mehreren, die sich gegenseitig ergänzen und verstärken. So stellt der Teamleiter einen Schlüsselfaktor für den Erfolg virtueller Teams dar. Er muss in der Lage sein, Vertrauen zwischen den Teammitgliedern aufzubauen und dieses aufrecht zu erhalten. Ausserdem schätzen es Teammitglieder, wenn der Chef ein erstes Treffen (Kick-off-Meeting) vor dem Einsatz organisiert und auch persönliche Treffen während und nach dem Einsatz stattfinden. Nur durch das persönliche Gespräch merken die einzelnen Mitarbeiter, welche Stärken und Schwächen die Kollegen haben und wie sie effektiv miteinander arbeiten können. Zudem sollte der Teamleiter die Rollen- und Aufgabenverteilung der Teammitglieder festlegen und auch die Motivation sollte keinesfalls zu kurz kommen.
Die Teammitglieder als Erfolgsfaktor virtueller Teams
Auch die Teammitglieder tragen massgeblich zum Erfolg von virtuellen Teams bei. Sie müssen daran arbeiten, untereinander ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Außerdem sollten sie über interkulturelle und sprachliche Kompetenzen verfügen. Daneben ist es gerade in virtuellen Teams wichtig, dass alle Teammitglieder auf demselben Wissensstand sind und auf dieselben Informationen zurückgreifen können. Gute Englischkenntnisse sind ebenfalls dringend erforderlich.
Die Organisation als Erfolgsfaktor virtueller Teams
Und letztlich ist natürlich auch die Organisation vorab und während der Führung von virtuellen Teams ein wichtiger Faktor, der zum Erfolg führt. So sollte grossen Wert auf die Auswahl des Teamleiters und der Teammitglieder gelegt und dem Team gute Informations- und Kommunikationstechnologie-Strukturen zur Verfügung gestellt werden. Auch die Vorbereitung des Teamleiters und der Teammitglieder vor dem Einsatz spielt eine wichtige Rolle.
In virtuellen Teams ist fast alles schwieriger
Die befragten Unternehmen finden, dass virtuelle Teams im Allgemeinen schwieriger zu gestalten sind als traditionelle Teams. Besondere Schwierigkeiten bestehen im Aufbau und der Aufrechterhaltung von Vertrauen sowie der Führung und Förderung der Teammitglieder.
Akzeptanz virtueller Teams noch ausbaufähig
Ohne die Akzeptanz der Akteure wird ein virtuelles Team scheitern, wenn diese nicht die notwendige Unterstützung erhalten. So ist insbesondere die Akzeptanz der Unternehmensleitung noch stark ausbaufähig.
Über die Studie
Die Studie wurde durchgeführt von der internationalen Unternehmensberatung Hay Group in Kooperation mit dem Führungskräfte Institut FKI. Sie basiert auf einer Befragung von 289 Mitarbeitern weltweit operierender Unternehmen. Die meisten von ihnen (81,7 Prozent) haben ihren Hauptsitz in Deutschland.
Über Hay Group
Hay Group ist eine global operierende Unternehmensberatung, die ihre Kunden dabei unterstützt, die Ergebnisse nachhaltig zu verbessern. Hay Group entwickelt mit den Kunden individuelle, umsetzbare und integrierte Lösungen auf den Feldern Organisation, Führung, Performance Management, Mitarbeitermotivation und Vergütung. Weltweit beschäftigt Hay Group 2600 Mitarbeiter in 84 Büros in 48 Ländern. Für weitere Informationen besuchen Sie: www.haygroup.de.
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