Im Gespräch mit der Führungskraft der Abteilung A suchen Sie daraufhin gemeinsam eine Lösung und entscheiden sich für eine Schulung in wertschätzender Führung. In Abteilung B entscheiden Sie sich für einen Kurzworkshop mit einigen der Mitarbeitenden. Dabei erkennen Sie, dass eine flexible Gestaltung der Arbeitsaufgaben mit mehr Handlungsspielraum für die Mitarbeitenden den Zeitdruck und die damit verbundenen Belastungen senken kann.
Nur die Kombination aus verschiedenen Informationsquellen und Daten macht es Ihnen möglich, Massnahmen auf die Situation der Abteilungen abzustimmen und den spezifischen Bedürfnissen Rechnung zu tragen. Damit haben Sie gute Chancen, in der nächsten Mitarbeiterumfrage eine positive Veränderung in Motivation und Arbeitszufriedenheit festzustellen, die sich dann auch in einer Senkung der Kurzzeitabsenzen widerspiegelt.
Beispiel Produktion
Ihre Produktionsmitarbeitenden sind häufiger über kürzere Zeit krank. Als BGM-Experte erfahren Sie im Gespräch mit den Mitarbeitenden, dass sie die zusätzliche Automatisierung einer Produktionslinie als Abwertung ihrer Arbeit empfinden. Über die Mitarbeiterbefragung stellen Sie ausserdem fest, dass vor allem ältere Mitarbeitende eine kritische Einstellung gegenüber der Führung haben. In einem Führungsworkshop werden gemeinsam verschiedene Lösungen erarbeitet. So werden die Mitarbeitenden bei den Schichtplänen vielseitiger eingesetzt. Und die älteren Mitarbeitenden nehmen vermehrt Kontrollaufgaben wahr. Wenn die Kurzzeitabsenzen daraufhin sinken, haben die Massnahmen gegriffen. Zusätzlich bestätigen die Ergebnisse der nächsten Mitarbeiterumfrage den Erfolg mit erhöhter Arbeitszufriedenheit und Motivation.
Gesundheitsförderung Schweiz empfiehlt, qualitativ hochstehende und wissenschaftlich fundierte Befragungsinstrumente zu nutzen. Nur mit validen Daten können glaubwürdige Aussagen gegenüber dem Management und den Mitarbeitenden gemacht werden. Zudem gilt: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Nur mit regelmässigen Erhebungen können Sie Fortschritte messen, Trainingserfolge aufzeigen und den Schuh immer wieder neu anpassen.
3. Systematisieren … oder mit einem abgestimmten Trainingsprogramm aufs Podest
Die Goldmedaille in der Disziplin BGM ist das Qualitätslabel Friendly Work Space. Betriebe mit dieser Auszeichnung verfügen über nachhaltig verankerte Prozesse im BGM. Wichtiger als die Massnahmen ist, wie diese entwickelt und umgesetzt werden. Die Standards von Friendly Work Space garantieren systematische Prozesse für die Planung, Umsetzung und Evaluation von BGM.
Die Erfahrung zeigt, dass Betriebe ab rund 100 Mitarbeitenden über die internen Strukturen und Ressourcen verfügen, um die Qualitätsstandards von Friendly Work Space zu erreichen.
Aber auch für kleinere Unternehmen lohnt es sich, BGM nachhaltig und mit Konzept zu betreiben.
Ein Must: Fitnessprogramm für Ihr Unternehmen
Ein gut abgestimmtes Set an BGM-Massnahmen bringt kurz- und langfristig Nutzen für Ihr Unternehmen und die Mitarbeitenden. Dazu gehören ein Return on Investment von bis zu 1:3(1), die Senkung der Absenzenrate, geringere Fluktuation, höhere Mitarbeiterzufriedenheit und letztlich erhöhte Leistungsbereitschaft und -fähigkeit(2).
Ein Gewinn für alle!
BGM hilft Ihnen nicht nur in der Personalführung, sondern auch bei der Positionierung Ihrer Arbeitgebermarke. Mit BGM steigern Sie die Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitgeberattraktivität Ihres Unternehmens.
Tipps der Experten
- Klären Sie, wo Ihr Unternehmen im BGM steht und welche Ziele Sie Ihrem Betrieb setzen möchten.
- Festigen Sie Ihr Wissen auf den für Sie relevanten Themengebieten, beispielsweise mit einer Weiterbildung, und positionieren Sie sich als BGM-Experte in Ihrem Unternehmen.
- Falls die internen Ressourcen knapp sind, nutzen Sie das Know-how von externen Fachpersonen. Auf der Datenbank von Gesundheitsförderung Schweiz finden Sie schnell und einfach einen geeigneten Beratungsanbieter.
- (1) iga Report 28 (2015)
- (2) Studie SWING (2011)