
«Wenig wird bei gebildeten Menschen so emotional diskutiert wie die Ernährung. In der Regel isst der Mensch täglich drei Mahlzeiten und wird so im Laufe des Lebens automatisch zum Ernährungsexperten. Das menschliche Kausalitätsbedürfnis – wenn es um Gesundheit geht – nimmt suchtähnliche Formen an. Jede Unpässlichkeit wird umgehend auf die Ernährung zurückgeführt. Ein Drittel unserer Bevölkerung meint, eine Nahrungsmittelallergie zu haben. Wissenschaftlich belegt sind es jedoch nur Dreieinhalb Prozent der Bevölkerung. Unterstützt werden wir in unserem kollektiven Unwissen von einer Wissenschaft, die es schafft, alle 20 Jahre ihre vorgängig gültigen Dogmen über den Haufen zu werfen.»
«Hinter den Absenzen liegt in vielen Fällen nicht die Krankheit, sondern die Haltung zur Firma. Nicht jeder Mitarbeitende, der nicht zur Arbeit erscheint, ist krank. Manchmal ist es die Kultur, das Verständnis der gemeinsamen Werte und die daraus abgeleitete Form der Führung, welche das Arbeitsumfeld wesentlich beeinflusst. Folglich würde effektives Gesundheitsmanagement damit beginnen, sich gerade mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Jetzt wird es aber unbequem für die Chefetage. Wie hilfreich ist es da, sich auf unbedeutende ‹Alibimassnahmen› und Arbeitssicherheit zu berufen.»
1996 beschrieb Johannes Siegrist erstmals das Effort-Reward-Modell. Dabei handelt es sich um einen Vergleich von Arbeitnehmenden und die Frage: «Welche Leistung gebe ich dem Unternehmen und welche Belohnung erhalte ich dafür». Dieser Faktor wird von Mitarbeitenden oft unbewusst reflektiert und ist motivational wirksam.